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Charles

Charles

Titel: Charles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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zum Abschluss einige Worte gesprochen hatte, küsste Sawyer seine frisch gebackene Ehefrau.
    Anschließend klatschten die Gäste spontan Beifall, und Ben nahm zum zweiten Mal sein Taschentuch aus der Hosentasche, um sich lautstark die Nase zu putzen.
    Sobald alle die Kirche verlassen hatten, gesellte sich Charles zu Lanni, nahm ihre Hand und zog sie zur Seite. Sie wusste, dass man sie beide beim Empfang brauchte. Abbey hatte sie, Lanni, gebeten, die Hochzeitstorte anzuschneiden.
    Schweigend sahen sie sich an.
    Lanni fragte sich, ob der Moment der Trauzeremonie für Charles ebenso magisch gewesen war wie für sie. Durfte sie hoffen, dass Charles sie liebte? Ihr Herz schien einen Schlag auszusetzen, und ihr stockte der Atem.
    Die Leute, die um sie herum standen, unterhielten sich miteinander, lachten und scherzten.
    Da Lanni nicht länger dem Drang widerstehen konnte, Charles zu berühren, legte sie ihm die Hand an die Wange. Er fühlte sich wunderbar an.
    Ohne etwas zu sagen, zog er sie an sich.
    „Lanni …“
    „Ich weiß, Charles.“
    „Hast du es auch gespürt?“
    Lanni nickte.
    Er suchte nach den richtigen Worten und zuckte schließlich hilflos die Schultern. „Ich kann jetzt nicht reden.“
    Wieder nickte sie.
    „Später, ja?“ Er ließ sie los und wandte sich ab. Dann, als könnte er es nicht ertragen, sie zu verlassen, drehte er sich noch einmal zu ihr um, um sie zu küssen und zum Ausdruck zu bringen, was er für sie empfand. Nachdem er sich von ihr gelöst hatte, atmete er einmal tief durch und eilte zur Turnhalle, wo der Empfang stattfinden sollte.
    Lanni brauchte eine Weile, um die Fassung wiederzugewinnen. Ihr war, als müsste sie gleichzeitig lachen und weinen. Sie hatte keine Ahnung, wie sie das alles ihrer Familie erklären sollte. Bestimmt waren ihre Angehörigen der Meinung, sie hätte den Verstand verloren. Sie würden ihr sagen, es wäre ganz normal, bei einer Trauung ein derartiges Hochgefühl zu verspüren.
    Ganz bestimmt wünschten sich ihre Angehörigen nicht, dass sie sich in Charles O’Halloran verliebte.
    Lanni beschloss, es ihnen so schnell wie möglich zu sagen. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie richtig verliebt. Zumindest Matt, ihr Bruder, und Karen, ihre ehemalige Schwägerin, würden sie verstehen. Vielleicht auch ihre Eltern. Doch bevor sie ihre Familie darüber informierte, wollte Lanni Charles sagen, dass Catherine Fletcher ihre Großmutter war.
    Charles war der Meinung, dass Sawyer sich kaum einen schlechteren Trauzeugen hätte aussuchen können als ihn. Während er die Gäste begrüßte, schweiften seine Gedanken immer wieder ab. Vermutlich hatte er nicht ein vernünftiges Wort herausgebracht, seit er neben seiner Mutter stand.
    „Charles“, flüsterte Ellen, sobald der Ansturm nachließ. „Was ist los mit dir?“
    „Was soll mit mir los sein?“
    „Nach wem hältst du so verzweifelt Ausschau?“
    Charles war nicht sicher, ob er seine Mutter nicht überrumpelte. „Ich habe eine Frau kennen gelernt, Mutter. Sie ist etwas ganz Besonderes. Sobald wir hier fertig sind, möchte ich sie dir gern vorstellen.“
    Ellen legte ihm eine Hand auf den Arm. „Charles, heißt das, du hast dich verliebt?“
    Diesmal zögerte er nicht mit der Antwort. „Ja.“
    „Du meine Güte!“ Sie legte sich die andere Hand aufs Herz. „Wann? Wo ist sie? Warum hast du mir das nicht eher erzählt?“
    Charles lächelte jungenhaft. „Lanni und ich kennen uns noch nicht so lange.“
    „Das war für Sawyer kein Hinderungsgrund.“
    Nun musste er lachen. „Das ist mir nicht entgangen.“
    „Mir ist es egal, was die anderen sagen. Als ich Abbey zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich gleich, dass sie die Richtige für ihn ist.“
    Er betrachtete seine Mutter skeptisch. „Das hättest du auch gesagt, wenn Sawyer verkündet hätte, er würde ein Gorillaweibchen heiraten. Dass Abbey dir sogar Enkelkinder beschert, muss sie in deinen Augen wie eine Heilige erscheinen lassen.“
    „Nicht so herablassend, junger Mann.“ Ellen gab ihm einen spielerischen Klaps. „Natürlich freue ich mich sehr, dass wenigstens einer meiner Söhne heiratet. Trotzdem könnte ich über seine Wahl gar nicht glücklicher sein.“
    „Ja, Mutter.“
    „Und nun erzähl mir von deiner jungen Frau.“
    „Sie ist nicht meine Frau – noch nicht“, fügte er hinzu. „Lanni ist auch eine der Frauen, die Christian eingestellt hat. Sie arbeitet als Sekretärin für Midnight Sons und kommt, glaube ich, aus Seattle.

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