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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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hinten auf der Straße ertönten ein paar überraschte Schreie, die bald erstarben, da die Wagenlenker unbarmherzig niedergemetzelt wurden. Dann beförderten die Reiter die Wagen zu den wartenden Karren. Sinius wandte sich zu einem großen Mann herum und zeigte auf die Leiche des Tribuns. »Cestius, leg ihn und die anderen auf einen der Wagen. Ich möchte, dass zwei Männer vorausreiten und Wache halten. Zwei weitere reiten zur Straßenbiegung zurück und vergewissern sich, dass die Hilfssoldaten uns keinen Streich spielen und umkehren, um in Picenum ungenehmigt Urlaub zu machen .«
    Die Männer kamen mit den Karren aus dem Gebüsch hervor und stellten sie in einer Reihe neben der Straße auf. Auf Sinius’ Befehl hin wurden die Truhen rasch aus den Wagen geholt und einzeln auf die Karren verladen. Sobald sie sicher befestigt waren, wurden sie mit billigen Stoffballen, Getreidesäcken oder Lumpenbündeln zugedeckt. Die Maultiere vor den Wagen wurden ausgespannt und die Tiere einzeln den Karren zugeteilt, die jetzt wesentlich schwerer waren als zuvor. Die geleerten Wagen zog man tief ins Gebüsch, schlug die Achskappen heraus und zog die Räder von den Achsen ab, sodass die Wagen nach unten sackten und von der Straße aus nicht mehr zu sehen waren. Die Leichen wurden tiefer ins Gebüsch gezerrt, in einen schlammigen Graben geworfen und dann mit Strauchwerk bedeckt, das man aus dem Gebüsch herausgeschnitten hatte. Schließlich versammelten sich die Männer um die Karren, während Sinius und eine Handvoll Helfer noch mehr Zweige herbeischafften, um dort, wo die Wangen hindurchgerollt waren, die Lücken im Buschwerk zu schließen und die Spuren im Gras zu verwischen. Da Frost herrschte, waren im Boden keine verräterischen Wagenfurchen zurückgeblieben.
    »Das reicht « , entschied Sinius und warf sein Zweigbündel beiseite. »Es wird Zeit, die Kleider zu wechseln, meine Herren .«
    Eilig zogen sie ihre Umhänge und Tuniken aus und vertauschten sie mit Zivilkleidung in den unterschiedlichsten Stilen und Farben. Als die Uniformen in Bündeln hinter den Sätteln verstaut waren und die Helme und Harnische so unauffällig wie möglich auf den Wagen, musterte Sinius die Männer prüfend. Er nickte zufrieden; sie sahen ganz wie die Kaufleute und Händler aus, die regelmäßig die Straßen zwischen den Siedlungen und Städten Italiens bereisten.
    »Ihr habt eure Anweisungen. Wir brechen in getrennten Gruppen auf. Wenn Picenum erst einmal hinter euch liegt, wählt euren Weg gemäß euren Befehlen, bis ihr das Lagerhaus in Rom erreicht. Dort erwarte ich euch. Passt gut auf eure Karren auf. Ich will nicht, dass irgendwelche Gelegenheitsdiebe über den Inhalt dieser Kisten stolpern. Verhaltet euch unauffällig und spielt eure Rolle gut, dann wird uns keiner verdächtigen. Ist das klar ?« Er blickte sich um. »Gut. Dann lasst uns die ersten Karren auf den Weg bringen .« Im Verlauf der nächsten Stunde verließen Karren und Reiter die Senke in unregelmäßigen Abständen einzeln oder in Zweier- oder Dreiergruppen. Einige wandten sich nach Picenum, andere schlugen an der Kreuzung vor der Stadt die Straße nach Westen oder Osten ein und folgten einem indirekten Weg nach Rom. Als der letzte Karren sich in Bewegung gesetzt hatte, blickte Sinius sich ein letztes Mal um. Es gab noch immer einige Spuren von Karrenrädern und den Hufen von Maultieren und Pferden, doch er bezweifelte, dass diese an der Straße nach Picenum die Aufmerksamkeit von anderen Reisenden erregen würden.
    Mit einem kurzen, zufriedenen Nicken lenkte Sinius sein Pferd auf die Straße und ritt damit im Schritt in aller Ruhe zur Stadt. Am Stadttor zahlte er den Wächtern Zoll und hielt bei einer Taverne, um eine Schale Eintopf zu essen und einen Becher heißen Wein zu trinken, bevor er seine Reise fortsetzte. Er verließ die Stadt durchs Südtor und nahm die Straße nach Rom.
    Spät am Nachmittag sah er eine kleine Kolonne Reiter in weißen Umhängen von Süden heranreiten. Sinius zog die Kapuze seiner abgetragenen, braunen Tunika über den Kopf, um sein Gesicht zu verbergen. Als er an den Prätorianern vorbeikam, die dem Konvoi aus Narbonensis entgegenritten, hob er grüßend die Hand. Der Offizier, der die Eskorte anführte, übersah die Geste hochmütig, und Sinius lächelte bei dem Gedanken, dass der Mann das Verschwinden der Wagen und der Silbertruhen würde erklären müssen, wenn er seinen Vorgesetzten in Rom Bericht erstattete.

Kapitel 2
    Ostia, Januar, 51 n.

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