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CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

Titel: CIA: Die ganze Geschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Weiner
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ehemaligen Verteidigungsminister Robert Lovett und einem ehemaligen stellvertretenden Leiter für Marineoperationen, dem pensionierten Admiral Richard L. Conolly. Bis in die jüngste Zeit war der einzige Hinweis auf die Existenz dieses Berichts in einer Sammlung von Exzerpten enthalten, die der Historiker Arthur Schlesinger aus einem Dokument herausgeschrieben hat, das nach neuesten Erkenntnissen aus der John F. Kennedy-Gedächtnisbibliothek verschwunden sein soll. Die freigegebene Fassung des Dokuments, längere Auszüge aus Geheimdienstberichten der Eisenhower-Ära, die für das Weiße Haus in der Zeit Kennedys nach der Schweinebucht zusammengestellt wurden, erscheint hier zum ersten Mal in Buchform, mit den zur Verdeutlichung ausgeschriebenen Abkürzungen, stillschweigender Korrektur der Druckfehler und unter Angabe der Streichungen durch die CIA:
Konzeption, Planung und gelegentlich sogar Billigung [ unkenntlich gemacht ] verdeckter Operationen, die von außerordentlicher Bedeutung für unsere Militär- und Außenpolitik sind, lagen mehr und mehr in der ausschließlichen Kompetenz der CIA – mit weitgehender Finanzierung aus deren Reptilienfonds. (Dies ist lediglich die unvermeidliche Folge der Struktur, des Systems sowie der Personen, denen die Einleitung und Durchführung derartiger Operationen übertragen wurde.) Die CIA ist eine geschäftige, finanziell gut dotierte und in mancherlei Hinsicht mit Sonderrechten bedachte Institution, und sie ist vernarrt in ihre Rolle als »Königsmacher« (es ist reizvoll, Intrigen zu spinnen – Erfolge vermitteln beträchtliche Selbstbestätigung und nicht selten Anerkennung – keinerlei Haftung bei »Fehlschlägen« – die ganze Arbeit ist sehr viel simpler als das Sammeln von geheimem Nachrichtenmaterial über die UdSSR mit den herkömmlichen CIA-Methoden!).
Obgleich diese extrem heiklen und kostspieligen Operationen nur dann zu rechtfertigen sind, wenn sie die US-Militär- und Außenpolitik unterstützen, scheint im Hinblick auf sie eine langfristige Planung und begleitende Kontrolle, die eigentlich sowohl beim Verteidigungs- wie beim Außenministerium liegen sollten, allzu oft Fehlanzeige zu sein. Natürlich werden immer gern die beiden abgedroschenen Zielsetzungen angeführt, die da heißen: »den Sowjets den Spaß verderben« und die Übrigen in ihrer »prowestlichen« Einstellung bestärken. Mit diesen beiden Schlagwörtern kann nahezu jede Maßnahme der psychologischen Kriegführung und jede paramilitärische Aktion gerechtfertigt werden und wird es auch [ unkenntlich gemacht ].
Initiative und tatkräftige Begleitung aller Aktionen der psychologischen Kriegführung und paramilitärischen Operationen liegen größtenteils bei der CIA. Ist ein Projekt einmal aus der Planungsphase getreten, so lässt sich seine abschließende Genehmigung (die auf informellen Sitzungen vom Inneren Zirkel des Operations Coordinating Board erteilt wurde) allenfalls als reine Formsache bezeichnen.
Nach Genehmigung werden die Projekte in der Regel der Führung der CIA vorgelegt, wo sie bis zur Beschlussfassung verbleiben. Da diese Operationen ganz eng mit unseren sonstigen außenpolitischen Maßnahmen verflochten sind (und gelegentlich deren Ablauf bestimmen), sollten sie womöglich nicht nur bereits grünes Licht von Seiten des Nationalen Sicherheitsrates (statt des OCB) erhalten haben, sondern auch von diesem Gremium laufend überwacht werden.
In den meisten Fällen reduziert sich die Genehmigung neuer Projekte nämlich auf die in der Regel anstandslose Billigung einer Empfehlung des CIA-Direktors durch Einzelpersonen, die selbst mit anderen wichtigen Angelegenheiten befasst sind. Zwar kommt es vor jedem Projekt zu einer (CIA-INTERNEN) Verteilung der personellen Zuständigkeiten, und dem NSC wird (post festum) ein Abschlussbericht der Ergebnisse zugeleitet – aber auch erst nachdem ihn der CIA-Direktor gewissermaßen »inoffiziell« und verständlicherweise (aus Sicht der CIA) mündlich vorgetragen hat.
Maßnahmen der psychologischen Kriegführung und paramilitärische Operationen werden jederzeit, ob nun nach persönlicher Absprache zwischen Außenminister und CIA-Direktor (die jedesmal miteinander entscheiden, welches ihre besten Leute für den jeweiligen Einsatz sind) oder in eigenem Ermessen vom CIA-Direktor beschlossen, häufig und in direktem und regelmäßigem Umgang von CIA-Vertretern mit ausländischen Staatsoberhäuptern [ unkenntlich gemacht ].Oftmals ist solcher Verkehr

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