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Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt

Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt

Titel: Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Bieling
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Hindernis auf den Schienen vielleicht.«
    »Oder nette Räuber«, freute sich Tommy. »So wie Robin Hood.«
    Zugüberfallende Helden in elastischen Hosen?
    »Das glaube ich eher nicht«, erwiderte Cinderella. »Die gibt es nur in deinen Büchern.«
    »Ah, der König der Diebe.« Der Vagabund schmunzelte. »Der Vorläufer sozialer Gerechtigkeit.«
    »Aber dennoch ein Dieb«, sagte Cinderella und zog Tommy zu sich. Die Unruhe der Zuggäste irritierte sie.
    »Kommt Moritz uns auch wirklich bald besuchen?«, fragte er mit großen Augen.
    Cinderella schluckte. Was sollte sie ihm sagen? Nein, ich habe dich angelogen, damit du nicht mehr wegläufst? Sie sah die Sehnsucht, die sich in seinen Augen spiegelte. Eine Sehnsucht, vor der sie gerade wegrannte. Und sie fühlte sich schlecht dabei. Sie nahm ihren Sohn auf ihren Schoß und küsste seine Wange. »Klar! Sobald wir eine Wohnung gefunden haben«, flunkerte sie ihn an.
    Tommy lehnte seinen Kopf gegen ihre Brust. »Dann zeige ich Moritz den alten Spielplatz und das Geisterhaus.«
    Die Tür des Zugabteils öffnete sich. Eine ältere Dame schaute hinein. »Wissen Sie, was los ist?«, fragte sie aufgeregt.
    Cinderella schüttelte den Kopf und blickte zum Penner, der zunehmend nervöser wurde. »Der junge Mann hier sagt, vielleicht ein Hindernis auf den Schienen.«
    »Meinen Sie? Aber … Moment, da kommt ein Zugbegleiter.« Die fremde Dame verschwand im Gang und ließ die Tür offen.
    »Komm, Schatz, wir gucken auch mal raus«, animierte Cinderella ihren Sohn zum Aufstehen. Draußen im Gang standen Dutzende Menschen und redeten durcheinander.
    »Hallo! Wann geht’s denn weiter?«, rief Cinderella dem Schaffner zu. Er stand umringt von drei Frauen, die wild gestikulierend auf italienisch mit ihm sprachen. Sein Gesichtsausdruck ließ vermuten, dass er kein Wort verstand.
    »Irgendein Verrückter auf den Schienen«, erwiderte er sichtlich überfordert. »Doch wohl kein Selbstmörder?«, fragte Cinderella.
    »Nein! Da hat wer seinen Hammer auf den Gleisen stehen lassen. Angeblich ein medizinischer Notfall.«
    Hammer? Notfall? Hä?
Cinderella verstand ebenso wenig wie die drei Italienerinnen, die immer noch auf den Schaffner einredeten. Was ein Hammer war, wusste sie. Aber wieso konnte der einen ganzen Zug zum Stehen bringen? Konnte den niemand vom Gleis nehmen?
     
    »Boa, ein geiles Gefährt«, schrie ein Jugendlicher seinem Vater zu. »Dieses Auto heißt nicht nur so, sondern ist auch voll Hammer.« Enthusiastisch präsentierte er die Fotos auf seinem Handy.
    Auto?
    »Es gibt ein Auto, das nach einem Werkzeug benannt ist?« Cinderella drängelte sich dazwischen. »Darf ich mal sehen?«
    »Nee, Mama! Nach einem Schalentier«, meinte Tommy an ihrer Hand angeberisch. »Major Schulze sagt, dass er nach dem Hummer benannt worde, aber Hammer heißt.«
    Hä? Hammer? Hummer?
Cinderella konnte nicht wirklich etwas Hummer- oder Hammerähnliches an diesem Auto entdecken
. Ein Jeep in Maxiformat, nichts weiter.
Mit viel zu vielen Ecken und Kanten, wie sie fand. Tommy hingegen war vollends fasziniert. Wie eine Motte ums Licht schwirrte er um das Handy herum.
Typisch Mann!
    Ein weiterer Zugbegleiter kam angelaufen. Er ergriff den Teenager. »Bist du verrückt, einfach aufs Gleisbett zu rennen!«
    »Moment mal«, mischte sich der Vater des jugendlichen Hobbyfotografen ein. »Sorgen Sie lieber dafür, dass es weitergeht, anstatt meinen Sohn zu drangsalieren.«
    »Die Polizei ist schon informiert«, versuchte der Schaffnerden Zorn des Vaters zu besänftigen. »Von einem medizinischen Notfall sprach der junge Mann, der uns unsanft gestoppt hat.«
    »Was denn für ein Notfall?«
    Der Angestellte zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Er stammelte etwas von einer Frau mit Kind hier im Zug.« Er blickte den Gang entlang. »Ah, da hinten kommt ja schon mein Kollege mit ihm.«
    Max? Das glaub ich ja wohl nicht!
Cinderella zerrte Tommy zurück ins Abteil.
    »Was ist denn?«, maulte Tommy.
    »Nichts! Ich will mich wieder setzen.«
    »Och Menno, ich wollte aber noch draußen gucken.«
    Der Penner hatte sich in die äußerste Ecke gesetzt und stellte sich schlafend. »Geht’s Ihnen nicht gut?«, fragte Cinderella.
    Er schüttelte den Kopf. »Zu viele Schaffner, wenn Sie verstehen.«
    Sie nickte.
    »Und Ihnen? Sie sehen aus, als hätten Sie einen Geist gesehen.«
    »Könnte man so nennen. Nur wollte ich diesem Geist eigentlich entfliehen.«
    Er lächelte. »Die Geister der Vergangenheit holen einen

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