Chinesische Medizin fuer den Alltag
abgelegenen Bergdorf anwenden würde.
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DAS BEEiNFLUSST YIN UND YANG
Yin wird durch Ruhe, Schlaf und so genannte »kalte« Nahrungsmittel wie viele Obst- und Gemüsesorten unterstützt. Da Herbst und Winter, Abend und Nacht zum Yin gehören, sind Maßnahmen, die Yin stärken, zu diesen Zeiten am wirkungsvollsten. Im Herbst und Winter hilft frühes Zubettgehen, auf jeden Fall vor Mitternacht. Auch die Meditation ist sehr hilfreich.
Yang wird durch Bewegung (auch geistige) und »warme« Nahrungsmittel wie Fleisch und scharfe Gewürze unterstützt. Yang wird am besten morgens und vormittags, im Frühjahr und Sommer gestärkt, besonders wenn man möglichst früh aufsteht und gleich etwas Sport treibt.
Die fünf Elemente
Wenn wir einen guten Tag haben und »sonnig« und freundlich sind, wirken wir ganz anders auf unsere Umgebung, als wenn wir schmollen und grollen. An einem schönen, freundlichen Frühlingstag sind die Menschen eher guter Dinge und in sonniger Laune. Wenn das Wetter düster ist, sind viele Menschen auch in düsterer Stimmung. Je nachdem, was gerade zutrifft, wirken wir anders auf unsere Umwelt und empfangen unterschiedliche Einflüsse von außen.
Geht es uns ganz schlecht, sehen wir das Schöne nicht mehr. Unsere Energien sind blockiert. Unser Gleichgewicht, unsere innere Harmonie, die so wichtig für unsere Gesundheit sind, geraten ins Wanken. Während bei uns immer noch viele behaupten, dass sie sich von gar nichts beeinflussen lassen, schon gar nicht vom Wetter, wissen die Chinesen seit langem, dass alles ineinander verwoben ist. Wir alle sind Teil eines großen Ganzen.
Das System der fünf Elemente beschreibt auf einfache Weise die unterschiedlichen Zustände, in denen wir uns, wie alle anderen Wesen und Dinge auch, befinden können. Die fünf Elemente heißen auf Chinesisch eigentlich eher »fünf Verhaltensweisen«. Wer sich zum Beispiel sonnig verhält und ausgelassen lacht, gehört zumindest in diesem Moment zum Element Feuer (und ein bisschen zum Element Holz).
Im System der fünf Elemente bleibt nichts gleich. Alles wandelt sich in einem ewigen Kreislauf. Dieser Kreislauf beginnt beim frischen grünen Holz, dem Zustand der Knospe, der Idee, dem jungen Morgen, dem Frühling. Er endet im dunklen, kalten Wasser, dem Winter, wenn alles tot zu sein scheint, aber der Samen für die nächste Knospe schon unter der Erde wartet, um den Kreislauf erneut zu beginnen. Geht es uns dauerhaft nicht gut, ist das ein Zeichen dafür, dass wir in einem Zustand »stecken geblieben« sind.
Alle Dinge, Lebewesen, Körperfunktionen und Organe, wie auch alle Nahrungsmittel und Arzneien, haben ihren eigenen Bezug zu unterschiedlichen Elementen. Oft ist es hilfreich zu erkennen, welches Element gerade wirkt, da ähnliche Zustände sich gegenseitig verstärken – so wie eine fröhliche Atmosphäre uns noch fröhlicher werden lässt. Für die Medizin heißt dies, dass zum Beispiel Holz-Medikamente vor allem auf Holz-Organe wirken. Daher ist der Praxisteil dieses Buches in fünf entsprechende Abschnitte geteilt: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser.
Info
FÜNF ELEMENTE – FÜNF JAHRESZEITEN
Holz ist der Zustand, wenn Yang wächst – so wie zum Beispiel im Frühling, wenn alles frisch und grün, voller Saft und Kraft ist.
Feuer ist der Zustand, wenn Yang seinen Höhepunkt erreicht hat – so wie im Sommer, wenn alle Blüten sich leuchtend öffnen und die Sonne heiß und glühend scheint.
Erde ist ein Zwischenzustand, wenn keine bestimmte Richtung oder Spannung auf die Dinge einwirkt und im Idealfall alles in Harmonie ist, freundlich und manchmal träge wie im Spätsommer. Statt Erde spricht man oft auch einfach von der Mitte.
Metall ist der Zustand, wenn Yin wächst – so wie zum Beispiel im Herbst, wenn alle Säfte sich unter die Erde in die Wurzeln zurückziehen und die Pflanzen an der Oberfläche verwelken.
Wasser ist der Zustand, wenn Yin seinen Höhepunkt erreicht hat – so wie im Winter, wenn alles kalt und starr und an der Oberfläche tot erscheint, während sich unterirdisch in den Wurzeln und Samen schon der Neubeginn vorbereitet.
Holz
Das Element Holz entspricht dem Frühling und dem milden Frühlingswind, der das Eis tauen lässt, dem frischen Morgen und den Keimlingen der Pflanzen. Obwohl so ein Keimling sehr zart ist, kann er eine geradezu explosive Kraft entwickeln, zum Beispiel wenn er sich durch eine Asphaltdecke bohren muss. Die geistigen Prozesse dieser Wandlungsphase sind die Idee,
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