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Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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automatisch einen Schritt zurück.
    „Liebelein, das war ja ein sensationeller Auftritt. Ich hätte nie gedacht, dass sie sich so etwas traut“, beglückwünscht mich der Unglückselige lautstark. „Sie sieht einfach fantastisch aus!“
    „Spinnst du.“ Katja tippt sich gegen die Stirn.
    „Oh!“ Harald sieht mich betroffen an.
    Ich bin immer noch nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen. „Äh ... eigentlich ... eigentlich sollte es eine Überraschung für Benni sein“, stottere ich.
    „Die Überraschung ist dir gelungen“, raunt Benni mir zu. Harald kichert vergnügt. Katja schüttelt den Kopf.
    Oh Gott, oh Gott! Mir bricht der kalte Schweiß aus, und meine Beine drohen nachzugeben. Einige der Gäste kichern leise. Was bin ich nur für ein Idiot? ! In diesem Moment kommt Sergej auf mich zu. Ganz Gentleman in seinem dunklen Anzug. Er reicht mir ein Glas Sekt. Seine braunen Augen sehen mich warmherzig an.
    „Liebste Julia ...“ Bilde ich es mir ein oder redet Sergej absichtlich laut? „Alles, alles Liebe zu deinem Geburtstag.“
    Obwohl Sergej betont langsam redet, kann er seine russische Herkunft nicht verbergen. Er zieht das A immer besonders lang und das R klingt bei Sergej wie ein aufkommendes Gewitter.
    „Was für ein tolles Outfit. Du siehst einfach sensationell aus.“ Er beugt sich demonstrativ zu mir herunter und küsst mich rechts und links auf die Wange, als sei es völlig normal, dass das Geburtstagskind nur mit Unterwäsche und Mantel bekleidet vor ihm steht.
    „Ich werde sofort meinen Freund Karl Lagerfeld anrufen und ihm sagen, dass seine Kreation absolut gelungen ist. Ich muss sagen, Julia, du siehst absolut hinreißend aus.“
    Aufgeregtes Tuscheln im Hintergrund. An den Mienen der Gäste kann ich sehen, dass sie sich nicht ganz sicher sind, ob Sergej einen Scherz macht oder die Sache mit Lagerfeld wirklich ernst gemeint ist. Sergej hebt sein Glas in Richtung der wartenden Gäste.
    „Auf Julia, das schönste Geburtstagskind. Möge sich jede Frau ein Beispiel an ihr nehmen. Nastrovje!“
    Okay, das war vielleicht ein bisschen dick aufgetragen, aber alle Gäste lachen und erheben ebenfalls ihr Glas. Das Eis scheint gebrochen. Sergej ist der coolste Mann, der mir jemals begegnet ist. Kein Wunder, dass Katja bis über beide Ohren in ihn verliebt ist.
    „Liebelein ...“, quietscht Harald vergnügt. „Ich bin immer noch ganz überwältigt, aber auch ein bisschen beleidigt. Warum hat sie mir nicht erzählt, dass sie mit Lagerfeld bekannt ist?“ Katja stöhnt und verdreht die Augen. Ich kichere hysterisch.
    „Dann geht es dir wie mir“, entgegnet Benni trocken. „Aber vielleicht klärst du uns ja noch auf.“ Seine herrlich braunen Augen funkeln mich vergnügt an.
    „Tja, weißt du ... ich dachte doch ... wir sind alleine, und da ... da wollte ich dich überraschen, und mein Horoskop hat gesagt, ich soll Schwung in mein Liebesleben bringen ...“, stottere ich. Mein Herz klopft immer noch aufgeregt.
    „Halt!“, Benni hebt warnend die Hand, „bevor du noch mehr Unsinn erzählst.“ Er gibt mir einen Kuss. Jetzt überschlägt sich mein Herz fast. „Sag mal, hast du getrunken?“ Er schnüffelt misstrauisch. Mein Herz kommt kurz ins Stolpern.
    Ich erröte. „Nur ein klitzekleines bisschen“, antworte ich und versuche dabei, nicht zu atmen.
    „Mmh.“
    Ich halte noch immer die Luft an.
    „Ich denke, es wäre vielleicht eine gute Idee, sich unter deine Gäste zu mischen.“ Benni lächelt mich an. „Und so zu tun, als ob alles ganz normal ist.“
    „Aber ... ich laufe doch nicht ... ich kann doch nicht ... in Strapsen und Mantel durch die Wohnung laufen und so tun, als ob alles völlig normal ist“, japse ich, ohne auszuatmen. Ich habe bestimmt schon blaue Lippen. Bunte Sternchen tanzen vor meinen Augen.
    „Das hättest du dir früher überlegen müssen“, entgegnet Benni. Manchmal könnte ich ihn echt hassen. Anstatt den Helden zu spielen, wirft er mich der Meute zum Fraß vor. Mistkerl!
    „Aber ich wusste doch nicht, dass du eine Party für mich gibst“, antworte ich.
    „Normalerweise freust du dich über Überraschungen und stehst nicht in Strapsen da“, entgegnet Benni.
    Wenn ich nicht gleich Luft hole, ersticke ich. Benni rümpft die Nase, als ich ausatme. „Ja schon, aber ... in meinem Horoskop stand nichts von einer Überraschung. Da stand nur, dass ich etwas Schwung in unser Liebesleben bringen soll.“ Ich sehe unsicher zu ihm hoch. Benni zieht die

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