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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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boshaften Schwestern bemerkt. Eine hatte sogar zu ihrer Peitsche mit den Schlangenköpfen gegriffen. Auch sein Verbündeter, Jearth, war zusammengefahren und schien mit einer prompten Bestrafung Ravels zu rechnen.
    Erstaunlicherweise ließ die Oberinmutter diesen Affront straflos und ohne Tadel durchgehen.
    »Seht mich an«, befahl sie.
    Ravel gehorchte. »Verzeiht mir, Oberinmutter …«
    Sie gebot ihm zu schweigen. »Wir wissen nicht, wie wir in dieses Gauntlgrym gelangen«, räumte sie ein, »aber wir kennen das Gebiet. Wir sind dankbar für Eure listenreichen Künste. Es ist keine Kleinigkeit, diesem erbärmlichen Gromph und seiner jämmerlichen Familie, die sich über alle anderen in Menzoberranzan erhaben fühlen, derartige Informationen zu entreißen.«
    Trotz seines großspurigen Auftretens verschlugen diese honigsüßen Worte Ravel die Sprache.
    »Wir müssen es finden«, sagte Zeerith. »Wir müssen in Erfahrung bringen, ob dieser Ort und diese Quelle der Macht unseren Vorstellungen entsprechen. Es wird Zeit, dass Haus Xorlarrin den erstickenden Mantel von Haus Baenre und der anderen abschüttelt. Man hat uns zu lange von der uns gebührenden Führungsposition ausgeschlossen, der höchsten Gunst der Herrin Lolth. Wir waren die Ersten, die sich nach der Zauberpest wieder erholten, die Ersten, die gelernt haben, zum Ruhm der Spinnenkönige magische Energie zu weben.«
    Ravel nickte zu jedem ihrer Worte, denn Zeeriths hohe Ansprüche waren dem Adel von Haus Xorlarrin bekannt. Sie suchten schon lange nach einem Weg aus Menzoberranzan heraus und träumten von der Gründung einer unabhängigen Drow-Stadt. Bisher jedoch schreckten sie noch davor zurück, denn jeder wusste, dass sie mit der Rache des mächtigen Hauses Baenre und seiner Verbündeten wie dem Haus Barrison Del’Armgo zu rechnen hatten.
    Wenn Haus Xorlarrin jedoch eine Festung wie dieses Gauntlgrym und eine so große Machtquelle wie den Urelementar ausfindig machen konnte, würden ihre Träume sich womöglich doch noch bewahrheiten.
    »Ihr leitet die Expedition«, sagte Zeerith. »Haus Xorlarrin stellt alles zur Verfügung, was Ihr benötigt.«
    Bei Brack’thals vernehmlichem Seufzer wandten sich viele Köpfe in seine Richtung.
    »Seht Ihr ein Problem, Älterer?«, fragte ihn Zeerith.
    »Der Ältere …«, wagte er zu betonen, als wäre die Tatsache, dass ihm, nicht Ravel, dieser Titel zustand, bereits offensichtlich genug.
    Zeerith warf ihren Töchtern einen Blick zu und nickte. Einmütig griffen die fünf Xorlarrin-Schwestern zu ihren vielköpfigen magischen Peitschen, grausamen Folterinstrumenten, deren sich windende Riemen aus bissigen, lebenden Schlangen bestanden.
    Brack’thal der Ältere knurrte: »Nicht, Oberin! Wenn Ihr Ravel sein schlechtes Benehmen durchgehen lasst, müsst Ihr auch …«
    Er brach ab und wich einen Schritt zurück oder versuchte es zumindest, aber die Drow, die ihn umstanden, hielten ihn fest, und als die Schwestern nahten, deren einfache männliche Untergebene schützend vor ihnen marschierten, wurde Brack’thal ihnen übergeben.
    Die Soldaten zerrten ihn aus dem Saal in einen Nebenraum, den viele Männer des Hauses nur zu gut kannten.
    »Alles, was Ihr benötigt«, wiederholte Zeerith gegenüber Ravel, ohne die Stimme zu heben, zu zucken oder die Augen abzuwenden, als die Schläge im Vorzimmer ertönten. Brack’thal schrie gellend auf.
    »Sogar den Waffenmeister?«, wagte Ravel zu fragen. Auch er verhielt sich, als wäre das Gebrüll seines Bruders nichts Besonderes.
    »Natürlich. War Jearth nicht an Eurer Täuschung von Gromph Baenre beteiligt?«
    Das war genau die Antwort, die er hatte hören wollen, aber Ravels Lächeln war nur angedeutet. Er starrte zu dem Waffenmeister hinüber, der sich kaum zu fürchten schien und seinen Blick kalt erwiderte. In der Tat hatte Jearth ihm geholfen, aber heimlich … nur heimlich! Jearth hatte von Anfang an darauf bestanden, dass sein Name keinesfalls mit einem Betrug an Gromph Baenre in Zusammenhang gebracht werden sollte, und jetzt hatte Oberinmutter Zeerith ihn offen bei Hof ausgesprochen.
    Haus Xorlarrin war das magischste aller Häuser in Menzoberranzan – was die Zauberei und die arkanen Künste betraf, nicht die göttliche Magie. Kein anderes Haus, nicht einmal Baenre, hatte so viele Schüler nach Sorcere geschickt. Abgesehen von Haus Baenre übertraf die Zahl ihrer Zauberer die der anderen Häuser um ein Vielfaches. Und Sorcere unterstand dem Erzmagier von

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