Charons Klaue

Geduld«, warnte Tiago.
    »Ich fertige Eure Waffen«, erwiderte Gol’fanin.
    »Was also?«, fragte Tiago freundlicher. »Was wisst Ihr?«
    »Ich weiß nur, was Ihr mir erzählt habt. Aber ich vermute etwas.«
    »Was?«, brauste Tiago wütend auf.
    Gol’fanin lachte in sich hinein. »Krummsäbel? Ein Drow mit Krummsäbeln, der in der Nähe der Oberfläche in Begleitung von Iblith unterwegs ist.«
    Tiago hob verständnislos die Hände.
    »Was wisst Ihr noch über diesen merkwürdigen Schurken?«, fragte der Schmied.
    Tiago schnaubte.
    »Welche Farbe hatten seine Augen?«, hakte Gol’fanin nach.
    Tiago wollte schon »Lavendelblau« sagen, verschluckte sich aber an dem Wort. Mit großen Augen starrte er Gol’fanin an und flüsterte: »Nein.«
    »Kann es sein, dass ein Adliger aus dem Haus Baenre, der zweifellos bald zum Waffenmeister des Ersten Hauses von Menzoberranzan aufsteigen wird, Drizzt Do’Urden gegenüberstand, ohne es zu merken?«, fragte Gol’fanin.
    Tiago sah sich nach allen Seiten um, als wollte er sichergehen, dass niemand anders diese Worte gehört hatte. Seine Gedanken überschlugen sich, während er sich alles ins Gedächtnis rief, was er über die Geschichte dieses verräterischen Erzschurken wusste, dieses Drizzt, des meistgesuchten Vogelfreien von Menzoberranzan. Drizzt Do’Urden, Hüter einer anderen Zwergenfestung, Mithril-Halle, in der einst Oberin Baenre ihr Leben gelassen hatte! Drizzt Do’Urden, der Dantrag Baenre erschlagen hatte, Tiagos Großvater.
    Gol’fanin hielt das unvollendete Schwert hoch und tippte damit an den Schild. »Diese Kostbarkeiten werden Euch zum Waffenmeister machen«, sagte er. »Aber der Kopf von Drizzt Do’Urden? Der macht Euch zur Legende!«