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Century Love - Tödliches Fieber: Roman (German Edition)

Century Love - Tödliches Fieber: Roman (German Edition)

Titel: Century Love - Tödliches Fieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Shulman
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waren fast alle Schläuche verschwunden. Der Monitor neben dem Bett gab nur ein sanftes rhythmisches Piepen von sich. Ganz friedlich. Jemand beugte sich über mich.
    »Guten Morgen, Eva!«
    Ich blinzelte.
    »Ich bin Dr. Falana. Wissen Sie, wo Sie sind?«
    Ich sah mich um: Betten, Monitore, grüne Vorhänge, Krankenschwestern. Blöde Frage.
    »Im Krankenhaus?«
    War das etwa meine Stimme? Das war eher ein Krächzen.
    »Richtig! Gut. Sie sind im Guy’s Hospital. Und, wie fühlen Sie sich heute Morgen?«
    Über diese Frage musste ich erst mal nachdenken. Wie fühlte ich mich?
    Die pochenden Kopfschmerzen waren weg. Die Übelkeit auch. Vorsichtig bewegte ich die Beine. Der quälende Gliederschmerz hatte nachgelassen. Mein Hals fühlte sich an, als hätte ihn jemand mit einer Käsereibe bearbeitet, und meineBrust tat so weh, als wäre sie mit einem Bus zusammengestoßen, aber ansonsten …
    »Super!«, strahlte ich ihn an und setzte mich im Bett auf. Davon wurde mir schwindelig, aber nicht so schlimm.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich arbeite seit fünfzehn Jahren als Hämatologe, aber so eine Zustandsverschlechterung beziehungsweise -verbesserung wie bei Ihnen ist mir noch nicht untergekommen.«
    Verbesserung. Das hörte sich gut an.
    »Heißt das, ich bin wieder gesund?«
    »Also … jedenfalls geht es Ihnen sehr viel besser.«
    »Und was hatte ich genau? Irgendeine exotische Grippe?«
    »Hmmm … so was in der Art, ja.« Er sah peinlich berührt zur Tür, als wollte er einen schnellen Abgang machen.
    »War es eine Grippe oder nicht?«
    Als er mich partout nicht ansehen wollte, wurde mir mulmig. »Gibt es da etwas, das Sie mir vorenthalten?«
    Er räusperte sich. Ich war auf alles gefasst. »Ich will ehrlich zu Ihnen sein, Eva. Wir … äh, haben keinen blassen Schimmer.«
    »Das kann doch nicht sein!«
    Er streckte abwehrend das Kinn vor. »Ihre Symptome wiesen auf eine hochvirulente bakterielle oder virale Infektion hin, aber die Blutwerte waren so … anormal … dass wir damit nichts anfangen konnten.«
    »Anormale Werte? Heißt das in der Ärztesprache, die im Labor haben gepfuscht?«
    Sein Blick ging zur Seite. Oh Gott, ich hatte recht!
    »Der Vorgang im Labor wird bereits gründlich untersucht. Zur Verteidigung der Angestellten kann ich nur sagen, dasssie noch nie zuvor solch abweichende Werte ermittelt haben. Und in Ihrem Fall hätten wir eine stimmige Auswertung wirklich gut gebrauchen können.«
    »Was wollen Sie mir eigentlich sagen? Dass das Labor gepennt hat und Sie nicht wissen, was ich habe?«
    »Auf jeden Fall können wir schon mal positiv vermelden, dass Ihr letzter Bluttest keinerlei Spuren einer Infektion aufweist.«
    »Das ist doch gut, oder?«
    »Aber ja! Das ist sogar großartig … andererseits, wenn ich an letzte Nacht denke …«
    »Letzte Nacht?«
    Er kaute auf seiner Unterlippe und starrte den Boden an.
    »Und?«, drängte ich.
    »Also, letzte Nacht haben all Ihre Organe versagt … genau genommen war es folgendermaßen …«
    Mein Gott, warum konnte der Mann keinen Satz zu Ende bringen?
    »Faktisch war es so …«
    »WAS?«
    »Nun, einen Augenblick dachten wir … wir dachten, wir … hätten Sie verloren …«
    Ich musste schlucken.
    Dr. Falana trat ans Bett, hob sanft meine Lider und untersuchte meine Augen mit einer Taschenlampe. »Ihre Eltern …«
    »Meine Eltern?«
    »Sie warten vor der Tür.«
    Oh NEIN!
    »Ihre Mutter hat beteuert, Sie hätten alle wichtigen Impfungenerhalten und wären keinen seltenen, zum Beispiel tropischen Krankheiten ausgesetzt gewesen.«
    Ich merkte, wie ich bei seinen Worten große Augen machte. Seltene Krankheiten?
    Doch, ich war etwas sehr Außergewöhnlichem ausgesetzt gewesen – im Biologielabor der Schule. Jetzt fiel mir alles wieder ein: die Fäden, die sich schnell vermehrt hatten, das verschüttete Zeug aus dem Fläschchen, ein Professor, der Viren erforschte.
    »Könnte ein Virus schuld sein?«, krächzte ich.
    »Egal, welche Krankheit Sie haben oder vielmehr hatten – ich wüsste nicht, wie sie von einem Virus herrühren könnte. Die Blutuntersuchung hat keine entsprechenden Antikörper nachgewiesen. So ein gefährliches Virus hätte eine breite Spur hinterlassen. Außerdem hat die Krankheit Sie zwar erheblich geschwächt, aber Ihre Organe funktionieren wieder einwandfrei. Das ergibt einfach keinen Sinn.«
    Während Dr. Falana meine Krankenakte studierte, dachte ich angestrengt nach. Es ergab vielleicht keinen Sinn, aber irgendeinen Zusammenhang

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