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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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in deren Kielsog blaue Flammen aufflackerten. Der Mann sprach zwar nur wenig Cthonian, die Sprache der Hexenmeister, aber er erkannte genügend Worte, um Elias’ wiederholten Sprechgesang zu verstehen: Agramon, ich beschwöre dich. Aus den Tiefen zwischen den Welten beschwöre ich dich.
    Der Mann schob eine Hand in die Tasche. Als seine Finger etwas Hartes, Kaltes und Metallisches berührten, lächelte er zufrieden.
    Elias hatte seine Wanderung unterbrochen. Er stand nun vor dem Pentagramm und seine Stimme hob und senkte sich in einem ruhigen Sprechgesang. Um ihn herum flackerten blaue Flammen wie Blitze durch die Luft. Plötzlich erhob sich im Inneren des Pentagramms eine schwarze Rauchfahne; spiralförmig wand sie sich empor, dehnte sich aus und verfestigte sich. Zwei Augen glitzerten in den Schatten wie Edelsteine in einer Spinnwebe.
    »Wer hat mich gerufen, quer durch die Welten?«, ertönte Agramons Stimme wie klirrendes Glas. »Wer ist es, der mich heraufbeschwört?«
    Elias’ Gesang brach ab. Er verharrte reglos vor dem Pentagramm – reglos bis auf seine Flügel, die langsam auf und ab schwangen. Die Luft war erfüllt von einem beißenden Geruch, dem Gestank von Verätzung und Verbrennung.
    »Agramon«, sagte der Junge. »Ich bin der Hexenmeister Elias. Ich bin derjenige, der dich heraufbeschworen hat.«
    Einen Moment herrschte völlige Stille. Dann brach der Dämon in Gelächter aus – ein beißendes Lachen, ätzend wie Säure. »Närrischer Hexenmeister« , fauchte Agramon. »Du närrischer Junge.«
    »Du bist ein Narr, wenn du glaubst, du könntest mir Angst einjagen«, erwiderte Elias, doch seine Stimme zitterte wie seine Schwingen. »Du bist ein Gefangener dieses Pentagramms, Agramon, bis ich dich freigebe.«
    »Tatsächlich? Bin ich das?« Der Rauch brandete vor und zurück. Eine zarte Fahne nahm die Gestalt einer menschlichen Hand an und strich über die Konturen des brennenden Pentagramms. Und dann schoss der Rauch in einer Woge über die Ränder des Drudenfußes, ergoss sich über dessen Grenzen wie Wellen über einen Deich. Die Flammen flackerten und erloschen, als Elias aufschrie und zurücktaumelte. Fieberhaft sang er cthonische Abwehrzauber und Beschwörungsformeln. Doch nichts geschah; die schwarze Rauchmasse kam unaufhaltsam näher und nahm eine Gestalt an – eine missgebildete, riesige, grauenhafte Gestalt, deren glühende Augen auf die Größe von Untertassen anwuchsen und ein Furcht einflößendes Licht ausstrahlten.
    Der Mann schaute mit ausdruckslosem Gesicht zu, wie Elias erneut aufschrie, sich umdrehte und losrannte. Doch er sollte die Tür nicht erreichen. Agramon schoss vor und seine dunkle Masse walzte über den Hexenmeister wie eine Woge aus kochend heißem Teer. Einen Moment lang kämpfte Elias schwach gegen den Angriff an, doch bald rührte er sich nicht mehr.
    Die schwarze Gestalt zog sich zurück und hinterließ den Hexenmeister mit verrenkten Gliedern auf dem Marmorboden.
    »Ich hoffe doch sehr«, sagte der Mann, der den kalten Metallgegenstand aus seiner Tasche gezogen hatte und nun gedankenverloren damit spielte, »dass du ihm keinen Schaden zugefügt hast, durch den er für mich nutzlos wird. Schließlich brauche ich sein Blut.«
    Agramon fuhr herum, eine schwarze Säule mit tödlichen, diamantharten Augen. Sie musterten den Mann in dem teuren Anzug, sein hageres, gleichgültiges Gesicht, die schwarzen Male, die seine Haut bedeckten, und das glänzende Objekt in seiner Hand. »Du hast das Hexenkind dafür bezahlt, mich heraufzubeschwören? Doch du hast ihm nicht gesagt, wozu ich fähig bin?«
    »Ganz recht«, sagte der Mann.
    »Das war schlau« , räumte Agramon widerwillig ein. Der Mann ging einen Schritt auf den Dämon zu. »Ich bin  sehr schlau. Und ab jetzt bin ich auch dein Gebieter. Denn ich besitze den Kelch der Engel. Du musst mir gehorchen … oder die Konsequenzen tragen.«
    Der Dämon schwieg einen Moment. Dann glitt er zu Boden und vollführte eine spöttische Verbeugung, eine Geste, die einem Kniefall ähnelte – mehr war ihm als körperlosem Wesen nicht möglich. »Ich stehe Euch zu Diensten, Lord …?«
    Der Satz endete höflich, hing als Frage in der Luft. Der Mann lächelte. »Du darfst mich Valentin nennen.«

TEIL EINS
    EINE ZEIT IN DER HÖLLE

    Ich glaube mich in der Hölle, also bin ich es auch. A RTHUR R IMBAUD

1
    V ALENTINS P FEIL
    »Bist du noch sauer?«
    Alec lehnte an der Wand des Aufzugs und warf Jace einen zornigen Blick zu. »Ich bin nicht

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