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Champagner-Fonds

Champagner-Fonds

Titel: Champagner-Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Grote
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rausfahren.«
    Das fehlte noch. Eine Debatte mit Langer? Die konnte Philipp in diesem Zustand am wenigsten gebrauchen. Er wollte in dem Traum bleiben, am liebsten hätte er sich ans Rheinufer gesetzt und auf den Fluss gestarrt, ohne etwas zu denken, und dieses Gefühl ausgekostet. Er hatte es zu lange nicht getan.
    »Was grämen Sie sich? Der verdammte Lkw aus Bandol kommt an oder nicht, egal ob Sie nun hier sind.«
    »Sicher. Sie müssen mich allerdings in Ihrem Wagen mitnehmen, ich bin mit dem Fahrrad gekommen.«
    »Nehmen Sie ein Taxi für den Rückweg, fertig. Ich habe anschließend eine Verabredung und komme nicht mehr ins Geschäft. Übrigens sollten Sie den Unsinn lassen.«
    »Welchen Unsinn?«
    »Sie wissen genau, was ich meine – diese Öko-Geschichten.« Sie standen mittlerweile vor Philipps Büro, Langer schloss die Tür hinter sich. »Haben Sie sich mal gefragt, wie viel CO2   Sie beim Radeln auf dem Weg hierher ausstoßen? Weben Sie den Stoff für Ihre Anzüge selbst? Reines Leinen oder Viskose? Züchten Sie Schafe? Nicht dass Sie mir das Stricken anfangen   ... Reicht es nicht, dass Sie uns ein Ökoweinsortiment verpasst haben?«
    »Eben nicht, Herr Langer. Sie sehen, dass es gut läuft, und das ist erst der Anfang. Alles andere ist übertrieben, die konventionellen Methoden, unbeschränktes Wachstum, Produkte, die keine sind   ...«
    »Mir fehlen der Nerv und die Zeit, mit Ihnen darüber zu debattieren.« Langer setzte sich und betrachtete die Bilder.
    »Worüber wollen Sie mit mir sprechen?« Philipp hörte den Anrufbeantworter ab. Die Spedition hatte nicht angerufen.
    »Über die Erweiterung Ihrer Aufgaben, über ein neues Geschäftsfeld für France-Import und über Ihre Kompetenzen in diesem Hause.«
    »Eine Strategiedebatte? Sollten wir die nicht lieber aufs Wochenende verschieben?«
    »Ihre grundsätzliche Haltung ist mir wichtig, die möchte ich gern kennen, bevor ich zu dem Anschlusstermin gehe.«
    »Dann kann uns Ihre Frau Schilling gleich einen Tisch im ›Le Moisonnier‹ bestellen, sozusagen als erste Amtshandlung.«
    »Kommt nicht infrage! Wir gehen dahin, wo uns niemand kennt.«
    Langer ging hinaus, und Philipp sah ihm nach. Was war jetzt los? Sonst verkehrte Langer doch nur dort, wo man ihn kannte.
     
    »Was halten Sie von ihr?«
    Es war klar, wen Langer meinte. Er parkte den Wagen vor dem Restaurant am Rheinufer. Ohne es zu wollen, hatte er Philipp dorthin gebracht, wohin er eigentlich wollte, an den Rhein. Aber statt sich seinem Gefühlsdurcheinander hinzugeben, musste Philipp sich auf sein Gegenüber konzentrieren.
    »Frau Schilling?« Er zuckte mit den Achseln.
    »Weshalb grinsen Sie? Gefällt sie Ihnen nicht?«
    »Doch, schon, sicher.« Philip gab sich gelangweilt. »Was weiß man von einem Menschen, den man nicht länger als fünfundvierzig Minuten zu Gesicht bekommen hat, dazu noch auf einer Theaterbühne?«
    »Was meinen Sie mit Theaterbühne?«
    »Was erwarten Sie von einer offiziellen Veranstaltung zur Selbstdarstellung? Außerdem schaut man niemandem hinter die Stirn.«
    »Ich im Moment auch nicht hinter Ihre. Sie äußern sich doch sonst so gern eindeutig. Haben Sie was gegen die Frau?«
    Wenn Langer so fragte, hatte auch sonst niemand etwas bemerkt.
    »Sie werden sich mit ihr arrangieren, ich will sie haben!«
    Dass Langer sie nicht als Frau wollte, war Philipp klar. Er war oft genug mit ihm auf Geschäftsreise gewesen, um das beurteilen zu können. Auf den Partys und Empfängen nach anstrengenden Messetagen in Bordeaux, in Angers oder an der Rhone, die von den Kellereien für Kunden veranstaltet wurden, tanzten sie manchmal bis in den Morgen, und man erkannte schnell, wo die Sympathien lagen und wer mit wem in welchen Autos zurück ins Hotel fuhr, oder wer besonders bemüht war, keinerlei Spekulationen Raum zu geben   ... So wie er heute.
    »Sie werden es mit ihr nicht leicht haben, Herr Langer. Sie scheint mir sehr selbstständig zu sein, sie ist jemand mit einem eigenen Kopf. Eine Sekretärin zum Rumschicken haben Sie mit ihr nicht eingekauft. Ich halte sie für weniger diplomatisch als Frau Maheinicke. Wie es um ihre berufliche Qualifikation bestellt ist, kann ich nicht beurteilen.«
    »Danke für die klare Meinung. Sie hat bis zum Abitur auf dem Weingut ihrer Eltern gelebt. Sie kennt den Betrieb, sie versteht was von Wein, sie wird nicht, und das ist Bestandteil des Arbeitsvertrages, auf einer 4 0-Stunden -Woche bestehen. Sie weiß, dass ich von ihr mehr

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