Change
antworten sollen? Die Wahrheit war an dieser Stelle mehr als ungeeignet. Denn ich bereute mitnichten die letzte Nacht – vielmehr hatte ich mich eine gefühlte Ewigkeit danach gesehnt.
Epilog
So, wie das Spiel begann, endete es nicht. Es gab keinen Gewinner der Wette, nur Verlierer – der eine verlor mehr, der andere weniger. Doch keiner konnte zufrieden mit dem Endergebnis sein.
Hätte Luzifer über menschliche Eigenschaften verfügt, so würde er vermutlich vor Zorn schäumen – doch da er ein gefallener Engel war, beschränkte sich seine Reaktion auf arrogantes Auftreten und Verleugnen seiner Niederlage. Natürlich war er sich bewusst, dass sein Handeln ihn auch nicht weiter bringen und nicht das Gewünschte nach sich ziehen würde, doch er trat dennoch stolz, unbeugsam, einem Herrscher gleich, vor seinen ehemaligen Herren.
Ebenjener allerdings, statt seinen Triumph kund zu tun, konnte seinen Sieg nicht genießen. Die Versuche Luzifers, die Wette als ungültig abzuerkennen, ließ er über sich ergehen. Er schwieg, zog sich zurück, kehrte in seine Gedanken zurück, die so übermenschlich und lebendig waren, dass der menschliche Begriff für das Denken ihnen nicht gerecht werden konnte. Der Herr wirkte so in sich gekehrt, dass es schien fast so, als habe der Sieg keinen Reiz mehr, als wäre er unbedeutend.
Ein auffälliger Unterschied, verglich man diesen Anschein mit dem, den Luzifer gab. Der gefallene Engel wollte nicht verlieren und konnte seine Niederlage nicht anerkennen, sein Stolz verbot es ihm. Seit Jahrhunderten hatte er alle Wetten für sich entschieden, und nun sollte sich das Blatt doch noch gewendet haben. Er konnte das nicht zulassen, es war inakzeptabel.
Luzifer forderte eine sofortige Revanche, eine Wiederholung, diesmal ohne Einmischung rebellischer Engel. Er verlangte, Aiden noch einmal testen zu dürfen, um diesmal final zu beweisen, dass er gewinnen würde. Der scharfzüngige Herrscher der Hölle erbat wortreich, ging dann ihn Drohungen über. Die ausbleibende Reaktion des Herrn trieb ihn dazu, sich dabei weit aus dem Fenster zu lehnen – und niemand hielt ihn auf.
Fast niemand. Langsam, aber sicher stellten sich die übrig gebliebenen Erzengel Gabriel, Raphael und Uriel hinter Luzifer auf, hinter ihnen sammelten sich die Engelsheerscharen, bis sie alle geschlossen da standen, eine Einheit, ein Wille, zum Angriff geformt.
Es war Gabriel, der schlussendlich das Wort ergriff und Luzifer zum Schweigen brachte. Er erinnerte den Gefallenen daran, dass der Preis für das gewinn en der Wette zu hoch gewesen war. Ein Preis, der wertvoller war als die unheilige Existenz Luzifers jemals für den Himmel sein konnte.
„Wir haben einen Bruder verloren – und dies war nur der Anfang. Du kannst sicher gehen , dass nun niemand sich mit dir messen will – du bist unwichtig, Luzifer!“
Nachwort
Bei diesem Werk handelt es sich um reine Fiktion. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen oder tatsächlichen Begebenheiten ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Keine Geschichte kann gut enden, weil nichts endet. Das Leben aller darin vorkommenden Menschen geht weiter, und so entwickelt sich auch ihr Schicksal weiter. Wie das Leben der Menschen aus diesem Roman weitergeht, liegt jedoch außerhalb dieser Buchdeckel.
Ein Roman entsteht nicht von selbst, und so ist es nun an mir, all denjenigen meinen Dank zu bekunden, die mich in dieser Phase meines Lebens, in der dieser Roman entstand, begleiteten, unterstützten und mir Kraft gaben.
Estelle – nicht nur deine Ideen haben mich angefeuert, auch deine Unterstützung habe ich vielmals gebraucht, um weiterzumachen.
Lucy – so viele Stunden hast du mir geopfert, mit so viel Beharrlichkeit hast du darauf hin gearbeitet, dass mein Roman noch besser werden sollte.
Ich danke auch all denjenigen, die als treue Leser das Werden dieser Geschichte verfolgt und mir ihre Meinung mitgeteilt haben – jedes einzelne Wort hat mir Kraft gegeben.
Dir, der du nun auch diesen Roman vor dir liegen hast, möchte ich ebenfalls mein Dank aussprechen.
Sommer 2013
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