Ciao Tao
taoistische Geschichte:
Ein Bauer vermißt eines Tages seinen Ackergaul. Er weiß nicht, ob das Pferd davongelaufen ist oder gestohlen wurde. Auf jeden Fall fehlt es ihm jetzt bei der Arbeit. Seine Nachbarn wollen ihn trösten, aber der Bauer bleibt ganz cool und sagt, so schlimm sei das alles nun auch wieder nicht. Nach einigen Tagen kommt sein Ackergaul zurück und bringt auch noch einen edlen mongolischen Hengst mit. Die Nachbarn wollen dem Bauern gratulieren, aber der bleibt auch jetzt ganz cool und sagt, so toll sei das alles ja nun auch wieder nicht. Irgendwann macht der Sohn des Bauern einen Ausritt mit diesem Edelhengst. Der wirft ihn ab, und der Sohn bricht sich ein Bein. Die Nachbarn bemitleiden den Bauern, aber der zeigt die alte Coolness. Am nächsten Tag kommen Soldaten ins Dorf und nehmen alle jungen Männer mit. Nur mit dem Sohn des Bauern können sie nichts anfangen. Sie lassen ihn zurück, weil er ein gebrochenes Bein hat. Die Weisheit besteht darin, sagt die Geschichte, gleichmütig zu bleiben, nicht an Gewinn oder Verlust zu denken, Ereignisse nicht als gut oder schlecht zu bewerten.
Ich öffnete die Tür. Ich sah im Garderobenspiegel, wie mich Alwine im Garderobenspiegel ansah. Ich ließ Tao Tao und Gleichmut Gleichmut sein.
★★★★
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