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Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)

Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)

Titel: Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renée Corrilla
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Gefallen mache.
    - Du weißt ganz genau, wie schlecht bezahlt wir werden. Ich riskiere mein Leben in den Ghettos, zwei Kollegen von mir sind in den letzten drei Monaten zu Tode gefoltert worden.
    - Das ändert nichts daran, dass sich Polizisten nicht in Interessenskonflikte begeben dürfen.
    - Komm schon, Josef. Bucht sie ein, das gute alte Staatsgefängnis macht aus den härtesten Kerlen ...
    - Okay, okay. Den Kerl kriegst du, die Frau nicht.
    - Gut. Das ist gut, Josef.
    - Auch wenn sie im Ghetto leben, sie sind auf der anderen Seite registriert. Sie sind Europabürger, vergiss das nicht, Peter! Der Kerl wird nicht rangenommen, bis ihm das Blut aus den Körperöffnungen läuft, verstanden?
    - Ehrenwort, Josef.
    - Du kriegst n Begleiter, Beer.
     
    Doris und Beer sitzen auf einer Parkbank im Ghetto, ca. einen Kilometer von der Wohnung entfernt, die Michaela und Ugi als Unterschlupf dient. Als Beer sein Gespräch mit Haringer beendet hat, geben sie sich High-Five. Sie sehen, wie ein Mann einen anderen ausraubt und ihn dabei mit einem langen Messer ersticht. Doris will aufstehen, aber Beer packt ihren Arm.
    - Nicht unser Revier.
    - Aber ...
    - Die Regierung erlaubt, dass sich die Leute im Ghetto gegenseitig umbringen, wir sollten das akzeptieren.
    - Das ist doch krank! Das ist unmenschlich.
    - Das ist Gesetz. Die Ghettos sind verloren.
    - Ich kann nicht hier sitzen und zusehen, wie jemand ermordet wird.
    - Das Messer ging direkt ins Herz, der Mann ist tot.
    Doris lässt sich die Diagnose von ihrer ID-Datenbank bestätigen. Das Opfer ist tot, kein Zweifel, und der Raubmörder spaziert an Beer und Doris vorbei, er hält etwas in den blutigen Händen, er ignoriert die beiden. Doris startet einen zweiten Versuch, aufzustehen, aber Beer hält sie abermals fest.
    - Das ist nicht die Welt, in der ich leben möchte.
    - Dann folge Alex Hong in die Parallelwelt.
    Doris schüttelt den Kopf, resignierend.
    - Was hat dich so gemacht, Peter?
    - Du musst mich fragen, wer mich so gemacht hat.
    - Deine Mutter? Ein Warlord? Eine enttäuschte Liebe?
    - MSD hat mich so gemacht.
    - Ich verstehe nicht.
    - Ich war krank. Fast vier Jahre lang.
    - MSD? DU hattest MSD?
    - Ich war einer von 10.000, der die Krankheit überlebt.
    - Oh mein Gott. Ich habe noch nie einen Überlebenden getroffen.
    - Ist keine Entschuldigung dafür, dass ich n ziemlicher Arsch sein kann. Aber ne Erklärung.
    - Das müssen Höllenschmerzen sein.
    - Es gibt keine Worte, um das zu beschreiben, Doris. Der Schmerz lässt dich durchdrehen.
    - Ich hatte ja keine Ahnung ...
    - Mein Hirn hat Teile meiner Vergangenheit gelöscht. Tabula Rasa gemacht.
    Doris und Beer sehen sich an. MSD hatte größeren Schrecken verbreitet als AIDS oder jede andere Krankheit der Neuzeit, eben weil die Opfer höllische Qualen erleiden mussten, gegen die kein Medikament und keine Droge etwas ausrichten konnte.
    Die beiden sitzen schweigend auf der Bank, ein kühler Wind kommt auf, zu kühl für die Jahreszeit, über den großen Ghettos im Land wird das Wetter nicht reguliert, und in Berlin ist eines der größten Ghettos überhaupt auf dem Kontinent. Als Beer aufsteht, sagt Doris.
    - Was erwartest du dir von der Verhaftung?
    - Die beiden wissen mehr, als sie uns sagen.
    - Die Obduktion ist eindeutig.
    - Ich vertrau meinem Gefühl mehr als den Ärzten. Deshalb hab ich MSD überlebt.
    Doris steht ebenfalls auf. Haringer meldet die Verhaftung Ugis, Doris mustert Beer.
    - Was hast du gemacht? Ich mein, dass du gesund wurdest?
    - Ich hab die Medikamente abgesetzt und bin zu nem Schamanen nach Lateinamerika.
    - Du verarschst mich.
    - Ich war in nem Paralleluniversum.
    - Du? Du?! Hans-Peter Beer?
    Beer nickt.
    - Ich glaube dir nicht.
    - Catullus hat mir das Leben gerettet.
    Doris packt Beer am Arm, ihr Mund ist zu einem O geformt, sie will etwas sagen, aber sie bekommt kein Wort heraus.
    - Ja, DER Catullus. Dichter, Rebell, Staatsfeind Nummer Eins.
    - Jetzt arbeiten wir schon so lange zusammen und du hast mir das nie erzählt?
    - Warum sollte ich?
    - Weil du kein Polizist sein kannst, wenn die Geschichte wahr ist.
    - Rate mal, warum ich dir das in diesem Park im Ghetto erzähle ...
    - Du glaubst, hier könne uns niemand hören? Meine ID-Brille ...
    - Ist nutzlos, weil ich sie attackiert habe.
    - Du bist verrückt. Du bist lebensmüde. Die kriegen dich früher oder später. Die kriegen dich und foltern dich.
    - Catullus hat mir das Leben gerettet, so what? Er ist tot jetzt. Geschichte. Ich schulde ihm

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