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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Tessa.
    Will bedachte Jessamine mit einem Ausdruck unverhohlener Abscheu in den Augen und drehte sich dann wieder zu Charlotte um. »Und wo ist dein geistig unbedarfter Gatte?«
    Charlotte ließ sich auf ihren Stuhl sinken und bedeutete Tessa, ihr gegenüber auf dem Stuhl neben Will Platz zu nehmen. »Henry ist in seiner Werkstatt. Ich habe Thomas aufgetragen, ihn zu holen. Er müsste jeden Moment hier sein.«
    »Und Jem?«
    Charlotte schoss ihm einen warnenden Blick zu, erklärte aber nur: »Jem ist unpässlich. Er fühlt sich nicht wohl.«
    »Er fühlt sich nie wohl.« Jessamine klang angewidert.
    Tessa wollte gerade nachhaken, wer dieser Jem sei, als Sophie den Raum betrat, dicht gefolgt von einer molligen Frau mittleren Alters, aus deren Haarknoten sich ein paar graue Strähnen gelöst hatten. Die beiden begannen sofort mit dem Servieren der Speisen. Beim Anblick von dampfender Suppe, saftigem Schweinebraten, knusprigen Kartoffeln und frischen Brötchen mit cremegelber Butter wurde Tessa plötzlich ganz schwindelig im Kopf - sie hatte völlig vergessen, wie hungrig sie war. Herzhaft biss sie in ein Brötchen, beherrschte sich aber im nächsten Moment, da sie sah, wie Jessamine sie anstarrte.
    »Wissen Sie, ich glaube, ich habe noch nie zuvor eine Hexe essen gesehen«, sagte Jessamine blasiert. »Ich darf wohl annehmen, dass Sie sich niemals einer Abmagerungskur zu unterziehen brauchen, oder? Schließlich können Sie sich ja mithilfe der Magie schlank zaubern.«
    »Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob sie überhaupt eine Hexe ist, Jessie«, warf Will ein.
    Jessamine ignorierte ihn. »Ist es schrecklich, durch und durch böse zu sein? Machen Sie sich Sorgen, dass Sie eines Tages in die Hölle kommen?« Sie beugte sich zu Tessa hinüber. »Wie mag der Teufel wohl sein? Hm? Was denken Sie?«
    Tessa legte ihre Gabel zur Seite. »Würden Sie ihn gern kennenlernen? Ich könnte ihn im Nu heraufbeschwören, falls Sie es wünschen. Wo ich doch eine Hexe bin.«
    Will brach in schallendes Gelächter aus, während Jessamine die Augen zu Schlitzen zusammenkniff. »Es besteht kein Grund, unhöflich zu sein ...«, hob sie an, brach dann aber ab, als Charlotte sich mit einem erstaunten Aufschrei kerzengerade aufsetzte.
    »Henry!«
    Ein Mann stand in der Bogentür des Speisesaals - eine vertraut wirkende, große Gestalt mit einem wirren kupferroten Haarschopf und haselnussbraunen Augen. Er trug eine verschlissen wirkende Norfolkjacke aus Tweed über einer fürchterlichen, leuchtend gestreiften Weste und seine Hose war über und über mit Dreck bedeckt, der verdächtig nach Kohlenstaub aussah. Aber nicht dieser Anblick hatte Charlotte aufschreien lassen, sondern die Tatsache, dass sein linker Arm offensichtlich Feuer gefangen hatte. Kleine Flammen züngelten oberhalb seines Ellbogens und sandten dünne schwarze Rauchkringel in die Luft.
    »Charlotte, meine Liebe«, wandte Henry sich an seine Frau, die ihn entsetzt und mit offenem Mund anstarrte. Auch Jessamine neben ihr hatte die Augen weit aufgerissen. »Entschuldige bitte meine Verspätung. Aber ich glaube, ich bin nicht mehr weit von der Vollendung des Sensors entfernt ...«
    »Henry«, unterbrach Will ihn, »du brennst. Aber das weißt du ja sicherlich, oder?«
    »Oh, ja«, bestätigte Henry eifrig. Die Flammen hatten inzwischen seine Schulter erreicht. »Ich habe den ganzen Tag wie ein Besessener gearbeitet. Charlotte, hast du gehört, was ich bezüglich des Sensors gesagt habe?«
    Charlotte ließ die Hand sinken, die sie in ihrer Bestürzung vor den Mund geschlagen hatte. »Henry!«, quietschte sie. »Dein Arm!«
    Henry schaute kurz auf seinen Arm und riss erstaunt den Mund auf. »Teufel auch!«, konnte er gerade noch hervorstoßen, bevor Will geistesgegenwärtig aufsprang, sich die Blumenvase auf dem Tisch schnappte und ihren Inhalt über Henry goss. Mit einem protestierenden Zischen erloschen die Flammen und ließen Henry triefend nass im Türrahmen zurück, einen Ärmel angesengt und ein Dutzend feuchter weißer Blüten zu seinen Füßen.
    Doch Henry strahlte und tätschelte den brandig schwarzen Stoff mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck. »Wisst ihr, was das bedeutet?«
    Will stellte die Vase wieder auf den Tisch. »Dass du deinen Ärmel angezündet, es aber nicht einmal bemerkt hast?«
    »Nein. Es bedeutet, dass die feuerhemmende Mischung, die ich letzte Woche entwickelt habe, tatsächlich funktioniert!«, erwiderte Henry stolz. »Dieses Material muss bereits

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