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Cirrus Flux - Der Junge, den es nicht gab

Cirrus Flux - Der Junge, den es nicht gab

Titel: Cirrus Flux - Der Junge, den es nicht gab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Skelton
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aufwirbelte.
    »Macht nichts«, sagte Mr Hardy mit Blick auf ein Gebäude in ihrer Nähe. »Wir sind fast da.«
    Cirrus drehte sich um und sah in dieselbe Richtung.
    Direkt vor ihnen war ein großes Bauwerk, das zweitgrößte nach St Paul’s. Es wurde von einem gigantischen Dachaufsatz mit Fenstern gekrönt, auf dem sich ein hoch aufragender Metallmast in die finsteren Wolken bohrte.
    »Was ist das für ein Gebäude?«, schrie er über den prasselnden Regen hinweg.
    »Mr Sidereals Observatorium«, antwortete Mr Hardy. »Ich fürchte, dass dein Freund jetzt dort ist.«
    »Bottle Top!«
    Cirrus wischte sich die Regentropfen vom Gesicht, und Pandora gab ihm das Fernglas, damit er selbst schauen konnte.
    Kaum hatte er die Linse am Auge, fiel sein Blick auf die auffallende Dachkonstruktion des Gebäudes. Durch eines der vielen Fenster konnte er inmitten von langen hölzernen Teleskopen und anderen Geräten eine kleine verhutzelte Gestalt sehen. Er erkannte den Mann sofort: Mr Sidereal vom vergangenen Abend! Der große Raum wurde von schimmernden Lichtern an den Wänden beleuchtet.
    Da fiel ihm eine plötzliche Bewegung ins Auge: Ein Junge war auf den Mann zugegangen. Cirrus fiel das Atmen schwer, helle Wut überkam ihn.
    »Was ist?«, fragte Pandora.
    »Bottle Top«, antwortete er. »Jetzt gibt er Mr Sidereal meine Kugel!«
    Mit klopfendem Herzen beobachtete er, wie Bottle Top dem Mann etwas Rundes, Glänzendes überreichte, das er von seinem Hals gelöst hatte. Die Kugel leuchtete in den Händen des Mannes, und als er sie nun langsam und vorsichtig hochhielt und die beiden Hälften trennte, klammerten sich Cirrus’ Finger krampfhaft um das Fernglas.
    Sofort entströmte der Kugel ein bläulich weißer Hauch, der den ganzen Raum mit einem sanft wogenden Licht erfüllte.
    »Wir kommen zu spät!«, rief Cirrus.
    In diesem Moment driftete der Ballon taumelnd seitwärts. Der Sturm war noch heftiger geworden. Pandora griff nach Cirrus’ Arm.
    »Sieh mal!«, sagte sie.
    Ein Sog aus wirbelnden Wolken hatte sich direkt über dem Observatorium gebildet und schleuderte Staub und Steinchen durch die Luft. Silberhelle Lichtspeere flackerten über den Himmel, und mehrere Blitze fuhren hintereinander in die Spitze des hohen Metallmastes auf Mr Sidereals Observatorium.
    Im Nu war alles vorbei, in einem Wimpernschlag.
    Ein grelles Aufleuchten, ein starker Luftstoß und dann das Klirren von berstendem Glas …
    Von der Gewalt der Detonation wurde das Mondsegelschiff hoch in die Luft geschleudert.
    Cirrus hatte keine Zeit nachzudenken. Er warf sich auf den Boden, wo bereits Pandora kauerte, und klammerte sich an den wild schwankenden, in die Höhe rasenden Korb.
    Der Wind heulte ihm in den Ohren, das Blut schoss durch seine Adern, er konnte kaum atmen. In seinem Kopf drehte sich alles, und sein Herz hämmerte wild in der Brust. Dunkel war ihm bewusst, dass Pandora neben ihm nach Luft rang, ihre Arme und Beine mit den seinen verschlungen, und dass Alerion verzweifelt kreischend Halt suchte und mit den Flügeln schlug. Der Mann tat unterdessen alles, was in seiner Macht stand, um das Luftgefährt unter Kontrolle zu halten.
    Endlich verlangsamte das taumelnde Mondsegelschiff seinen Aufstieg, und nach einer Weile sank es sogar wieder. Cirrus lockerte seinen Griff und schaute zögernd über den Korbrand.
    Ein engelhaft blauweißer Schimmer hatte sich über den Himmel gebreitet. Er sah aus wie der himmlische Lichtschein, der in der vorigen Nacht seiner Kugel entströmt war, nur erschien er jetzt in weit größerem Ausmaß: In durchsichtigen Wellen dehnte er sich über der ganzen Stadt aus.
    Auf geheimnisvolle Weise hatte die wundersame Lichterscheinung den Sturm vertrieben. Der Donner grollte noch, aber deutlich schwächer. Alles war friedlich, ruhig und still. Selbst der Regen hatte aufgehört.
    Da drang ein angsterfüllter Schrei von unten herauf.
    Die silbergraue Kutsche war mit quietschenden Rädern zum Stillstand gekommen, und eine Frau in langem wehenden Gewand sprang heraus. Den Kopf aufwärts gewandt blickte sie enttäuscht zum Himmel empor. Cirrus erkannte durch das Fernglas in ihr dieselbe Frau, die ihn vor zwei Nächten verfolgt hatte. Ihr Gesicht war wutverzerrt.
    »Madame Orrery«, sagte Pandora, die blass geworden war.
    »Warum ist sie denn so ärgerlich?«
    »Weil sie den Atmen Gottes für sich allein haben wollte«, sagte Pandora. »Und jetzt ist er für immer weg, glaube ich.«
    »Der Atem Gottes?«, wiederholte Cirrus, der

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