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City Vampire: Gefährliches Spiel in Paris (German Edition)

City Vampire: Gefährliches Spiel in Paris (German Edition)

Titel: City Vampire: Gefährliches Spiel in Paris (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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Laurent waren von gewöhnlichen Besuchern nicht zu unterscheiden. Das, was sie an Ausrüstung benötigten, hatten sie gut getarnt und trugen es in gewöhnlichen Taschen bei sich. Museumsbesucher wurden nicht kontrolliert, wie sie bei ihrem ersten Besuch erleichtert festgestellt hatten. Wie schon in der Woche zuvor schlenderten sie durch die Räume, betrachteten die Brillen, unterhielten sich scheinbar interessiert. Aus den Augenwinkeln beobachten sie, ob sich etwas verändert hatte; manchmal wurden Vitrinen umgestellt oder es kamen neue Ausstellungsstücke hinzu. Oder es wurden neue Kameras installiert. Doch alles war unverändert. Und ebenso unscheinbar wie tags zuvor lag auch die Brille mit den blauen Gläsern in ihrer Glasvitrine.
    Als sich gegen Abend die Räume leerten, verschwand Elaine auf der Damentoilette. Laurent stand, scheinbar auf seine Begleitung wartend, vor der Tür, bis ein Klopfen ihm signalisierte, dass die Luft rein war. Flink huschte er hinein – niemand nahm von ihm Notiz. Sie beide wussten, dass nun der erste brenzlige Teil begann: Sie mussten hoffen, dass niemand sonst mehr die Waschräume betrat, bis sie sicher im Lüftungsschacht verschwunden waren. Sie hatten überlegt, von innen zu verriegeln, doch das Risiko, genau damit Aufmerksamkeit zu erregen, war ihnen zu groß erschienen. Elaine kletterte geschickt auf eines der Waschbecken. Mit ein paar geschickten Handgriffen löste sie die Gitterabdeckung vom Lüftungsschacht an der Decke. Dann schob sie ihre Tasche hinein und kroch hinterher. Laurent folgte ihr, nachdem er das Gitter an einem dünnen Seil befestigt hatte, denn er musste es von innen wieder anbringen. Erleichtert atmeten sie auf, als das Gitter verschlossen war, ohne dass jemand den Raum betreten oder auch nur die Tür geöffnet hatte. Dann warteten sie.
     

    Die Zeit verging quälend langsam. Der Umstand, dass sie in einem engen Schacht lagen und sich kaum zu rühren trauten, machte die Sache nicht gerade angenehmer. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde die Tür geöffnet und ein Mann in der Uniform des Wachdienstes trat herein. Er schaute in jede Kabine und vergewisserte sich, dass die Toiletten leer waren.
    Wie gut, dass wir nicht abgeschlossen haben , schoss es Elaine durch den Kopf. Sie konnte die Szene zwar nicht sehen, hörte aber jeden Schritt, der aus dem gefliesten Raum in den Schacht hallte.
    Elaines Herz klopfte ihr bis zum Hals, das war heikel. Das leiseste Geräusch und man würde sie entdecken. Sie schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass Laurent stillhalten möge, denn er war solche Situationen nicht gewöhnt, doch er verharrte unbeweglich wie eine Bronzestatue und schien nicht einmal zu atmen. Nach einer Weile hörte sie, wie die Tür des Waschraums geöffnet wurde und sich Sekunden später wieder schloss. Der Wachmann war gegangen. Er hatte sie nicht entdeckt.
    Sie warteten noch ein paar Minuten ab, denn wie sie aus ihren Observationen wussten, dauerte der abendliche Rundgang etwa zwanzig Minuten. Danach erfolgte der Schichtwechsel und ab da hatten sie eine Stunde Zeit, bis die Reinigungsfirma erschien.
    Sie verharrten weiter in der klaustrophobischen Enge des Schachts, während Elaine die Zeit genau im Blick behielt. Das Zeitfenster war von immenser Bedeutung; begannen sie zu früh, durch die Schächte zu kriechen, könnte der Wachmann sie auf seiner Patrouille hören. Starteten sie zu spät, würde die Zeit knapp werden.
    Zur rechten Zeit gab Elaine Laurent ein Zeichen, indem sie kaum hörbar „Los“ flüsterte. Dann schob sie sich in der Dunkelheit der engen Röhre vorwärts. Laurent folgte ihr in kurzem Abstand. Er hatte es schwerer, er war schließlich größer und breitschultriger als die zierliche Elaine, doch er verhielt sich wie ein Profi und beschwerte sich nicht. Elaine hatte sich ihren Weg exakt eingeprägt: Es ging zunächst zehn Meter geradeaus, dann mussten sie an der zweiten Abzweigung nach rechts abbiegen. Nach weiteren fünf Metern teilte der Schacht sich in zwei Hälften, hier mussten sie sich links halten. Dann ging es noch fünfzehn Meter geradeaus und sie waren am Ziel. Es war nicht das erste Mal, dass Elaine die Lüftungsschächte für einen Job benutzte, doch war es die Variante, die ihr am meisten Unbehagen bereitete. Man bekam nichts mit, wenn man in diesen schmalen, dunklen Gängen steckte. Man wusste nie, wer das Kratzen und Scharren vielleicht gehört hatte. Außerdem war es eng – fürchterlich eng. Elaine litt nicht unter

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