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Cirrus Flux - Der Junge, den es nicht gab

Cirrus Flux - Der Junge, den es nicht gab

Titel: Cirrus Flux - Der Junge, den es nicht gab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Skelton
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an, und das Gefährt sank in langsam trudelnden Kreisen auf die Wellen zu.
    Pandora hatte keine Wahl, sie musste klettern.
    Sie holte tief Luft, griff nach dem nächsthöheren Seilknoten und zog sich mit größter Anstrengung weiter. Ihre Muskeln schmerzten, ihre Finger brannten wie Feuer, aber sie kam doch Zentimeter um Zentimeter voran.
    Cirrus hatte sich über den Korbrand gebeugt, feuerte Pandora an und streckte ihr die Hand entgegen, obwohl sie immer noch zu weit entfernt war. Unterdessen bemühte sich Mr Hardy verzweifelt, die Balance zu halten. Alerion schlug krächzend mit den Flügeln und versuchte angestrengt, sie von den gierigen Wellen fernzuhalten.
    Aber sie sanken unaufhaltsam. Pandora konnte unter sich schon das Wasser plätschern hören.
    Dann änderte sich die Spannung im Seil, und Pandora blickte unter sich. Der Mann aus dem Museum kletterte hinter ihr am Seil empor! Irgendwie war es ihm gelungen, seine Füße auf die Ankerhaken zu stemmen, und im gleichen Maß, wie er nun Stück für Stück den Abstand zwischen ihnen verringern konnte, nahm offenbar sein Mut zu.
    Sein Gesicht verzog sich zu einem wütenden Grinsen. »Diebe!«, rief er. »Gebt mir meinen Goldjungen zurück!«
    Jetzt geriet Pandora in Panik, und ohne auf die Schmerzen in ihren Armen zu achten, zwang sie sich zum Weiterklettern.
    Der Korb war höchstens noch einen Meter entfernt! Sie konnte ihn fast greifen!
    Aber in dem Moment, als ihre Finger den Korb berührten und Cirrus ihr die Arme entgegenstreckte, spürte sie, wie jemand sie am Fußgelenk nach unten zog. Das Seil ratschte zwischen ihren Fingern hindurch, ihre Handflächen brannten wie Feuer, sie fiel zurück, und am Ende landete sie nur wenige Zentimeter über den Schultern des Mannes.
    »Du Diebin!«, blaffte er, packte sie an der Hose und versuchte, sie in die Tiefe zu stürzen. Pandora aber trat wild um sich und traf ihn am Kinn. Der Mann rutschte ein paar Meter ab, bevor es ihm gelang, wieder Halt zu finden.
    Ehe er sich von seinem Rückschlag erholen konnte, kletterte Pandora schnell Cirrus’ wartenden Armen entgegen.
    »Mister!«, schrie er Felix Hardy zu, während er vergebens versuchte, sie in den Korb zu ziehen. »Helfen Sie mir!«
    Gemeinsam gelang es ihnen, Pandora hereinzuziehen, allerdings war dabei das Gewicht so ungleich verteilt, dass der Korb beinahe kippte. Pandora, die völlig am Ende ihrer Kräfte war, ließ sich erschöpft auf den Deckenhaufen im Korb fallen.
    Schon war der Junge neben ihr und flößte ihr ein paar Tropfen Weinbrand aus Mr Hardys Flasche ein. Von seinem anfänglichen Schrecken schien er sich erholt zu haben, wenn er auch noch blass und ängstlich aussah. Er warf dem Mann und dem Vogel unsichere Blicke zu, und jedes Mal, wenn Alerion in Flammen ausbrach, duckte er sich.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er und schob ihr einen Sack unter den Kopf.
    Das feurige Getränk hatte sie ein wenig belebt, sie nickte und rappelte sich mühsam auf.
    Das Mondsegelschiff hing nun zwar nicht mehr in bedenklicher Schieflage, doch nach wie vor ächzten und stöhnten die Seile unter der zusätzlichen Last.
    Sie befanden sich immer noch im Sinkflug über der Themse.
    »Lass los, du verdammter Idiot!«, schrie Mr Hardy den Museumsbesitzer an, der unbeirrt am Seil nach oben kletterte.
    »Nicht ohne meinen Goldjungen!«
    »Gut, du lässt mir keine Wahl!« Mr Hardy griff in seine Manteltasche und zog ein spitzes gezacktes Messer heraus.
    Pandora hob die Hand.
    »Nein, nicht!«, rief sie.
    »Aber der Schuft zieht uns in den Fluss! Der ist wie ein Sack Blei!«
    »Er wird ertrinken!«
    Doch Mr Hardy hatte das Seil schon durchgetrennt. »Mach dir um den keine Gedanken«, sagte er zu Pandora. »Ratten können schwimmen.«
    Pandora musste sich die Ohren zuhalten, als der dünne widerwärtige Mann, beschwert durch die Last des Ankers in die Tiefe raste und auf das Wasser klatschte. Schon im nächsten Moment war er spurlos verschwunden.
    »Aber wir brauchen den Anker doch zum Landen«, sagte Pandora unglücklich, als das Mondsegelschiff sofort – und wie erleichtert aufseufzend – wieder stieg.
    Sie flogen immer weiter auf die Wolken zu.
    »Ist er tot?«, fragte sie nach einer Weile, einen Blick zurück wagte sie nicht.
    Der Junge hatte sich weit über den Korbrand gebeugt und blickte angestrengt hinunter in das dunkle aufgewühlte Wasser. »Nein, glaube ich nicht«, sagte er. »Jedenfalls kann ich da unten was erkennen.« Eine kleine, glitschige Gestalt war

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