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Choral des Todes

Titel: Choral des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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sagte er sich, dass er nicht warten durfte. Sie würden Verstärkung rufen. Sie würden in Stellung gehen. Sie würden ihn fertigmachen.
    Er kam aus seinem Versteck heraus. Drückte auf den Abzug. Holte Luft. Feuerte. Holte Luft. Er schoss aufs Geratewohl, in der Hoffnung, seine Ziele würden sich bewegen. In der Absicht, sie zu sehen. Ein Ellbogen, ein Schädel hinter der Motorhaube. Er zielte und feuerte gleichzeitig.
    Im Gegenzug zerplatzten die Scheinwerfer des Geländewagens, der ihm als Deckung diente. Die Windschutzscheibe. Rückspiegel. Er duckte sich nieder, mit dem Rücken zum Rad. Ein Schauer von Glasscherben.
    Zwei Idioten.
    Sturmgewehre.
    Er hatte keine Chance.
    Und Kasdan?
    Er glaubte, das Rauschen eines Funkgeräts zu hören. Sie riefen die anderen. Das Brummen eines Motors. Die Mistkerle ergriffen die Flucht. Volokine sprang aus der Deckung hervor und verschaffte sich einen Überblick über die Lage. Alles geschah gleichzeitig: Der Geländewagen, gesteuert von Hartmann, fuhr an. Der Scherge mit dem Gewehr in der Hand, durch den losfahrenden Wagen eines Verstecks beraubt, zielte auf Volokine. Kasdan sprang aus dem raucherfüllten Spalt hervor.
    Der Typ sah Kasdan. Änderte seine Stellung. Lud durch. Drückte auf den Abzug. Ein Klicken. Sein Gewehr hatte Ladehemmung. Volokine glaubte schon, dass Gott auf ihrer Seite stehe. Er hob seine .45. Drückte ab. Ein weiteres Klicken. Gott war mit niemandem. Zwei Waffen, die gleichzeitig Ladehemmung hatten. Volokine sah, wie Hartmann mit dem Wagen manövrierte und auf Kasdan zuraste, der seinerseits seine Waffe zog. Kasdan konnte gerade noch ausweichen und ließ seine Waffen fallen, als der Wagen auf ihn zuschoss. Er schrie auf. Es dauerte einen Moment, bis Volokine verstand. Bei seinem Sprung zur Seite hatte sich der Polizist selbst mit dem Kampfmesser durchbohrt, das der Scherge geschwungen hatte, nachdem er sein Gewehr zu Boden geworfen hatte. Kasdan drehte sich um, packte, obwohl ihm das Messer in der Leiste steckte, den Kopf seines Angreifers und biss ihm mit den bloßen Zähnen in den Kopf, wobei er ein Stück seines Skalps herausriss.
    Die beiden Männer wälzten sich am Boden. Im Fallen wurde das Messer aus der Wunde herausgeschleudert. Handgemenge. Eine Hand griff nach dem Messer. Die Hand Kasdans. Sie stieß das Messer dem Gegner in den Hals. Blutfontänen, stoßweise. Das Opfer brach über Kasdan zusammen.
    Das Ganze dauerte keine fünf Sekunden. Volokine hatte sich nicht gerührt. Er war wie versteinert. Benommen.
    Kasdan schrie, während er sich von dem Leichnam zu befreien suchte:
    »Die Karre!«
    Volo erwachte endlich. Warf seine Waffe weg und lief zu dem zweiten Geländewagen, um Hartmann an der Flucht zu hindern. Ihn rammen auf die Gefahr hin, selbst gerammt zu werden. Der Schlüssel im Zündschloss. Er wollte ihn gerade umdrehen, als ein Aufprall ihn mit vollem Schwung gegen die Windschutzscheibe schleuderte. Hartmann hatte die gleiche Idee gehabt. Er hatte ihn gestoppt.
    Der Russe versuchte den Fahrgastraum zu verlassen. Unmöglich. Die Tür war verkeilt. Durch die Scheibe sah er, wie Kasdan durch das rote Gras robbte. Er sah den blutüberströmten Hartmann mit einer Beretta in der Hand aus dem Geländewagen steigen. Er sah, wie er näher kam, die Waffe in seinem ausgestreckten Arm auf IHN gerichtet.
    Volokine wollte den Rückwärtsgang einlegen. Verfehlte ihn aber und schaltete stattdessen auf Automatik. Er überflog die Anweisungen auf der Mittelkonsole. In der nächsten Sekunde ist Hartmann da, die Waffe im Anschlag. Knall. Die Scheibe zerbarst. Volokine schrie auf. Sein Blut auf der Instrumententafel. Sein Blut zwischen den Glassplittern. Sein Tod, überall, auf die Windschutzscheibe und die Sitze geschleudert.
    Eine Sekunde Spannung.
    Eine Sekunde zurück.
    Aber nein: Er war nicht tot.
    Er war nicht getroffen.
    Die Windschutzscheibe zersplitterte wirklich. Der Kopf Hartmanns flog durch das Glas. Mindestens die Hälfte seines Schädels.
    Hinter ihm Männer in schwarzer Montur. Kugelsichere Westen. Helme. Sturmgewehre HK G 36. Die Scharfschützen des Sondereinsatzkommandos zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens. Ihre Helmvisiere funkeln wie Bergkristalle.
    Volokine brach in hysterisches Gelächter aus. Hirnbröckchen auf dem Gesicht. Die Wangen von den Glasscherben zerschnitten. Der offene Schädel Hartmanns auf den Knien. Das Ungeheuer war tot. Volokine wiegte es in seinen blutgetränkten Armen.
    Einige Sekunden später war er

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