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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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geschickt haben, um ihn zu beseitigen, und Will und Jem fortgelockt haben, damit sie meinem Gebieter diese lästige Mrs Dark vom Hals schaffen ... nun ja, das ist wie drei Fliegen mit einer Klappe schlagen, oder? Ein ziemlich genialer Schachzug von mir, wenn ich das mal so sagen darf, findest du nicht auch?«
    Er lobt sich selbst ... ist stolz auf seine eigenen Taten, dachte Tessa angewidert und hätte ihm am liebsten ins Gesicht gespuckt. Doch sie wusste, dass sie ihn dazu bringen musste weiterzureden, um selbst Zeit zu gewinnen - Zeit für einen Plan, wie sie sich aus dieser misslichen Lage befreien konnte. »Uns hast du auf jeden Fall gründlich hereingelegt«, erklärte sie und hasste sich dafür selbst. »Wie viel von der Geschichte ist denn wahr? Und wie viel hast du erfunden?«
    »Ach, große Teile davon entsprechen tatsächlich der Wahrheit, wenn du es unbedingt wissen willst. Die besten Lügen sind die, die auf der Wahrheit basieren, zumindest in Teilen«, prahlte Nathaniel selbstgefällig. »Ich bin mit der festen Absicht nach London gekommen, Mortmain mit meinem Wissen über seine okkulten Machenschaften zu erpressen. Aber dann stellte sich heraus, dass ihn das überhaupt nicht kümmerte. Allerdings wollte er mich unbedingt kennenlernen, um sich Gewissheit zu verschaffen: Denn er war sich nicht sicher, ob ich das erst- oder zweitgeborene Kind unserer Eltern war. Er dachte, ich wäre möglicherweise du«, grinste Nate. »Als er dann erkannte, dass ich nicht das Kind war, nach dem er suchte, freute er sich wie ein Schneekönig - er wünscht sich nämlich ein Mädchen, musst du wissen.«
    »Aber wozu? Was will er von mir?«
    Erneut zuckte Nate die Achseln. »Ich weiß es nicht. Und es ist mir auch egal. Mortmain versprach mir, wenn ich dich herbeischaffen und ihm übergeben würde und du dich als das erweisen würdest, was er sich von dir erhoffte, dann würde er mich zu seinem Jünger machen. Doch nach deiner Flucht lieferte er mich zur Strafe an de Quincey aus. Und als du mich hierher brachtest, mitten in die Hochburg der Nephilim, war das für mich wie eine zweite Chance: Endlich konnte ich meinen Teil der Vereinbarung erfüllen.«
    »Du hast ihn kontaktiert?« Tessa spürte, wie ihr übel wurde. Plötzlich musste sie an das geöffnete Fenster im Salon denken, an Nates gerötetes Gesicht und seine Behauptung, dass es bereits offen gewesen wäre. Irgendetwas sagte ihr, dass er Mortmain eine Nachricht geschickt hatte. »Du hast ihm mitgeteilt, dass die Nephilim dich aufgenommen haben? Und dass du bereit wärst, uns zu hintergehen? Aber du hättest hierbleiben können - und wärst in Sicherheit gewesen!«
    »In Sicherheit, aber machtlos. Hier im Institut bin ich nur ein ganz gewöhnlicher Mensch, schwach und nichtswürdig. Aber als Mortmains Jünger werde ich direkt an seiner Seite stehen, wenn er das britische Weltreich regiert.«
    »Du bist ja verrückt«, stieß Tessa hervor. »Die ganze Geschichte ist vollkommen lächerlich.«
    »Ich kann dir versichern, dass sie alles andere als lächerlich ist. Genau heute in einem Jahr wird Mortmain es sich im Buckingham Palace bequem machen. Das Empire wird sich seiner Herrschaft beugen.«
    »Aber du wirst nicht an seiner Seite sein. Ich habe gesehen, mit welchem Blick er dich bedacht hat: Du bist kein Jünger, sondern nur ein Werkzeug, das er benutzt. Und wenn er bekommen hat, was er will, dann wird er dich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel.«
    Nates Hand schloss sich fester um den Griff des Messers. »Das stimmt nicht!«
    »Doch, es stimmt«, sagte Tessa. »Tante Harriet hat dich immer gewarnt, dass du viel zu vertrauensselig bist. Deshalb bist du auch ein so miserabler Spieler, Nate. Du lügst und betrügst andere nach Strich und Faden, kannst aber nicht erkennen, wenn man dich täuscht. Tante Harriet meinte ...«
    »Tante Harriet . . Nate lachte leise. »Ihr Tod kam ja so überraschend ...«, grinste er. »Ist es dir eigentlich nicht merkwürdig erschienen, dass ich dir eine Schachtel Pralinen geschickt habe? Eine Süßigkeit, von der ich doch genau wusste, dass du sie nicht anrühren würdest? Während das liebe Tantchen sich mit Freuden darauf gestürzt haben dürfte ...«
    Bei seinen Worten verspürte Tessa einen plötzlichen Übelkeitsanfall, einen heftigen Stich, als hätte Nathaniel ihr das Messer in den Magen gerammt und genüsslich darin umgedreht. »Nate ... das würdest du doch nicht ernsthaft tun ... Tante Harriet hat dich geliebt!«
    »Du hast

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