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Chinesische Medizin fuer den Alltag

Chinesische Medizin fuer den Alltag

Titel: Chinesische Medizin fuer den Alltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Li
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selten durch Hindernisse beschränkt, die stärker wirken als der Asphalt auf das Samenkorn: Wann können wir schon unseren Gefühlen freien Lauf lassen und einfach kraftvoll losrennen wie ein Kind? Oder lauthals eine Opernarie schmettern? Diese Selbstbeschränkung blockiert das Yang-Holz. Es kommt zu Stillstand und zu dem, was die Chinesische Medizin Blockaden nennt – mit Schmerzen, Depression, heftigen Stimmungsschwankungen und bei Frauen mit Menstruationsschmerzen. Da die Augen das Fenster der Holzkräfte sind, kann ein kräftiger Tränenausbruch bei solchen Störungen Erleichterung bringen. Sehr gut hilft auch lautes Singen.
    Das Holz befreien
    Stockungen und Schmerzen entstehen, wenn wir uns in irgendeiner Zwangslage oder vor irgendeiner wichtigen Entscheidung zu nichts aufraffen können und stattdessen wie erstarrt feststecken, Nägel kauen, wieder ins Bett gehen und vielleicht noch Kopfschmerz bekommen. Hier hat das Yang-Holz versagt.
    Wird das Holz in seiner Freiheit eingeschränkt, kommt es zu so vielen verschie denen Beschwerden, dass ich sie hier unmöglich auch nur zur Hälfte aufzählen könnte. Das Holz hat eben Fantasie! Bei Gefühlschaos, Stress und Klimawechsel und natürlich wenn die Einschränkungen von außen zu stark sind, stockt das freie Fließen. Bei Stockungen, Blockaden und Stau gilt ein Ausspruch aus der Chinesischen Medizin, den in China einfach alle Menschen kennen: »Blockaden tun weh.« Auf Chinesisch klingt das viel lustiger, ungefähr so: bu tung tse tung.
    Erste Hilfe: Bewegung
    Erste Hilfe bei Stockungen ist Bewegung. Sportsüchtige Menschen sind oft einfach dauerblockiert – aber zumindest schlau genug, um sich selbst zu helfen. Ansonsten werden Stockungen mit Akupunktur behandelt. Oder mit scharfen Kräutern. Auch im Westen verwenden die Menschen gern scharfe Substanzen, wenn sie sich unfrei, eingeengt oder genervt fühlen: Alkohol, Zigaretten, Kaffee, Aspirin – am besten alles zusammen. Das ist allerdings weniger schlau als Sport!
    Bei erschöpften Menschen mit zu wenig Yin-Holz, also einer Yin-Holz-Leere, kommt es schnell zu eher leichten Dauerstockungen, da ausgetrocknete Ströme langsamer fließen. Hier helfen Akupunktur und scharfe Kräuter nicht so gut. Stattdessen müssen erstmal die Säfte aufgefüllt werden, zum Beispiel mit leckeren Beeren, die das Blut nähren.

    INFO
    PFEFFERMINZE UND KNOBLAUCH
    Pfefferminze ist scharf und löst Blockaden – eine ideale Pflanze für die Leber. Sie ist auch kalt und kann daher den Kopf kühlen und die Gedanken befreien. Pfefferminze ist der Hauptbestandteil im berühmten Tigerbalsam (heißt in China »Kühle-und-Frische-Öl«) und in anderen, ähnlichen Mitteln.
    Auch Knoblauch ist scharf und wirkt lösend. Im Gegensatz zur Pfefferminze ist er heiß und daher eher für kühle Menschen geeignet.

    Feuer – Herz und Geist
    Licht und Wärme: Das Element Feuer repräsentiert den Sommer und die Sonne. Die Natur schöpft in der warmen Jahreszeit aus dem Vollen. Feuer ist das aktivste, das am stärksten nach außen gerichtete Element. Es gibt uns Begeisterung und Charisma und lässt uns in einer Sache ganz aufgehen. Zum Feuer gehören das Verliebtsein, die Sexualität, die Trance und manchmal auch der Wahnsinn. Ist das Feuer mehr im Unterleib angesiedelt, wird es oft zu unerträglicher (sexueller) Gier.
    Fünf Seelen
    Waren Sie schon mal unglücklich verliebt? Erinnern Sie sich an die wilden Diskussionen, die da in Ihrem Inneren abliefen? »Ich muss diese wunderbare Stimme wenigstens auf dem Anrufbeantworter noch mal hören«, schmachtet das Holz. »Du machst dich doch lächerlich!«, höhnt das Metall. »Lehn dich zurück, es kommt, wie es kommen muss«, beruhigt die Erde (die wegen all dem Aufruhr vielleicht etwas beleidigt ist).
    »Ich will ja weiter gar nichts, ich find ihn (sie) einfach scharf«, sagt das Wasser. Das Feuer lächelt und sagt gar nichts.
    Intelligenz des Herzens
    In der Medizin des Ostens vergleicht man das Wirken der Organe im Körper häufig mit einem Hofstaat, in dem jedes Mitglied spezielle Aufgaben erfüllt. Der »Herrscher« aller Organe ist dabei das Herz, das dem Feuer zugeordnet ist. Das Herz beherbergt shen. Dies ist die Kraft der Bewusstheit, der Freude und der Begeisterung und zeigt sich im Glühen und Funkeln wacher Augen, das innere Klarheit und Lebensfreude ausdrückt. Für die Chinesen besteht die Seele aus fünf Aspekten, die jeweils einer Geisteskraft, einer inneren Stimme zugeordnet sind. Zum Feuer

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