CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)
»glaubhaft dementiert werden« – es wäre auch ganz und gar naiv, wollte man annehmen, dass die Urheberschaft der USA bei diesen Operationen weder dem betreffenden Land oder der Führung der kommunistischen Partei noch unbeteiligten Dritten (darunter der Presse) bekannt ist – und dies unter Verstoß gegen besondere Auflagen des Nationalen Sicherheitsrates [Weisungen, die dahin gehen, dass die Beteiligung der USA an verdeckten Operationen nicht bekannt werden darf].
Sollte nicht irgendjemand, der sich an maßgeblicher Stelle unserer Regierung befindet, die ständige Aufgabe haben, die unmittelbaren Kosten von Operationen mit enttäuschendem Ausgang (Jordanien, Syrien, Ägypten u.a.) zu errechnen? Müssten nicht deren Auswirkungen auf unsere Stellung in der Welt bewertet und dabei auf die langfristige Bedeutung von Aktivitäten geachten werden, die zu einer tendenziellen Abkehr von der international geltendet »goldenen Regel« geführt haben? Sofern sie überhaupt in dem behaupteten Umfang erfolgreich waren, waren sie doch weitgehend dafür verantwortlich, dass all der Wirbel entstand und Zweifel an unserer Haltung geweckt wurden, die heute in vielen Ländern der Welt anzutreffen sind. Welche Wirkungen wird das auf unsere derzeitigen Verbündeten haben? Wo werden wir morgen stehen?
Wir sind sicher, dass die Befürworter des Beschlusses von 1948, aufgrund dessen die US-Regierung ein Programm der psychologischen Kriegführung und paramilitärischen Operationen auflegte, die daraus resultierenden Maßnahmen möglicherweise nicht bis in alle Verästelungen hinein haben voraussehen können. Niemand außer den in der CIA unmittelbar mit ihrer Alltagsarbeit befassten Beamten hat ein detailliertes Wissen von allen Vorgängen. Angesichts der heutigen Lage in der Welt scheint es angebracht, eine Neubewertung und eine realistische Beurteilung dieses Programms vorzunehmen, vielleicht in einer Form, die zugleich eine gewisse »Entwirrung« unserer politischen Verstrickungen ermöglicht sowie einen rationaleren Einsatz unserer Handlungsmöglichkeiten.
190 »eine seltsame Sorte Genie« : Aktenvermerk Ann Whitman, 19.Oktober 1954, DDEL.
Kapitel 14
191 »Wenn man unter Arabern lebt« : Protokoll NSC, 18.Juni 1959, DDEL.
»eine für politische Maßnahmen der CIA per Gesetz freigegebene Zielscheibe« : Archie Roosevelt, For Lust of Knowing: Memoirs of an Intelligence Officer, Little, Brown, Boston/MA 1988, S.444–448.
192 nur wenige CIA-Beamte sprachen die Landessprache : »Inspector General’s Survey of the CIA Training Program,« Juni 1960, freigegeben am 1.Mai 2002, CIA/CREST; Matthew Baird, CIA-Ausbildungsleiter, »Subject: Foreign Language Development Program,« 8.November 1956, freigegeben am 1.August 2001, CIA/CREST.
»Aspekt des ›Heiligen Krieges‹« und »geheime Task Force«: Goodpasters Aktennotiz einer Besprechung mit dem Präsidenten am 7.September 1957, DDEL. Eisenhowers Hoffnungen auf Militäraktionen zum Schutz des Islam gegen den militanten Atheismus und seine Unterredungen mit Rountree mit dem Ziel, die amerikanische Militärhilfe für Saudi-Arabien, Jordanien, den Irak und Libanon zu koordinieren, wurden von General Andrew J. Goodpaster, seinem Stabssekretär, in Aktenvermerken vom 23. und 28.August 1957 festgehalten, DDEL.
192 »diese vier Bastarde« : Zeitzeugenaussage Symmes, FAOH.
Wisners Vorschlag : Frank G. Wisner, offizieller Aktenvermerk, »Subject: Resume of OCB Luncheon Meeting,« 12.Juni 1957, CIA/CREST. Dort heißt es, dass »Wisner auf eine dauerhafte Hilfe für Jordanien drängte«, unabhängig von der Unterstützung durch die CIA. »Die CIA ist sehr dafür, dass Saudi-Arabien und der Irak veranlasst werden, die ihnen möglichen Mittel aufzubringen.«
»Ich will es einmal so formulieren« : Symmes, Zeitzeugenaussage, FAOH.
193 »einen liebenswerten Schurken« : Miles Copeland, The Game Player , Aurum, London 1989, S.74–93.
»reif für einen Staatsstreich durch das Militär« : Dulles laut Sitzungsprotokoll des Nationalen Sicherheitsrates vom 3.März 1955. Die Arbeit der CIA in der Region wird am besten dargestellt bei Douglas Little, »Mission Impossible: The CIA and the Cult of Covert Action in the Middle East«, in: Diplomatic History , Bd. 28, (November 2004), Heft 5. Littles Beitrag ist eine brillante Studie auf der Basis von Originaldokumenten. Copelands Erinnerungen geben das Atmosphärische sehr gut wieder, aber bei entscheidenden Details wirken sie unglaubwürdig, es sei
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