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Century Love - Tödliches Fieber: Roman (German Edition)

Century Love - Tödliches Fieber: Roman (German Edition)

Titel: Century Love - Tödliches Fieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Shulman
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eine brennende Fackel gebracht, aber als ich mich umsah, war niemand da.
    Dann dachte ich, vielleicht würde deine Seele gerade deinen Körper verlassen, doch die Hitze war in mir selbst. Als ich aufstand, wurde mir schrecklich schwindelig. Ich schleppte mich noch in meine eigene Zelle und legte mich erschöpft hin. An mehr kann ich mich kaum erinnern … nur an Schmerzen, Übelkeit und Hitze. Und dann bin ich wieder aufgewacht … hier.«
    Seth nickte nachdenklich. Matt hatte wahrscheinlich recht.
    Anscheinend waren sie beide tot.

Elysium
    Matt und Seth saßen in der Küche des lanista , tranken Wein und aßen Brot und Oliven.
    »Glaubst du, wir sind in Elysium?«, überlegte Matt.
    Seth schüttelte den Kopf.
    »Kann es nicht sein, dass wir den Fluss Lethe im Fieberwahn überquert haben, ohne es zu merken?«
    »Sieht das hier etwa aus wie Elysium? Wo sind die Wiesen, die Nymphen und die Musik? Nein, Matt – wir sind in Londinium. Oder jedenfalls irgendwo, wo es fast genauso aussieht.«
    »Es könnte doch sein, dass wir die Wiesen und die Nymphen noch nicht gefunden haben, oder? Wir sind noch nicht weit gekommen …«
    Auf einmal rang Seth nach Luft, sprang auf und wäre beinahe mit der Tür zusammengestoßen, so eilig hatte er es.
    »Wo willst du hin?«, rief Matthias ihm nach.
    »Livia finden«, rief Seth. »Ich weiß nicht, was das hier ist, aber wenn wir tot sind, muss sie hier auch irgendwo sein.«
    Er lief durch das Kasernentor auf die breite Straße, die in die Stadtmitte führte. Die Morgendämmerung schien sanft auf die großen stillen Villen und die kleinen geschlossenen Läden. Seth rannte an zwei Gasthäusern und der Thermevorbei … doch dann blieb er ruckartig stehen. Das Badehaus sah verkehrt aus. Die Höhe stimmte nicht, die Farbe war falsch. Wo waren die Säulen, die den Eingang stützten? Was waren das für seltsame Verzierungen an der Fassade? Und warum war das Gebäude plötzlich so hoch? Seths Herz hämmerte in seiner Brust.
    Er ging auf das Gebäude zu und strich mit den Fingerspitzen über die Fassade. Es schimmerte leicht, genau wie alles andere, doch es fühlte sich trotzdem fest an. Vorsichtig ging er weiter, vorbei an drei weiteren Gebäuden, die er nicht erkannte, bis er das Forum erreichte. Erschrocken sog er die Luft ein. Statt des Forums mit dem großen Platz und der Basilika stand dort ein riesiges Bauwerk in Form eines Kürbisses, das nicht nur unheimlich flirrte. In seiner Fassade spiegelte sich auch noch der Himmel.
    Ungläubig sah er nach oben. Es widersprach allen bekannten bautechnischen Regeln und wirkte weder standfest noch im Gleichgewicht. Wieso blieb es aufrecht stehen? Wie viele Sklaven hatten wohl daran gearbeitet?
    Und welchem Zweck diente es?
    Sein Magen verkrampfte sich. Wenn er schon das Forum nicht wiederfand, wie sollte er dann Livia finden?
    Er schreckte vor dem Riesenkürbis zurück und lief in die Richtung, wo die Natalis-Villa liegen musste.
    Seth kam rutschend zum Stehen. Er hatte das Haus gefunden und es sah im Schein der aufgehenden Sonne genauso aus, wie er es in Erinnerung hatte.
    Allerdings waren keine Sklaven da, die den Säuleneingangfegten, und es kam auch niemand hinaus, um den unangekündigten Besucher zu empfangen. Seth ging direkt durch die Haustür in das Zimmer, in dem Livia an seinem Bett gesessen hatte. Er schloss die Augen, dachte an sie und wünschte sie sich zurück. Doch sie kam nicht.
    Er lief durch das ganze Haus, knallte die Türen, riss verzweifelt die Vorhänge auf. Wenn er nur überall nachsähe, dachte er, musste sie doch einfach auftauchen.
    Doch sie kam nicht.
    Er gab nicht auf. Die Überzeugung, dass sie irgendwo in diesem seltsamen Jenseits sein musste, trieb ihn weiter. Nachdem er die Villa drei Mal durchsucht hatte und seine Stimme vom Rufen heiser wurde, fuhr er mit seiner Suche in dem großen Garten im Innenhof fort. Alles war genauso wie in seiner Erinnerung. Das Obst hing schwer und reif an den kleinen beschnittenen Bäumen. Kräuter und Gemüse wuchsen in ordentlichen Reihen auf der einen Seite, duftende Blumen auf der anderen. Doch auch hier fand er Livia nicht.
    Wütend rannte er durch die Straßen, die er nicht mehr erkannte. Einige waren immer noch ganz klar römisch, aber an anderen standen beidseits riesige glänzende Bauwerke, die den Morgenhimmel verdunkelten. Wie sollte er Livia hier bloß finden?
    Trotz seiner bis in die Knochen reichenden Verzweiflung trugen ihn seine starken Beine rasch und zuverlässig zur

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