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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Nachforschungen. Ich hatte mich in dieser Lasterhöhle als törichter Irdischer ausgegeben, auf der Suche nach Vergnügungen der ganz besonderen Art«, erklärte Will. »Es hätte nur unnötig Verdacht erregt, wenn ich es abgelehnt hätte, mich am Kartenspiel zu beteiligen.«
    Charlotte schob das Kinn vor. »Nichtsdestoweniger handelt es sich bei dem Geld, das du gewonnen hast, um ein Beweismittel, Will. Du hättest es dem Rat aushändigen müssen.«
    »Ich habe es für Gin ausgegeben.«
    »Will!«
    Doch der junge Mann zuckte nur erneut die Achseln. »Die Verlockungen des Lasters sind eine beschwerliche Verantwortung.«
    »Und dennoch scheinst du sie erstaunlich gut tragen zu können«, bemerkte Jem mit einem belustigten Glitzern in den silberhellen Augen.
    »Darüber werden wir uns später noch unterhalten, William«, verkündete Charlotte gepresst. Dann wandte sie sich wieder an ihren Gast: »Lady Belcourt, habe ich richtig verstanden, dass Sie ebenfalls Mitglied im Pandemonium Club sind?«
    Lady Belcourt verzog indigniert das Gesicht. »Ganz gewiss nicht. Ich war an jenem Abend nur deshalb dort, weil ein befreundeter Hexenmeister hoffte, dort beim Kartenspiel schnelles Geld machen zu können. Der Klub steht den meisten Schattenweltlern offen und man sieht es gern, wenn wir dort verkehren, da dies die Irdischen beeindruckt und ihre Brieftasche öffnet. Ich weiß, dass dieses Etablissement von Schattenweltlern geführt wird, aber ich würde dem Club niemals beitreten. Das Ganze erscheint mir so déclassé.«
    »De Quincey ist Mitglied im Pandemonium«, warf Charlotte ein und in ihren großen braunen Augen konnte Tessa das Funkeln messerscharfer Intelligenz erkennen. »Mir wurde zugetragen, dass er genau genommen sogar der Präsident des Clubs ist. Haben Sie das gewusst?«
    Lady Belcourt schüttelte den Kopf; diese Information schien sie eindeutig nicht zu interessieren. »De Quincey und ich standen einander vor vielen Jahren einmal nahe. Aber das ist längst vorbei und ich habe ihm gegenüber keinerlei Zweifel an meinem mangelnden Interesse am Pandemonium aufkommen lassen. Gut möglich, dass er den Club leitet. Das Ganze ist eine lächerliche Organisation, wenn Sie mich fragen, aber zweifellos auch eine sehr lukrative.« Sie beugte sich vor und faltete ihre schlanken, behandschuhten Hände im Schoß.
    Ihre Bewegungen übten auf Tessa eine seltsame Faszination aus - selbst in der kleinsten Geste lag eine animalische Eleganz. Tessa hatte das Gefühl, eine Katze zu beobachten, die durch die Schatten schleicht.
    »Zunächst einmal müssen Sie über de Quincey wissen, dass er der gefährlichste Vampir in ganz London ist«, fuhr Lady Belcourt fort. »Er hat sich von ganz unten bis an die Spitze des mächtigsten Clans hochgearbeitet. Jeder Vampir der Stadt ist seinen Launen unterworfen.« Sie presste ihre scharlachroten Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. »Als Nächstes müssen Sie wissen, dass de Quincey alt ist - sehr alt, selbst für einen Vampir. Der Großteil seines Lebens fand vor der Unterzeichnung des Abkommens statt - und er verabscheut es, ebenso wie er es verabscheut, sich dem Joch des Gesetzes beugen zu müssen. Und am meisten verabscheut er die Nephilim.«
    Tessa sah, wie Jem sich zu Will hinüberbeugte und ihm etwas zuflüsterte, worauf sich dessen Mundwinkel amüsiert verzogen. »Kaum zu glauben - wie kann uns irgendjemand verabscheuen, wo wir doch so charmant sind?«, warf Will spöttisch ein.
    »Gewiss sind Sie sich der Tatsache bewusst, dass die meisten Schattenweltler Sie und Ihresgleichen nicht gerade ins Herz geschlossen haben. Oder sollte ich mich irren?«
    »Aber wir dachten, de Quincey sei ein Verbündeter.« Charlotte legte ihre kleinen, sehnigen Hände auf die Lehne eines der Polstersessel. »Jedenfalls hat er immer mit dem Rat kooperiert.«
    »Das ist nur vorgespielt. Es liegt in seinem ureigenen Interesse, mit Ihnen zu kooperieren, also frisst er Kreide. Aber er sähe nichts lieber, als wenn Sie alle im tiefsten Höllenschlund schmachten würden.«
    Charlotte war bleich geworden, fasste sich aber wieder. »Und Sie wissen nichts über seine Verbindung zu zwei Frauen, die sich als die Dunklen Schwestern bezeichnen? Nichts über sein Interesse an Automaten ... mechanischen Geschöpfen?«
    »Die Dunklen Schwestern!« Lady Belcourt erschauderte. »Diese hässlichen, unerquicklichen Kreaturen. Hexen, soweit ich weiß. Ich habe ihre Gesellschaft stets gemieden. Sie sind dafür bekannt, dass sie

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