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0202 - Das Halsband des Todes

0202 - Das Halsband des Todes

Titel: 0202 - Das Halsband des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Halsband des Todes
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Ich traf Lieutenant Evans vom Diebstahldezerriat der Stadtpolizei in der Lexington Avenue, dicht beim Grand Central Terminal. Er war gerade im Begriff, ein Taxi anzuhalten. Da sah er mich und ließ die Arme wirbeln wie Windmühlenflügel.
    Ich scherte aus der Reihe aus und stoppte am Bordstein, genau unter dem Schild ›Parken verboten‹. Der Verkehrscop von der Ecke stelzte wichtig und entrüstet herüber, als er aber den ihm bekannten Lieutenant bemerkte, machte er achselnzuckend kehrt.
    »Wo brennt’s denn?«, grinste ich, aber Evans war nicht zum Scherzen aufgelegt.
    »Sie müssen mir einen Gefallen tun, Jerry«, sagte er atemlos. »Ich habe eben in der Center Street angerufen, und da wurde ich beauftragt, zu Timothy How zu gehen und ihm ein paar Fragen vorzulegen. Nun habe ich ausgerechnet heute keinen Wagen mit. Würden Sie mich nach Park Avenue 760 fahren?«
    »Gern, obwohl es mir widerstrebt, die Spesen der Stadtpolizei zu tragen.«
    »Und aus dem gleichen Grund kommen Sie mir gerade recht«, meinte der Lieutenant. »Was meinen sie, was für ein Theater wegen der fünfzig oder fünfundsiebzig Cent Taxigeld aufgeführt worden wäre.«
    Er kletterte neben mich, und wir fuhren los.
    »Warum haben Sie es denn überhaupt so eilig?«, fragte ich ihn.
    »Missis Wassilof hat unseren Boss angerufen und händeringend gebeten, das wir ihr die berühmte Kette aus grauen Perlen wiederbeschaffen, die ihr gestohlen wurde. So sagte sie jedenfalls am Telefon. Nur durch einen Zufall hat sie bemerkt, dass die Kette verschwunden ist. Das kostbare Stück lag in einem Sonderfach ihres Kassenschranks, zu dem nur sie die Schlüssel besitzt. Zuletzt hat sie die Kette vor vier Wochen gesehen, und Missis Wassilof wäre auch heute nicht darauf gekommen, dass die Perlen verschwunden sind, wenn How sie nicht angerufen und gefragt hätte, ob sie die Perlen verkaufen wolle.«
    Er räusperte sich und fuhr dann fort: »Sie fragte ihn, wie er darauf käme. Da behauptete er, die Perlen seien ihm angeboten worden. Als sie wissen wollte von wem, machte How Ausflüchte und wollte nicht recht mit der Sprache heraus. Er faselte davon, dass es nun nicht mehr wichtig wäre. Missis Wassilof kam die Sache merkwürdig vor, sie sah natürlich nach und merkte, dass der kostbare Schmuck verschwunden war. Der Schrank aber wäre sonderbarerweise ordnungsgemäß verschlossen gewesen. Komisch was?«
    »Und jetzt wollen Sie How Daumenschrauben anlegen.«
    »Klar. Wenn ihm die Perlen angeboten wurden, so kann das nur von Seiten des Diebes erfolgt seine, How wird singen müssen, wenn er sich nicht der Hehlerei schuldig machen will.«
    Ich kannte Timothy How recht gut und konnte mir nicht vorstellen, dass er sich auf ein dunkles Geschäft einlassen würde. How war einer der bekanntesten und wohlhabendsten Juwelengroßhändler New Yorks und hatte kaum einen ernst zu nehmenden Konkurrenten in den USA.
    Inzwischen waren wir angekommen.
    Park Avenue 760 ist ein modernes Hochhaus, das sowohl Büroräume als auch Wohnungen enthält. Der Juwelier wohnte im 16.Stock, wo sich auch seine Büroräume befanden.
    Es war ein grauer, nebeliger Novembernachmittag. Da das ohnehin spärliche Tageslicht in den letzten Zügen lag, waren die Fenster hell erleuchtet. Wir gingen durch die pompöse Halle, die mich an einen griechischen Tempel erinnerte. Und fuhren hinauf.
    Durch die Glasscheibe des Oberlichts an der Tür mit der Aufschrift: ›Timothy How Office‹ fiel Licht. Lieutenant Evans drückte auf die Klinke, und wir traten ein.
    Der Büroraum gähnte uns leer entgegen, was nicht verwunderlich war, denn die Uhr zeigte bereits fünf Uhr dreißig. Kein Laut war zu vernehmen. Wir durchquerten den Vorraum. Evans klopfte an die Tür.
    Keine Antwort, nichts. Die Stille begann mir unheimlich zu werden, und der Lieutenant schien ähnlich zu empfinden.
    Wir sahen uns an, und ich hatte das Gefühl, als sträubten sich mir die Haare im Nacken.
    Dann stieß Evans die Tür auf.
    Die Deckenbeleuchtung brannte, ebenfalls die Schreibtischlampe, deren Licht sich in dem Glassturz spiegelte, unter dem die Gold- und Juwelenwaage stand. Das Licht spiegelte sich auch in der blankpolierten Tischplatte, und selbst der Brieföffner, der darauf lag, brach den Strahl der Tischlampe und warf ihn funkelnd zurück.
    Mr. How schien nicht da zu sein.
    Dann sah ich den braunen Halbschuh und einen Streifen des grünen Strumpfes.
    Dieser Schuh deutete mit der Spitze gegen die Decke des Raumes. Schuh und Stumpf

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