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Chroniken der Weltensucher 04 - Der Atem des Teufels

Chroniken der Weltensucher 04 - Der Atem des Teufels

Titel: Chroniken der Weltensucher 04 - Der Atem des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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erfolgreiche Vorbereitungszeit. Ich freue mich sehr, Sie beide im Wintersemester begrüßen zu dürfen. Wissen Sie schon, für welchen Studiengang Sie sich entscheiden werden?«
    »Ehrlich gesagt, nein«, sagte Charlotte. »Ich bin noch viel zu überwältigt von der Neuigkeit.«
    »Seien Sie nicht zu lange überwältigt«, lachte Sprengler. »Die Anmeldefristen laufen nur noch diesen Monat. Ich wünsche Ihnen ein glückliches Händchen bei der Wahl. Und wie gesagt: Versäumen Sie nicht die neue Pergamon-Ausstellung.«
    Mit diesen Worten verabschiedeten sie sich und verließen die Universität.
    Oskar betrachtete das Gebäude mit ganz anderen Augen. Hier würde er in ein paar Monaten studieren? Der Gedanke kam ihm seltsam und fremdartig vor. Er war doch kein Student. Nicht so wie die Kerle, die ihnen den Weg versperrt hatten. Als er an Emil Körner, den Jungen, der sie hierhergeführt hatte, dachte, hellte sich seine Miene wieder auf. Mit ihm wäre er sehr gerne befreundet.
    Er war gerade dabei sich vorzustellen, wie er wohl in der klassischen Studentenuniform aussehen würde, als Lilienkron neben ihn trat und verschwörerisch die Stimme senkte.
    »Auf ein Wort, mein junger Freund.«
    Oskar blickte den Gelehrten erstaunt an. »Ja?«
    »Ich frage mich, wie du zum Thema Hohlwelttheorie stehst, jetzt nachdem wir unser Abenteuer so bravourös bestanden haben.«
    »Ich finde es schrecklich faszinierend«, antwortete Oskar wahrheitsgemäß. »Ich muss gestehen, nachdem ich Die Reise zum Mittelpunkt der Erde und Die Theorie der konzentrischen Kreise von Symmes gelesen hatte, war ich schon sehr neugierig. Aber jetzt bin ich restlos überzeugt.«
    »Das freut mich, denn ich habe es mir zum Ziel gesetzt, meine Forschungen weiter auszubauen. Ich weiß, dass dein Vater nicht begeistert sein wird, aber dürfte ich bitten, mich zu informieren, wenn du neue Lektüre zu diesem Thema findest? Auch wenn die Höhle, die wir gefunden haben, keine echte Hohlwelt war, so würde ich doch gerne an der Sache dranbleiben.«
    »Aber natürlich«, sagte Oskar. »Mit dem größten Vergnügen. Ich kann auch mal meinen Freund Max Pepper auf die Sache ansetzen. Er ist Redakteur beim Global Explorer und hat Zugriff auf die riesigen Archive des Natural History Museum sowie des Smithsonian in Washington.«
    Lilienkron strahlte. »Das wäre großartig. Ich hab die Idee noch lange nicht verworfen und werde sicher noch viele Jahre nach einem Beweis für die Hohlwelttheorie forschen. Und wer weiß, vielleicht finde ich eines Tages wirklich den Eingang ins Innere unserer Erde.«
    Gemeinsam verließen sie das Hauptgebäude und trafen bei ihren Kutschen ein. »Danke«, sagte Lilienkron. »Ich danke Ihnen allen. Endlich habe ich wieder ein Ziel, das es sich zu erforschen lohnt. Dafür und für Ihre wunderbare Gesellschaft herzlichen Dank. Leben Sie wohl und geben Sie auf sich acht. Ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen und Erinnerungen austauschen werden.«
    »Das werden wir, lieber Konrad«, sagte Humboldt. »Das werden wir.«
    Sie beobachteten, wie Lilienkron seine Droschke bestieg und auf und davon fuhr. Der Bommel seiner Mütze flatterte noch lange im Wind.
    »Der arme Konrad«, sagte Humboldt lachend. »Ich fürchte, mit dieser Hohlwelttheorie hat er auf das falsche Pferd gesetzt.« Er lächelte Oskar zu. »Ich konnte nicht umhin, euer Gespräch vorhin zu belauschen, und sosehr ich seinen Eifer auch schätze, so sehr fürchte ich doch, dass es eine Sackgasse ist. Aber egal. Konrad hat ein neues Projekt und so etwas ist mit Gold nicht aufzuwiegen. Soll er ruhig forschen. Solange er das nur weit genug weg tut und mir nicht wieder einen Käfer vor der Nase wegschnappt, ist mir das egal. Und jetzt kommt. Wir wollen Bert an der Kutsche nicht warten lassen.«
    Gemeinsam stiegen sie in den Landauer. Oskar setzte sich vorne auf den Kutschbock und genoss den warmen Frühlingstag. Die Sonne schien und die Prachtstraße Unter den Linden war gesäumt mit Passanten, die in leichter, heller Sommerkleidung unterwegs waren. Die jungen Damen zwinkerten ihm zu und er fühlte sich großartig.
    Sie wollten gerade das Brandenburger Tor passieren, als sie Schreie und aufgeregte Rufe vernahmen. Oskar konnte nicht genau erkennen, woher sie kamen, nur, dass sie nicht nach Freudenschreien klangen. Vom Potsdamer Platz kommend, näherte sich eine Einheit berittener Gendarmen über die Königgrätzer Straße. Sie waren bewaffnet und ritten, was das Zeug hielt. Die Passanten

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