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Die Vorzüge der Dunkelheit: Neunundzwanzig Versuche die Welt zu verschlingen. Horrorroman. (German Edition)

Die Vorzüge der Dunkelheit: Neunundzwanzig Versuche die Welt zu verschlingen. Horrorroman. (German Edition)

Titel: Die Vorzüge der Dunkelheit: Neunundzwanzig Versuche die Welt zu verschlingen. Horrorroman. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ror Wolf
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I m Februar begann der Mann neben mir zu erzählen. Er öffnete seinen Mund und begann zu erzählen: In der vergangenen Nacht, sagte er, schlief ich fest, ich bemerkte nichts Ungewöhnliches, aber plötzlich wurde ich durch ein Rauschen geweckt, durch ein Rauschen, das ein im Inneren dieses Zimmers umherfliegender Schwarm von Fledermäusen verursachte, der ganze Raum war förmlich geschwärzt durch das ununterbrochene Umherkreisen von Fledermäusen. – Nachdem ich einige Minuten lang mit dem Schirm auf sie eingeschlagen hatte, verschwanden sie, kaum aber war alles ruhig, erschienen sie wieder. Ich beschloß dann, mich nicht mehr um sie zu kümmern und schlief weiter, nur einige, die sich auf meinen Körper setzten, ergriff ich und warf sie gegen die Wand. Ich glaube, sagte der Mann neben mir, ich glaube ich hatte den Mantel an, und unter dem Mantel war ich ganz nackt.
    Am Morgen nach dieser Nacht sah ich eine Hand neben mir liegen und etwas in dieser Hand erregte meine Aufmerksamkeit. Ich saß vor dem Spiegel, sagte der Mann eines Tages, ich sah nur die Beine und meinen Kopf. Etwas später sah ich nur noch die Beine, sagte der Mann, ich saß vor dem Spiegel und sah meine Beine mit den auf den Knien liegenden Händen, mein Kopf war verschwunden, er war fort. An diesem Tag hatte ich Angst, meine Stimme zu hören. Ich schwieg, sagte der Mann neben mir, ich war still, ich saß einen ganzen Tag lang still vor dem Spiegel und bemerkte, daß ich mich plötzlich bewegte, allerdings wußte ich nicht, ob ich das war, der sich plötzlich bewegte.
    Etwas tropfte durch meine Finger hinab auf den Tisch auf den Teller. Mein Gesicht floß fort, und neben den Füßen sah ich rohes Fleisch auf dem Boden liegen, in der Nähe des Waschbeckens, das plötzlich davonkroch. Plötzlich hatte ich auch den Eindruck, daß etwas Fremdes aus mir herauswuchs, etwas Haariges Fettes Stummes. Und vor dem Fenster, in den Regenpfützen, sah ich grüne schleimige Fäden, und dann sah ich den Schimmel im Brot, das auf dem Tisch lag, und ich sah die Bewegungen in den Eingeweiden der Menschen, die ganz still standen, vor mir und neben mir, ich sah die lebendigen Tiere in ihren Körpern, ich sah die Würmer unter der Haut und die Eingeweide, die aus ihnen herauskrochen. Ich sah die Bewegungsvorgänge der Außenwelt, die meinen Körper umgab, im Spiegel sah ich die Oberfläche des Körpers, die Körperoberfläche, und ich sah die Bewegungen, die von außen kamen und durch meine Haut hindurch, durch die Öffnungen, in meinen Körper hineindrangen, ich sah ein Schieben und Stoßen und hörte es schreien, sagte der Mann neben mir, ich hörte es schreien und bemerkte dann eine schmerzhaft klopfende Anschwellung, eine Art Entzündung des ganzen Lebens, und schließlich brach mein Körper an mehreren Stellen auf, es war, als flösse er aus, zum Fenster hinaus, als flösse er unaufhaltsam davon, hinein in die fremde Natur vor dem Fenster und schließlich in ein Kaffeehaus hinein.

    Ich bestellte Schreibzeug, um meine Lage zu schildern. Später hatte ich das Gefühl, als würde ich wie ein Brot in den heißen Ofen geschoben, und ich weiß nicht genau, aus welchem Grund ich das Schließen der Tür hinter mir verlangte. Das luftlose Kriechen in den engen Schächten ermüdete mich, deshalb zahlte ich und ging ins Freie.
    Am 4. März bemerkte ich einige dunkle Haare zwischen den Augen, aber vor allem wurde ich jetzt vom Fußboden aufgesogen, ich sank in den Boden hinein, meine Zunge war ganz behaart, ich sah, wie mir die Haare zum Mund herauswuchsen. Und als ich die Schuhe ausziehen wollte, konnte ich meine Füße nicht finden. Allerdings waren die Knie noch da, deshalb kniete ich mich auf den Boden und versuchte, an meinen Kopf zu klopfen, aber die Hände waren verschwunden. Um mich herum war alles wie Filz, diese ganze Gegend, und auch in meinem Kopf war damals nichts anderes als Filz oder Sülze. Ich bemerkte plötzlich, wie mir auf der Stirn ein Ohr wuchs, das Ohr schoß förmlich hervor. Ich sah es im Spiegel wachsen, ein Ohr, erzählte der Mann neben mir. Er habe auch Frösche im Magen und Salamander.
    Ich selbst saß damals wie eingemacht, wie in Spiritus, wie in Aspik. Oder ich spürte ein schwappendes Geräusch im Leib beim Dahingehen, überhaupt, ich hielt mich für eine Art beweglicher Geschwulst, für etwas Geschwollenes. Und am nächsten Tag, am 5. März, hatte ich das Gefühl, daß meine Haare nach innen wachsen. Oder ich hatte die Vorstellung, der

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