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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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auch.« Dann wurde ihr Gesichtsausdruck wieder sanfter. »Aber zuerst werden sie mich lieben. Und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, dann werde ich ihnen zeigen, wem meine wahre Loyalität gilt – den Vampiren. Ich werde den Menschen meinen Hass entgegenschleudern – und diesen Verrat werde ich bis zum letzten Tropfen auskosten, Ethan. Ich werde mich an ihm weiden. Und dann werde ich ihn endlich dafür bezahlen lassen, was er mir angetan hat.«
    Das ist die perfekte Beschreibung Celina Desaulniers, dachte ich. Sie brauchte den Ruhm, die Aufmerksamkeit, das auf sie konzentrierte Verlangen derjenigen, die sie umgaben. Sie brauchte Freunde fast genauso sehr wie Feinde.
    Celina ließ die Klingenspitze an seinem Hemd hinabgleiten.
    »Jahrhunderte, Ethan. Jahrhunderte, während derer wir ihren Gesetzen gehorchen mussten, ihren Weisungen, uns Gesetzen gehorchen mussten, ihren Weisungen, uns verstecken mussten, unser Wesen vor der Welt verheimlichen mussten. Schluss damit. Ich habe die Welt erschaffen, in der wir leben. Ich bestimme die Regeln.«
    Sie zog die Arme zurück, mit erhobenen El bogen, und wollte zustechen. Ich sprang auf, eilte durch die Bäume zu ihnen und zielte mit einer blinden Wut auf sie, die wie Starkstrom durch meine Adern floss, hervorgerufen durch den Gedanken, dass sie meinen Meister, meinen Lehnsherren, verletzen könnte. ER GEHÖRT MIR.
    RUNTER!, schrie ich, zwang ihn, mich zu hören, und warf den Pflock mit al meiner Kraft. Ethan duckte sich sofort, warf sich zu Boden, als das Espenholz über ihn hinwegflog und Celina ziemlich weit oben auf der linken Seite ihrer Brust erwischte.
    Zu weit oben. Ihr Herz hatte ich verfehlt.
    Aber sie ließ die Klingen fallen, ging in die Knie und schrie vor Schmerzen. Ihre Finger umschlossen den Pflock, konnten ihn aber nicht richtig fassen, da ihr Blut ihn zu rutschig gemacht hatte. Ethan sprang sofort wieder auf und hielt ihre Arme von hinten fest.
    Plötzlich wurden Wagentüren zugeschlagen, Schritte ertönten.
    Die Kavallerie war da – Catcher, Luc und Malik rannten zwischen den Bäumen hindurch, begleitet von den restlichen Wachen Cadogans.
    »Merit?«
    Ich konnte meinen Blick nicht von ihr abwenden. Sie schrie kaum vorstellbare Obszönitäten, beschimpfte die Wachen, die ihr im Weg standen, die ihre Pläne vereitelten, als sie versuchten, sie unter Kontrolle zu bringen. Ihre langen dunklen Haare, ihre Locken, flogen ihr wild ums Gesicht, während sie schrie.
    »Merit.«
    Endlich hörte ich meinen Namen, sah zur Seite und bemerkte, wie Ethan sich mit einem Taschentuch Blut von den Händen wischte – Celinas Blut. Ein roter Fleck beschmutzte sein wischte – Celinas Blut. Ein roter Fleck beschmutzte sein ansonsten makelloses weißes Hemd.
    Celinas Blut. Blut, das sie wegen mir vergossen hatte. Ich starrte den blutroten Fleck an und sah dann zu ihm auf.
    »Was?«
    Er hörte auf, sich abzuwischen, und knüllte das Taschentuch zusammen. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Ich glaube …« Ich schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht.«
    Er runzelte die Stirn und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, wurde aber von weiteren Autos und Schritten abgelenkt. Er sah zur Seite, und ich folgte seinem Blick.
    Es war Morgan, und er trug dieselbe Kleidung, in der ich ihn noch vor einer Stunde gesehen hatte. Kummer und Besorgnis zeichneten sich auf seinem Gesicht ab. Als Celinas Nummer eins musste er von Luc oder Catcher nach meiner SMS einen Anruf bekommen haben.
    Morgan blieb einige Schritte vor uns stehen und starrte auf das Bild, das sich ihm bot: seine Meisterin, der ein Espenholzpflock in der linken Schulter steckte, die schwer blutete, die von mehreren Wachen – die damit zu kämpfen hatten, ihrer Kraft zu begegnen, sie zu bändigen – vom Boden hochgezerrt wurde.
    Er schloss die Augen und wandte sich ab. Nach einigen Augenblicken öffnete er sie wieder, sah zu Ethan und bereitete sich offenbar auf die Wahrheit vor.
    »Sie hat gestanden«, sagte Ethan. »Sie hat die Morde geplant und Abtrünnige missbraucht, um sie durchzuführen, hat Amber aus meinem Haus benutzt, um das Medaillon und das Jersey aus Grey zu stehlen. Sie hat die Mitteilungen benutzt, um Noah Becks Gruppe anzuschwärzen.«
    »Zu welchem Zweck?«
    »Kurzfristig: Kontrolle. Sie wollte die Vampire Chicagos. Chicagos Häuser. Langfristig: Krieg.«
    Sie schwiegen sehr lange.
    »Ich wusste es nicht«, sagte Morgan schließlich, und das Bedauern in seiner Stimme war deutlich zu hören.
    »Konntest

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