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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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nächsten Moment schossen gewaltige Feuersäulen an den Wänden empor, sprangen auf die Vorhänge vor den Fenstern über und züngelten über den Boden. Die Flammen brannten in einem seltsamen blaugrünen Licht und sofort breitete sich ein dichter, beißender Qualm im Raum aus - Dämonengestank. Der Kater in dem Käfig begann wie wild in seinem Gefängnis herumzutoben, und warf sich wieder und wieder jaulend gegen die Gitterstäbe.
    Hastig zückte Will eine zweite Seraphklinge und brüllte: »Anael!« Das Schwert leuchtete sofort grell auf, doch Mrs Dark lachte nur.
    »Wenn der Magister eure verkohlten Leichen sieht, wird er mir vergeben!«, jubelte sie. »Dann wird er mich wieder willkommen heißen!« Ihr meckerndes Gelächter steigerte sich zu einem hohen, grässlichen Heulen, während sich der Saal mit dunklem, undurchdringlichem Rauch füllte.
    Jem hielt sich einen Arm vor den Mund und rief Will mit erstickter Stimme zu: »Töte sie! Töte sie und das Feuer wird sofort erlöschen!«
    Beide Hände fest um den Griff seines Schwerts geklammert, erwiderte Will knurrend: »Glaubst du ernsthaft, das hätte ich nicht längst getan, wenn ich könnte? Sie befindet sich im Inneren des Pentagramms!«
    »Ich weiß .« Jem warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu. »Will, schneid sie durch!«
    Da Will und Jem sich blind verstanden, begriff Will sofort, was sein Freund meinte. Er wirbelte zu dem Pentagramm herum, hob das strahlende Seraphschwert, zielte und schleuderte die Waffe - allerdings nicht gegen die Dämonin, sondern in Richtung der dicken Metallkette, die den schweren Kristalllüster trug. Die Klinge durchtrennte die Kette so mühelos wie ein Messer einen Papierbogen. Dann ertönte ein reißendes Geräusch und der Dämonin blieb gerade noch Zeit, einen einzigen schrillen Schrei auszustoßen, bevor der wuchtige Kronleuchter herabstürzte - ein berstender Komet aus knirschendem Metall und klirrendem Glas.
    Schützend riss Will die Arme vor die Augen, als der Boden unter seinen Füßen wie bei einem Erdstoß bebte. Einen Sekundenbruchteil später ging ein Hagel aus Marmorbrocken, Kristallscherben und Metallstücken auf ihn herab.
    Als sich das Chaos nach einer Weile legte, öffnete er vorsichtig die Augen. Der Kronleuchter lag zersplittert und vollkommen verbogen vor ihm, wie ein gewaltiges Schiffswrack auf dem Meeresboden. Dünne Staubsäulen stiegen aus den Trümmern auf und unter einem Haufen aus scharfkantigen Glasscherben und spitzen Metallteilen sickerte schwarzgrünes Blut hervor ...
    Jem hatte recht gehabt: Die Flammen waren erloschen. Er selbst stand - den Käfig mit dem Kater fest in der Hand - vor dem Trümmerhaufen und betrachtete Wills Werk. Staub hatte seine ohnehin hellen Haare noch weißer getönt und seine Wangen waren mit Asche beschmiert. »Gute Arbeit, William!«, bemerkte er anerkennend.
    Doch Will reagierte nicht - dafür war jetzt keine Zeit. Er stieß die Tür, die sich nun mühelos öffnen ließ, weit auf und stürmte aus dem Saal.
    Tessa und Sophie liefen die endlosen Stufen der Institutstreppe hinauf, bis Sophie keuchend rief: »Hier entlang! Durch diese Tür!« Sofort warf Tessa sich dagegen und fiel förmlich in den dahinterliegenden Flur. Sophie entzog sich ihrem Griff und wirbelte herum, um die Tür zu schließen und den Riegel vorzuschieben. Nach Luft schnappend lehnte sie sich einen Moment gegen das Holz. Tränen liefen ihr über die Wangen. »Miss Jessamine«, wisperte sie. »Glauben Sie, dass sie ...?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Tessa kurzatmig. »Aber du hast gehört, was Thomas gesagt hat. Wir müssen es zum Sanktuarium schaffen, Sophie. Dort werden wir in Sicherheit sein.« Und Thomas will, dass ich auch in Zukunft für deine Sicherheit sorge. »Du musst mir zeigen, wo dieser Raum liegt. Ich finde mich hier allein nicht zurecht.«
    Sophie nickte langsam und richtete sich auf. Schweigend führte sie Tessa durch ein Labyrinth gewundener Gänge, bis sie schließlich den dunklen Korridor betraten, den Tessa von ihrem ersten Treffen mit Camille wiedererkannte. Sophie nahm ein Elbenlicht aus der Wandhalterung und lief voran. Endlich erreichten sie die massive Eisentür, auf deren Oberfläche die beiden mit dem Rücken aneinandergrenzenden C prangten.
    Plötzlich hielt Sophie abrupt inne und schlug bestürzt eine Hand vor den Mund. »Der Schlüssel!«, wisperte sie. »Ich hab den verdammten - 'tschuldigung, Miss - Schlüssel vergessen!«
    Tessa spürte, wie eine Woge frustrierter

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