Chili extra hot
die Beine um seine Hüften schlingen und ihn dahin führen, wo sie ihn brauchte, aber die Fesseln hinderten sie daran.
“Wozu? Du stellst dich auch mit einer Hand recht geschickt an”, stieß Leo hervor. Im selben Augenblick stöhnte er laut auf und barg das Gesicht an Macys Hals. Eine ganze Weile blieb er ermattet liegen. Schließlich aber tastete er, ohne den Kopf zu heben, mit einer Hand nach den Schlingen, die Macys Hand fesselten, und löste die Knoten.
Schnell wie der Blitz schlüpfte Macy aus der Schlaufe. Sie brauchte Leo, jetzt, sofort. Keine Sekunde wollte sie mehr warten. Ihr Körper verzehrte sich vor Verlangen, und sie machte sich nicht die Mühe, ihre Begierde vor Leo zu verbergen. Da ihre Knöchel immer noch gefesselt waren, war es gar nicht so einfach, sich in die richtige Position zu bringen, aber gerade das erhöhte auch den Reiz. Mit fliegenden Händen dirigierte sie Leo dahin, wo sie ihn haben wollte. Plötzlich merkte sie, dass er leise lachte. Sie stutzte.
“Was ist so komisch?”, wollte sie wissen.
“Nichts. Ich finde nur, dass es höchste Zeit wurde.”
Trotz ihrer Erregung wurde Macy neugierig. “Was soll denn das heißen? Du warst es doch, der mich zappeln ließ.”
“Ich wollte ganz sichergehen, dass du auch bereit bist.”
Macy verdrehte die Augen. “Du weißt genau, dass das nicht nötig war. Ich bin schon längst bereit.” Mein ganzes Leben lang habe ich nur auf dich gewartet, fügte sie in Gedanken hinzu und wunderte sich nicht einmal mehr über dieses plötzliche Eingeständnis.
“Aber du solltest es mir auch zeigen.” Leo nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und blickte ihr tief in die Augen. Dann drang er in sie ein. Langsam begann er sich zu bewegen, ohne seinen Blick von ihr zu lösen.
Macy fühlte, wie eine heiße Woge der Lust sie erfasste. Leo wusste genau, was er zu tun hatte, um ihr den Genuss zu bereiten, den sie so lange herbeigesehnt hatte. Sie stöhnte laut. “Wie soll ich es dir denn noch beweisen?”, stieß sie hervor.
“Wie wär’s mit einem Feuerwerk?”, antwortete Leo, der ebenfalls kaum noch klar sprechen konnte.
“Wenn’s weiter nichts ist”, meinte Macy. “Dein Wunsch ist mir Befehl.”
Noch im Aufzug hatte Macy sich entschieden. Sie würde Leo bitten, den Rest der Nacht mit ihr zu verbringen. Doch kaum waren sie aus dem Lift getreten, stolperten sie beinahe über einen großen Reisekoffer.
Leo entdeckte Lauren als Erster. Sie war auf dem großen Sofa eingeschlafen, aber der Lärm weckte sie, und sie fuhr hoch. Leo stieß einen geräuschlosen Pfiff aus und schob Macy vor sich her in den Wohnraum.
Macy wusste sofort Bescheid. Leos Blick sagte mehr als tausend Worte. Selbst in dem Dämmerlicht, das durch die Balkontür hereindrang, konnte sie alle Gefühle erkennen, die ihn jetzt bewegten: Wut, Zorn, Frust und – Bedauern. Sie brauchte nicht erst auf ihr Psychologiestudium zurückgreifen, um zu ahnen, dass dies der Tropfen gewesen war, der das Fass zum Überlaufen brachte. Wieder einmal sah er sich mit der bitteren Tatsache konfrontiert, dass Macys Leben ein einziges Chaos war. Das konnte er nicht ertragen. Er musste gehen.
12. KAPITEL
“O h Gott, Macy, das tut mir ganz entsetzlich leid. Es lag gewiss nicht in meiner Absicht, ihn hinauszuekeln.”
“Lass gut sein. Du wohnst schließlich hier.” Macy, in ihrem feuerroten Lieblingspyjama, stand unschlüssig vor dem Gefrierschrank und konnte sich nicht entscheiden, ob eine Riesenportion Himbeereis oder Schokoladeneis sie besser über Leos Verschwinden hinwegtrösten würde. Der eiskalte Luftstrom, der ihr aus der geöffneten Tür entgegenwehte, kam ihr wie ein lindes Lüftchen vor im Vergleich zu dem Blick, den Leo ihr zugeworfen hatte, als er ihr mitteilte, dass er unverzüglich ausziehen würde. Sein eigenes Apartment war seit zwei Tagen bezugsfertig.
Noch deutlicher hätte er die Absicht, für immer aus Macys Leben zu verschwinden, nicht ausdrücken können. Er hatte sich nicht einmal die Zeit genommen, sich zu erkundigen, weshalb Lauren plötzlich wieder hier war. Im Nachhinein drängte sich der Verdacht auf, dass Leo ohnehin vorgehabt hatte, sich aus Macys Leben zu verabschieden.
Alles, was er gesagt und getan hatte, erschien plötzlich in einem ganz neuen Licht. Die Szene in dem Firmenapartment hatte nur dazu gedient, ihr zu zeigen, wer hier das Sagen hatte. Und er hatte ihr damit auch unmissverständlich klargemacht, dass es ihm bei der ganzen Sache nur um dieses
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