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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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nicht unbedingt wecken. Im Grunde brauchen wir alle etwas Ruhe. Vor morgen früh werde ich ohnehin niemanden zu den Eisernen Schwestern teleportieren.«
    »Ich werde Isabelle begleiten«, verkündete Jocelyn. »Nach mir sucht niemand und sie sollte nicht allein zu den Schwestern aufbrechen. Ich mag zwar keine Schattenjägerin mehr sein, aber ich war mal eine, und es reicht, wenn eine von uns diese Anforderung erfüllt.«
    »Das ist nicht fair«, protestierte Clary.
    Doch ihre Mutter würdigte sie nicht einmal eines Blickes. »Clary … «
    Wütend sprang Clary auf. »Während der vergangenen zwei Wochen bin ich fast wie eine Gefangene behandelt worden«, stieß sie mit zitternder Stimme hervor. »Der Rat hat mir untersagt, nach Jace zu suchen. Und jetzt ist er endlich zu mir gekommen – zu mir – und ich darf dich nicht einmal zu den Eisernen Schwestern begleiten … «
    »Es ist zu gefährlich. Jace verfolgt wahrscheinlich jeden deiner Schritte … «
    In dem Moment verlor Clary vollends die Beherrschung: »Jedes Mal, wenn du versuchst, mich in Sicherheit zu bringen, ruinierst du mein Leben!«
    »Nein, je mehr du dich mit Jace einlässt, desto mehr ruinierst du dein Leben!«, fauchte ihre Mutter zurück. »Jedes Risiko, das du eingegangen bist, jede Gefahr, in die du dich gestürzt hast … das war immer nur seinetwegen! Er hat dir ein Messer an die Kehle gedrückt, Clarissa … «
    »Das war nicht er«, erwiderte Clary leise und todernst. »Glaubst du wirklich, ich würde auch nur eine Sekunde mit jemandem zusammenbleiben, der mich mit einem Messer bedroht hat – selbst wenn ich ihn lieben würde? Vielleicht hast du ja zu lange in der Welt der Irdischen gelebt, Mom, aber da draußen gibt es so was wie Magie. Die Person, die mich verletzt hat, war nicht Jace, sondern eine Dämonin, die sein Gesicht trug. Und die Person, nach der wir jetzt suchen, ist auch nicht Jace. Aber wenn er stirbt … «
    »Besteht nicht die geringste Chance, dass wir Jace jemals zurückbekommen«, beendete Alec Clarys Satz.
    »Diese Chance besteht möglicherweise schon jetzt nicht mehr«, entgegnete Jocelyn. »Herrgott noch mal, Clary, sieh dir doch mal die Fakten an. Du dachtest, du und Jace wärt Geschwister! Du hast alles aufgegeben, nur um ihn zu retten, und ein Dämonenfürst hat ihn benutzt, um an dich heranzukommen! Wann wirst du endlich der Tatsache ins Auge sehen, dass ihr beide nicht füreinander bestimmt seid?«
    Ruckartig wich Clary zurück, als hätte ihre Mutter sie geschlagen. Bruder Zachariah stand reglos wie eine Statue da, als hätte niemand auch nur die Stimme erhoben, während Magnus und Alec Mutter und Tochter stumm anstarrten. Jocelyns Gesicht war rot vor Zorn und ihre Augen blitzten wütend. Clary, die nicht für sich garantieren konnte, machte auf dem Absatz kehrt, marschierte durch den Flur in Magnus’ Gästezimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
    »Okay, ich bin hier«, rief Simon. Eine kalte Brise pfiff über die weitläufige Dachterrasse und er stopfte die Hände in die Hosentaschen. Im Grunde spürte er die Kälte nicht, aber er hatte das Gefühl, als müsste er sie spüren. Erneut hob er die Stimme: »Ich bin da. Wo steckst du?«
    Die Dachterrasse des Greenwich Hotel, die zu dieser Stunde geschlossen war und deshalb menschenleer dalag, war wie ein englischer Garten gestaltet – mit sorgfältig gestutzten Zwergbuchsbäumen, eleganten Gartenmöbeln aus Korbgeflecht und Glas sowie dunkelroten Sonnenschirmen, die im Wind flatterten. Die nackten Spaliergitter der Kletterrosen überzogen die halbhohen Steinmauern am Dachrand wie ein Spinnennetz. Über die Mauerkronen hinweg konnte Simon die Lichter von New York City erkennen.
    »Ich bin hier drüben«, sagte eine Stimme und ein schlanker Schemen löste sich aus einem Korbsessel und erhob sich. »Ich hatte mich schon gefragt, ob du überhaupt noch auftauchen würdest, Tageslichtler.«
    »Raphael«, murmelte Simon resigniert. Dann ging er auf den jungen Vampir zu, quer über die Holzplanken, die sich zwischen den Blumenbeeten und künstlich angelegten Teichen mit den glitzernden Quarzsteinen hin und her wanden. »Ja, das hab ich mich auch gefragt«, bestätigte er. Inzwischen konnte er den anderen Vampir deutlich erkennen. Eigentlich besaß Simon ein hervorragendes Nachtsehvermögen und lediglich Raphaels Fähigkeit, mit der Umgebung zu verschmelzen, hatte dafür gesorgt, dass Simon ihn nicht schon früher entdeckt hatte.
    Raphael trug einen schwarzen Anzug mit

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