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Meerestosen (German Edition)

Meerestosen (German Edition)

Titel: Meerestosen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schröder
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Gordian öffnete den Knoten in der Haihaut über meiner Brust und mein Körper schmiegte sich in den noch immer tageswar men Inselsand. »Du bist so wunderwunderschön«, flüsterte er, während er mich mit seinem zärtlichen Blick umfing und seine Hände mich streichelten, als erforschten sie mein Innerstes.
    Ich tauchte ein in seinen Duft und das Türkisgrün seiner Au gen und erwiderte den sanften Kuss seiner Lippen. Meine Haut prickelte unter seinen Berührungen und mein Herz schlug im selben Rhythmus wie seines. Liebevoll fuhr ich mit den Finger spitzen über seinen Nacken und konnte es kaum erwarten, den sanften Druck seiner Hände auf meinen Hüften zu spüren. Es war kein Verlangen, sondern ein Sehnen, so süß wie eine ferne Melodie, und ich war bereit, mich darin zu verlieren. Die Angst, dass wir uns noch einmal verletzen könnten, war wie fortgeblasen, ich wusste einfach, dass das nie wieder passieren würde. Das Meer hatte uns erneut zusammengeführt. Was uns verband, musste stärker sein als das, was uns trennte.
    Plötzlich ertönte oberhalb des Felsens der kleinen Vogelinsel ein Geräusch, und noch ehe ich einen klaren Gedanken fassen konnte, hatte Gordy mich bereits ins Wasser gezogen.
    Was war das?, wisperte ich. Ein Vogel?
    Nein, kein Vogel. Panik schwang in seiner Stimme.
    Er presste mich an sich und stieß mit peitschenden Flossen schlägen in die Tiefe. Noch immer benommen von unseren Küssen, klammerte ich mich an ihn. Die Kälte und die Dunkelheit des Meeres ließen mich frösteln.
    Was dann?, fragte ich. Ein Hainix?
    Alles andere ist unwahrscheinlich, gab Gordy zurück.
    Hast du ihn gesehen?
    Nur seinen Schatten.
    Aber du hast eine Vermutung ?
    Ja, sagte Gordy,  während wir nur wenige Zentimeter über den Meeresboden hinwegschossen. Tyler!
    Dieser Name war wie ein elektrischer Impuls. Tyler, der Hainix aus Rubys Clique, dessen wahre Identität den Menschen bis heu te verborgen war und der die Delfinnixe bis aufs Blut hasste, weil Kyan ihm Lauren genommen hatte.
    Fast automatisch setzte sich meine Schwanzflosse in Bewegung. Die unterschiedliche Schlagrichtung unserer Schwänze erzeugte in dieser engen Umarmung aber eine Gegenströmung, sodass wir zunächst sogar an Geschwindigkeit verloren.
    Lass mich los!, raunte ich. Einzeln sind wir schneller.
    Kommt nicht infrage , zischte Gordy und drückte mich nur umso fester an sich. Halte du einfach deine Flosse ruhig.
    Wir waren gerade durch einen Felsenbogen geglitten, als hin ter einem Riff zu unserer Rechten ein schwarzer Hainix hervor stieß.
    Lass! Mich! Los!, brüllte ich und spannte die Muskeln an.
    Doch Gordian hielt mich beharrlich umfasst und schwamm unbeirrt weiter. Ich wagte einen Blick über seine Schulter und sah, dass der Hai nur noch wenige Meter entfernt war.
    Plötzlich verlangsamte Gordy abrupt das Tempo. Erschrocken riss ich meinen Kopf herum und bemerkte eine nahezu schwarze Wand, die sich vor uns aus der Dunkelheit auftat. Oh, mein Gott, das konnten doch unmöglich alles Hainixe sein!
    Adrenalin schoss in meine Blutbahn, und ich spürte, wie sich alles in mir gegen Gordians Umklammerung sträubte.
    Weg hier!, schrie ich, aber Gordy rührte sich nicht. Im Gegensatz zu mir wirkte er nahezu entspannt, und mit dem nächsten hekti schen Atemzug begriff ich, warum: Die Wesen, die die schwarze Wand bildeten, waren keine Hainixe, sondern Delfine!
    Zielstrebig und in absolut synchronen Bewegungen kamen sie auf uns zu. Ihr Anblick raubte mir den Atem. Es mussten an die hundert Tiere sein. Angeführt von zwei Nixen.
    In einer der beiden erkannte ich sofort Gordys jüngere Schwes ter Idis wieder. Die andere war ein wenig älter und von fragiler, aber wilder Schönheit. Ihr kupferrotes Haar leuchtete selbst in die ser Finsternis und ihre großen aquamarinblauen Augen hielt sie geradezu hypnotisch auf Gordian gerichtet.
    Mein Herz klopfte schnell und fest und meine Gedanken über schlugen sich. Wer ist das?, keuchte ich.
    Die Gefahr, die von dem schwarzen Hainix ausging, der uns verfolgte, schien noch nicht gebannt zu sein, und die unzähligen Delfine, allen voran die rothaarige Nixe, die neben Idis schwamm und nur Augen für Gordian hatte, brachten mich aus der Fassung.
    Gordy, verdammt, wer ist das?
    Er antwortete nicht.
    Hast du mitbekommen, in welche Richtung der Hai verschwunden ist?
    Gordian schüttelte kaum merklich den Kopf. Er lockerte den festen Griff, mit dem er mich umklammert hielt, und gab mich schließlich ganz frei. Nein,

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