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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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ständig das Gefühl, dass ein Teil von mir fehlte – Jocelyn. Nachts träumte ich, dass sie irgendwo in der Ferne hockte und meine Hilfe brauchte, dass sie nach mir rief, ich sie aber nicht hören konnte. Also habe ich mich schließlich auf die Suche nach ihr gemacht.«
    »Ich erinnere mich, dass sie glücklich war«, sagte Clary mit dünner Stimme, »als du sie gefunden hast.«
    »Ja, sie war glücklich und dann auch wieder nicht. Sie schien froh, mich zu sehen, aber gleichzeitig symbolisierte ich für sie auch die Welt, aus der sie geflohen war, und sie wollte nichts mehr damit zu tun haben. Erst als ich ihr versprach, sämtliche Verbindungen zu meinem Rudel, zum Rat, zu Idris, einfach zur gesamten Verborgenen Welt aufzugeben, stimmte sie unserer Freundschaft zu. Ich wäre gern bei euch beiden eingezogen, aber Jocelyn vertrat die Ansicht, dass meine allmonatlichen Mutationen sich vor dir nur schwer verbergen ließen, und ich musste ihr beipflichten. Also kaufte ich die Buchhandlung, nahm einen neuen Namen an und gab vor, Lucian Graymark wäre tot. Und im Grunde war er das auch.«
    »Du hast echt viel für Mom getan … dein ganzes Leben aufgegeben.«
    »Ich hätte noch mehr getan«, erklärte Luke nüchtern. »Aber sie war fest entschlossen, sich vom Rat oder der Schattenwelt fernzuhalten. Und mir selbst konnte ich ja so viel vormachen, wie ich wollte, aber das änderte nichts daran, dass ich noch immer ein Lykanthrop war. Ich bin eine wandelnde Erinnerung an diese ganze Welt. Und sie wollte auf keinen Fall, dass du jemals etwas davon erfahren würdest. Mit diesen Besuchen bei Magnus, dem Löschen deiner Erinnerungen oder der Blockade deines Zweiten Gesichts war ich nie einverstanden, aber sie wollte nicht davon abweichen und ich ließ sie gewähren. Denn wenn ich versucht hätte, sie daran zu hindern, hätte sie mich fortgeschickt. Außerdem: Ich hätte niemals – wirklich niemals – zugelassen, dass sie mich heiratet und ich dein Vater werde, dir aber nicht die Wahrheit über mich erzähle. Und das hätte dann alles andere ins Rollen gebracht und all die dünnen Wände eingerissen, die sie so mühsam zwischen sich und der Verborgenen Welt errichtet hatte. Das konnte ich ihr einfach nicht antun. Und deshalb habe ich geschwiegen.«
    »Du meinst, du hast ihr nie gesagt, was du für sie empfindest?«
    »Deine Mutter ist nicht dumm, Clary«, erwiderte Luke. Er wirkte ruhig, doch seine Stimme klang angespannt. »Sie muss es gewusst haben. Schließlich habe ich ihr angeboten, sie zu heiraten . Und so freundlich ihre abschlägige Antwort auch formuliert gewesen sein mag, ist mir doch eines bewusst: Sie weiß, was ich für sie empfinde, aber sie empfindet nicht das Gleiche für mich.«
    Clary schwieg.
    »Das ist schon okay«, sagte Luke und versuchte, einen leichten Ton anzuschlagen. »Ich habe mich schon vor sehr langer Zeit damit abgefunden.«
    Plötzlich spürte Clary eine Anspannung, ein Sirren ihrer Nerven, das nicht vom Koffein kommen konnte, doch sie schob den Gedanken an ihr eigenes Leben beiseite. »Du hast ihr angeboten, sie zu heiraten, aber hast du ihr auch gesagt, dass du sie zur Frau möchtest, weil du sie liebst? Für mich klingt das irgendwie nicht danach.«
    Nun schwieg Luke.
    »Ich denke, du hättest ihr die Wahrheit sagen sollen. Und ich glaube auch, dass du dich irrst, was ihre Gefühle betrifft.«
    »Nein, ich irre mich nicht, Clary.« Lukes Stimme klang entschlossen: Das reicht jetzt.
    »Ich erinnere mich, dass ich sie mal gefragt habe, warum sie sich mit niemandem verabredet«, fuhr Clary fort, von Lukes tadelndem Ton völlig ungerührt. »Sie sagte, das läge daran, dass sie ihr Herz bereits vergeben hätte. Damals dachte ich, sie würde meinen Dad meinen, aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.«
    Luke wirkte ehrlich überrascht. » Das hat sie gesagt?« Dann fing er sich und fügte hinzu: »Wahrscheinlich hat sie Valentin gemeint.«
    »Nein, das glaube ich nicht.« Sie warf ihm einen fragenden Seitenblick zu. »Außerdem: Findest du das nicht schrecklich? Nie sagen zu können, was du wirklich fühlst?«
    Luke schwieg erneut und die Stille dauerte an, bis sie die Brücke hinter sich gelassen hatten und durch die Orchard Street fuhren, mit ihren Geschäften und Restaurants und den wundervoll geschwungenen roten und goldenen chinesischen Schriftzeichen. »Ja, ich finde es schrecklich«, sagte Luke schließlich. »Es gab eine Zeit, da dachte ich, die Beziehung, die ich zu dir und deiner

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