Changelings
begriff Yana erst richtig, daß ihr Sohn sich gerade in ein vollkommen menschliches Baby verwandelte. Da hielt Clodagh ihre Selkie-Tochter aus dem Wasser, und dieser widerfuhr dasselbe. Sean Selkie umarmte sie und die Kinder; die silbrigen Augen waren vor Staunen geweitet.
Sie gaben ein hübsches Stilleben ab: Mutter, Vater, Kinder und Hebamme, Selkie und Mensch. Und dann waren sie alle zu Menschen geworden, als auch Sean sich aus dem Wasser hob. Nun begriff Yana, weshalb der Planet auf diesem Geburtsort bestanden und wie leicht er ihr alles gemacht hatte, was sonst eine außerordentlich schwierige Sache hätte werden können. Auch Petaybee lernte dazu.
Namid hatte gesagt, daß man bei einem Planeten, der gerade erst knapp über zweihundert Jahre alt war, nie vergessen dürfte, daß auch er ein Baby sei. Mit jedem Gespräch und jeder Erfahrung lernte er dazu, wuchs er, entwickelte er sein Potential. Und während er seine eigenen Geheimnisse ergründete, stieß er auf seine eigenen Fragen nach dem Wesen dessen, was dahinter liegen mochte.
Als sie die Nachgeburt ausgestoßen hatte, konnte Yana wieder aus dem Wasser ans Land zurückkehren, einmal mehr flachbäuchig und geschmeidig.
Sie streckte beide Arme in Dankbarkeit aus und pries Petaybee dafür, und ihre Worte hörten sich beinahe an wie ein Latchkay-Lied: Danke für die Geburt. Sie verlief schmerzlos. Danke für meinen kräftigen Sohn und meine prächtige Tochter.
Danke für ihre Verwandlung. Danke für alles.
»Gern geschehen, Yanaba. Gern geschehen.«
Yana konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Doppeltes >gern geschehen< dafür, daß sie Zwillinge geboren hatte? Der Planet folgte geheimnisvollen Bahnen - und was hatte er wohl für ihre Kinder vorgesehen?
»Willkommen!«
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Ende
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