Chauffeur of love - Mr Daisy?
für eine Verschwendung, denn sein Charakter scheint mies zu sein.
„Halt endlich das Maul“, fährt er den Kleinen an, nachdem er die Tür zur Rückbank geöffnet hat.
Es gibt zwar eine Trennscheibe zwischen mir und dem hinteren Teil, doch das Mikrophon ist an, damit der Fahrgast seine Befehle übermitteln kann. Daher höre ich sehr gut, was McKendall dem armen Kerl zu sagen hat.
„Ich lass mich nicht halbnackt fotografieren, und wenn es für den ‚Hustler‘ wäre, klar?“, erklärt er dem Braunhaarigen. „Auch wenn ich aussehe wie ein Idiot, ich weiß, was ich wert bin.“
Oha, das ist aber schön für ihn. Wenige Menschen wissen das.
„Und komm mir nicht wieder mit Publicity. Es reicht, dass ich jetzt noch in diesen Scheißclub muss, nur weil du es dem dämlichen Manager versprochen hast“, wettert McKendall weiter.
Der braune Seitenscheitel zieht den Kopf ein und wimmert: „Es ist gut für dich, wenn die Boulevardpresse mit Fotos gefüttert wird. Man sieht dich viel zu selten mit dem schönen Geschlecht.“
„Schönes Geschlecht?“, fragt der Star arrogant. „Diese Weiber sind alle so was von zum Kotzen. Komm, lass uns fahren.“
Endlich steigen die Kampfhähne ein und der Kleine beugt sich vor und ruft: „Zum ‚Starclub‘ bitte.“
Klingt, als würde er Schwarzwälder Kirschtorte bestellen. Ich brumme ein ‚Aye, aye, Sire‘ und fahre los. Der ‚Starclub‘ liegt an der Reeperbahn, weshalb ich keinen Parkplatz finde und die Herrschaften direkt vor dem Club aussteigen lass. Der Seitenscheitel klopft an die Scheibe der Beifahrertür, so dass ich das Fenster herunterfahren lass und ihn fragend anschaue.
„In genau dreißig Minuten wieder hier“, sagt der Kerl und ich nicke, bevor ich di e Runden aufnehme.
Mit einer Stretchlimo auf der Reeperbahn Runden zu drehen ist wirklich kein Vergnügen. Die Straße ist stets gut gefüllt und die Seitenstraßen so dichtgeparkt, dass ich teilweise kaum um die Kurven komme. Nach den geforderten dreißig Minuten bin ich schweißgebadet und sehr erleichtert, dass McKendall und Braunhaar pünktlich vor dem Club stehen.
Im Schlepptau hat der Star zwei kichernde Mädels, die gut und gerne als meine Töchter durchgehen könnten. Okay, ich hätte dann mit achtzehn beginnen müssen, dennoch, die Mädchen sind wirklich wahnsinnig jung. Nun beginnt die Party auf der Rückbank. Der Star schenkt Sekt aus und genehmigt sich selbst einen Whisky – on the rocks, klar – und lehnt sich zurück, während der Braunhaarige mir zuruft: „Bitte fahren Sie einfach los.“
Na Klasse, das kann ich am besten: Einfach losfahren. Ich drehe immer größere Runden um die Amüsiermeile, bis ich am Hafen angekommen bin. Nachdem ich das dritte Mal die Landungsbrücken passiert habe, ruft Seitenscheitel ‚Stopp‘ und ich halte am Bordstein.
„So, hier ist Endstation für euch“, verkündet McKendall und schiebt die widerstrebenden Frauen aus dem Wagen.
Die beiden haben an ihm rumgefummelt und ihn abgeknutscht, allerdings wirkt er nur genervt statt erregt. Ich hatte ja damit gerechnet, dass er eine von ihnen noch vögelt, aber anscheinend ist der Star müde. Oder…?
„ Elbchaussee 390 “, sagt der Kleine erschöpft und ich habe endlich ein Ziel.
Monoton dringt das Geräusch des Motors an mein Ohr, zugleich gucke ich immer wieder in den Rückspiegel. Di e Fahrgäste schweigen und gucken in die Gegend. Anscheinend sind beide abgekämpft , ich allerdings auch. An der angegebenen Adresse halte ich, McKendall steigt aus und läuft ohne Gruß auf eine Pforte zu, die er mit einem Sensor öffnet. Wow. So kann man also auch wohnen. Ich warte auf Instruktionen und gucke erwartungsvoll in den Rückspiegel.
Der Seitenscheitel glotzt McKendall hinterher, was ich ihm nicht verdenken kann. Der Hintern dieses Arschlochs ist sehenswert. Also ist er auch schwul, oder aber Po-Fetischist, vielleicht auch beides. Ich für meinen Teil finde McKendalls Hinteransicht zwar auch sehr lecker, bin mir aber zu schade für einen derart arroganten Kerl.
„Wohin?“, frage ich, als mir das Schweigen zu lang wird.
„Oh“, macht Braunhaar, steigt aus und neben mir wieder ein.
Noch nie hat sich ein Fahrgast hier vorn hingesetzt, was mir Seitenscheitel gleich sympathisch macht. Ich lächle ihn an.
„Ich bin Matthew“, sagt er und erwidert mein Lächeln, w as ihn zu einer Schönheit werden
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