Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
klopfen, und er riss die Tür auf – und blinzelte verblüfft. Vor der Tür stand Isabelle Lightwood, deren lange, glänzend schwarze Haare ihr fast bis zur Taille reichten. Sie trug schwarze, kniehohe Wildlederstiefel, eng sitzende Jeans und ein rotes Seidentop, über dessen Ausschnitt der rote Anhänger, den sie nur selten ablegte, dunkel glitzerte.
    »Isabelle?«, stammelte Jordan, unfähig, die Überraschung – oder vielmehr Enttäuschung – in seiner Stimme zu verbergen.
    »Ja … und du kannst mir glauben, ich bin nicht deinetwegen hier«, erwiderte sie, schob sich an ihm vorbei und stolzierte in die Wohnung. Sie roch nach Schattenjägern – ein Duft wie von sonnengewärmtem Glas – und einem zarten Rosenparfüm. »Ich bin auf der Suche nach Simon«, fügte sie hinzu.
    Jordan musterte sie aus zusammengekniffenen Augen. »Es ist zwei Uhr morgens.«
    Doch Isabelle zuckte nur die Achseln. »Er ist ein Vampir.«
    »Aber ich nicht.«
    »Ohhhhh? Hab ich dich geweckt?« Ein amüsiertes Lächeln umspielte Isabelles Mundwinkel, dann streckte sie den Arm aus, schnippte mit einer raschen Handbewegung gegen den obersten Knopf von Jordans Jeans und streifte dabei mit der Fingernagelspitze über seinen flachen Bauch.
    Jordan spürte, wie seine Muskeln zuckten. Izzy war umwerfend, daran bestand nicht der geringste Zweifel. Aber sie war auch ein wenig beängstigend und er fragte sich, wie der zurückhaltende Simon überhaupt mit ihr zurechtkam.
    »Vielleicht solltest du die besser ganz zuknöpfen. Hübsche Boxershorts, nebenbei bemerkt«, fügte Isabelle hinzu und wandte sich in Richtung von Simons Zimmer.
    Jordan folgte ihr, wobei er seine Jeans zuknöpfte und vor sich hin murmelte, dass an Unterwäsche mit tanzenden Pinguinen absolut nichts Verwunderliches sei.
    Doch Isabelle ignorierte ihn und steckte den Kopf in Simons Zimmer. »Er ist nicht da«, stellte sie fest, schlug die Tür wieder zu, lehnte sich an die Wand und musterte Jordan. »Hattest du nicht gesagt, es ist zwei Uhr morgens?«
    »Ja. Vermutlich ist er bei Clary. In letzter Zeit übernachtet er dort ziemlich oft.«
    Isabelle biss sich auf die Lippe. »Richtig. Natürlich.«
    Allmählich beschlich Jordan das Gefühl, dass er etwas Falsches gesagt hatte, ohne genau zu wissen, was. »Gibt es einen Grund, warum du hierhergekommen bist? Ich meine, ist was passiert? Irgendwas Schlimmes?«, fragte er vorsichtig.
    »Irgendwas Schlimmes?« Genervt riss Isabelle die Arme in die Höhe. »Du meinst, mal abgesehen von der Tatsache, dass mein Bruder verschwunden ist und von diesem miesen Dämon, der meinen jüngeren Bruder umgebracht hat, einer Gehirnwäsche unterzogen wurde … und auch abgesehen von der Tatsache, dass meine Eltern sich scheiden lassen und Simon bei Clary hockt … « Sie verstummte abrupt und marschierte an Jordan vorbei in den Wohnraum.
    Hastig ging er ihr nach. Als er das Wohnzimmer betrat, rumorte sie bereits in der angrenzenden Küche herum und durchstöberte die Schränke.
    »Habt ihr nicht irgendwas zu trinken im Haus? Einen anständigen Barolo? Oder einen Sagrantino?«
    Jordan nahm Isabelle an den Schultern und schob sie sanft aus der Küche. »Setz dich«, sagte er. »Ich hol dir einen Tequila.«
    »Tequila?«
    »Tequila ist das Einzige, was wir im Haus haben. Entweder das oder Hustensaft.«
    Isabelle ließ sich auf einen der Barhocker an der Küchentheke sinken und machte eine auffordernde Handbewegung. Eigentlich hatte Jordan erwartet, dass sie lange rote oder pinkfarbene, perfekt manikürte Fingernägel besaß, passend zum restlichen Erscheinungsbild, doch da hatte er sich geirrt: Isabelle war eine Schattenjägerin. Ihre Hände waren mit Narben übersät, die Nägel kurz geschnitten. Die Voyance -Rune auf ihrer rechten Hand schimmerte schwarz. »Von mir aus«, murmelte sie.
    Jordan holte eine Flasche Cuervo hervor, schraubte den Deckel ab, schenkte ein Glas ein und ließ es über die Theke zu Isabelle gleiten.
    Sie griff danach, kippte den Inhalt in einem Zug hinunter, runzelte die Stirn und knallte das Glas auf die Theke. »Das reicht nicht«, sagte sie, beugte sich über die Theke und nahm Jordan die Flasche aus der Hand. Dann legte sie den Kopf in den Nacken und nahm zwei, drei tiefe Schlucke. Als sie die Flasche wieder absetzte, waren ihre Wangen leicht gerötet.
    »Wo lernt man denn so zu trinken?«, fragte Jordan. Er war sich nicht ganz sicher, ob er beeindruckt oder besorgt sein sollte.
    »In Idris liegt das Mindestalter für Alkohol

Weitere Kostenlose Bücher