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Charles

Charles

Titel: Charles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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Jedenfalls hat sie die letzten vier Jahre dort gelebt. Vor kurzem hat sie an der University of Washington Examen gemacht.“
    „Zeig sie mir“, drängte Ellen.
    Charles zeigte zum Tisch auf der anderen Seite des Raumes, wo Lanni damit beschäftigt war, den Hochzeitskuchen anzuschneiden und jedem Gast ein Stück davon auf den Teller zu tun. Stolz beobachtete er, wie nett und offen sie mit den Leuten umging und mit jedem ein paar Worte wechselte. Es fiel ihm schwer, den Blick von ihr loszureißen und sich schließlich wieder seiner Mutter zuzuwenden.
    „Ist es die Blondine da drüben?“
    „Ja.“
    „Oh, Charles, sie ist reizend!“
    „Sie ist die schönste Frau, der ich je begegnet bin.“
    Ellen tätschelte ihm den Arm. „Das hättest du nicht schöner sagen können.“
    Wieder ließ er den Blick zu Lanni schweifen. „Sie ist zu jung für mich.“
    „Unsinn. Wie viele Jahre bist du älter als sie? Sechs? Sieben?“
    „Zehn.“
    „Stört der Altersunterschied sie?“
    Charles dachte einen Moment nach. „Das hat sie nie gesagt“, meinte er schließlich.
    „Dann ist es ihr wohl egal.“
    „Ich bin oft wochenlang weg“, beharrte er. „Es ist mein Job.“
    „Hat sie etwas dagegen?“
    „Ich weiß es nicht. Wir haben nie darüber geredet.“
    „Frag sie einfach“, riet Ellen ihm.
    Er wunderte sich darüber, wie schnell seine Mutter Lanni akzeptiert hatte – und seine Gefühle für sie, denn immerhin kannte er sie kaum. „Ich möchte, dass du sie kennen lernst, Mutter.“
    „Ja, gern.“
    Abbey und Sawyer hatten mittlerweile alle Gäste begrüßt. Der Discjockey, den sie engagiert hatten, hatte seine Anlage aufgebaut, und nun erfüllte eine schwermütige Melodie die Turnhalle.
    Sawyer zog seine Braut auf die Tanzfläche, um den Tanz zu eröffnen. Erstaunt stellte Charles fest, wie entspannt sein Bruder wirkte.
    Als Ellen sich an ihn wandte, drehte er sich zu ihr um. „Ich wünsche mir, dass du mit dieser Frau glücklich wirst“, sagte sie. „Das meine ich ernst, Charles. Ich freue mich darauf, irgendwann einmal das ganze Haus voller Enkelkinder zu haben.“
    Am liebsten hätte er gleich damit begonnen, dafür zu sorgen, dass ihr Wunsch in Erfüllung ging.
    Er half seiner Mutter auf einen bequemen Stuhl, und sofort gesellte Pearl Inman sich zu ihr. Beide Frauen umarmten sich herzlich.
    „Bitte entschuldigt mich“, sagte Charles, der es kaum abwarten konnte, zu Lanni zu gehen.
    „Natürlich. Geh nur“, erwiderte Ellen.
    Als er den Raum fast durchquert hatte, wandte er sich noch einmal um und stellte fest, dass Ellen und Pearl die Köpfe zusammensteckten und sich angeregt unterhielten. Die Krankenschwester war die einzige Freundin seiner Mutter in Hard Luck gewesen.
    Seine Mutter hatte sich nie an das Leben in Alaska gewöhnen können. Selbst wenn es vielleicht unfair war, war Charles davon überzeugt, dass sie es auch nie richtig versucht hatte. Natürlich hatte es eine kurze Zeit gegeben, in der sie hätte glücklich werden können, aber Catherine Fletcher hatte in ihrer Verbitterung alles kaputt gemacht.
    Obwohl er Catherine Fletcher nichts Schlechtes wünschte, war er froh darüber, dass sie nicht mehr in Hard Luck lebte. Er traute ihr nämlich durchaus zu, dass sie sonst versucht hätte, seiner Mutter diesen Tag zu verderben.
    Lanni lächelte, als er auf sie zukam. „Hast du Lust auf ein Stück Kuchen?“
    „Ja, aber wie wäre es zuerst mit einem Tanz?“
    Sie warf Louise Gold einen Blick zu, die ebenfalls in Hard Luck lebte und sich mit Abbey angefreundet hatte. „Geh nur“, ermunterte diese sie. „Es haben schon fast alle ein Stück Kuchen bekommen.“
    Charles bedankte sich bei ihr und beobachtete, wie ihr neunjähriger Sohn Ronny ihr versuchte zu helfen – wenn man es überhaupt so nennen konnte. Immer wenn etwas von dem Zuckerguss abbröckelte, steckte er es sich in die Hosentasche. In der Nähe stand Mitch Harris mit seiner Tochter Chrissie. Beide beobachteten ihn amüsiert, während sie ihren Kuchen aßen.
    „Ich habe mich darauf gefreut, mit dir zu tanzen“, erklärte Lanni und reichte Charles die Hand.
    „Denk daran, dass ich kein guter Tänzer bin“, erinnerte er sie, bevor sie die behelfsmäßige Tanzfläche betraten. Charles war bereit, fast alles zu tun, nur um Lanni in den Armen halten zu können – selbst wenn er sich dabei vor der ganzen Stadt zum Narren machte.
    Zum Glück hatte der Discjockey gerade einen langsamen Song aufgelegt. Charles zog Lanni an sich und

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