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Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)

Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)

Titel: Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renée Corrilla
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Gesprächen gestört. Alle drei sprechen, scheinbar mit sich selber, alle tragen sie ID-Brillen, die alle verfügbaren Informationen über jeden Menschen, jeden Ort, jeden Platz, jedes Ereignis sofort ausspucken. Brillen, deren Mini-Prozessoren alles speichern, was der Träger sieht. Sie wissen also, dass Beer ein Bulle ist. Ein Bulle einer Spezialeinheit, die hie und da auch in die Ghettos eindringt und die Scheißarbeit macht. Über seiner Polizeieinheit steht nur der Polizeichef des Destrikts Germany, Groß, der Leiter des Zentralen Polizeikommandos der Eurasischen Konföderation, McCullan, und der Minister für innere Angelegenheiten, Roobios.
    Die Stewardess versucht Beer zu helfen, aber abermals misslingt der Log-In-Versuch.
    - So ne Scheiße!
    - Tut mir so leid. Können Sie es nicht auf altmodische Art mit dem Passwort versuchen?
    Doris schüttelt lächelnd den Kopf, als sie aus den Augenwinkeln erkennen kann, dass Beer seine Wut kaum mehr im Griff hat.
    - So n Scheißverein.
    Die Stewardess presst die Lippen aufeinander und geht davon.
    - Was tun wir hier, Doris?
    - Wir fahren zum Mond.
    - Wir sind schon angekommen. Also, was tun wir auf dem Mond?
    - Wir treffen den Chinesen.
    - Und warum tun wir das, wenn wir Urlaub haben?
    - Weil uns der Chinese für 14 Tage mehr Geld zahlt als der Staat in drei Jahren. Das klingt doch nach einer Reise, die sich lohnt.
    Beer nickt. Er nickt lange.
    - Falsch. Alles falsch. Ich flieg zum Mond, weil ich meine Tochter seit drei Jahren nicht mehr gesehen habe, und ich es toll finde, dass der Chinese mir den Flug und ein First-Class-Hotel für zwei Wochen bezahlt, weil ich mir selber den Scheiß nicht leisten kann.
    - Sag ihm das bitte. Wird ihn freuen.
    Doris legt den Kopf in den Nacken, sieht durch die Glaskuppel ins All, sie mag diese Fahrten auf den Mond nicht, sie hat sie nicht gemocht, aber für ihre Ausbildung, ihre umfangreichen Studien, waren sie unabdingbar gewesen.
    - Wie alt bist du nochmal?
    - 17 Jahre jünger als du.
    - Wie alt bin ich?
    - Du wirst 50 nächstes Jahr.
    - Jesus, muss ich jetzt wirklich rechnen?
    Eine Stimme verkündet die Ankunft an dem letzten und einzigen Zwischenstopp zwischen Landestation und Endstation. Eine Reihe von Warnungen und Sicherheitshinweisen erfolgt.
    - Hast du dich kein bisschen darüber erkundigt, um was es geht?
    - Du kennst mich doch.
    Doris kämpft mit ihren langen, schwarzen Haaren, das Haarband steckt zwischen ihren Zähnen, sie streckt sich, den Kopf nach vorn geneigt, Beer versucht einen Blick auf ihre Brüste unter dem Bio-Suit zu erhaschen, zu klein, denkt er sich, eine Seltenheit heutzutage. Frauen, die es sich leisten können, haben keinen kleinen Busen mehr. Doris nimmt das Haarband, bindet ihre Haare zusammen.
    - Was interessiert dich mehr? Der Chinese oder meine Oberweite?
    - Soll ich ehrlich sein?
    Beer beobachtet die Passagiere, fast alles Europäer, und kaum einer von ihnen ist ihm sympathisch. Doris spricht leise.
    - Qian Hong. 52 Jahre alt. Sein Sohn Alex, 25, ist verschollen.
    - Jesus, Doris, jetzt mal im Ernst: Müssen wir denn wirklich den verzogenen reichen Bengel eines Bonzen ausfindig machen?
    - Bin noch nicht fertig.
    - Ich schon. Der Auftrag interessiert mich nicht. Du findest Alex und ich verbring zwei Wochen mit meiner Tochter.
    - Das wird sie aber freuen!
    - Sie nicht, aber mich. Ich wollte immer schon mal ihren Freund genauer unter die Lupe nehmen. Diesen verdammten Schriftsteller .
    - Sein letzter Roman war in der Top-10 der europäischen Bestsellerliste, und das für über 40 Wochen.
    - Na und? Millionen Fliegen können nicht irren. Scheiße schmeckt gut.
    Einer der Passagiere erregt Weinols Aufmerksamkeit. Er scheint mit niemandem zu quatschen, ihn interessieren auch keine Börsenkurse, keine Filme, keine Games, er ist ganz ruhig, einfach nur da, sieht hinaus durch die Glaskuppel ins All, verzieht keine Miene. Natürlich könnte er Musik hören, denkt sich Beer, mit der implantierten Miniplatte im Ohr weiß man das ja nie, aber nein, nein, der Mann ist nur an einem interessiert - an seinem Plan, wieimmer der auch aussehen mag.
    - Alex ist verschollen. Auf der Erde? Auf dem Mond? Im All?
    Doris nickt, faltet die Hände.
    - Versprich nicht zu lachen.
    - Oh Gott ...
    - Bitte, Peter.
    - Wenn das so ne ...
    - In einem Paralleluniversum.
    Doris schließt die Augen. Sie erwartet, dass der Shitstorm über sie hereinbracht, sie erwartet, dass Beer aufsteht und flucht oder sitzenbleibt und mit der Faust ein

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