Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
angeschlossene Gewerke, Ortsverband 61, handelte.
»So, so«, meinte sie. Die Blicke der Männer richteten sich auf sie, als wären sie nicht ganz sicher, ob sie es ernst meinte. »Einigkeit macht stark, Leute, alle Macht den Arbeitern, und so weiter. Also, was gibt’s für mich?«
Der jüngere der beiden Männer zog eine blond gebleichte Augenbraue hoch. Er hielt sich nicht mit belanglosen einleitenden Worten auf, sondern meinte nur säuerlich: »Schön, wie Sie sich mit Ihrer Rolle identifizieren. Wir nehmen an, dass die Leute, nach denen Sie suchen, diese beiden hier sind.«
Er schob einen Holoprojektor über den Tisch und schaltete ihn dabei mit dem Daumen an, um die Anzeige zu aktivieren. Bei dem Bild handelte es sich um einen Schnappschuss, der einen Mann und eine Frau zeigte, die gerade auf einen Gleiter zueilten. Beide waren Anfang dreißig und hatten die typische Fabrikarbeitermütze auf, wie sie von Tausenden von Arbeitern in der Stadt getragen wurden.
»Merish Hath und ihr Freund Shil Kaval«, erklärte er. »Die üblichen unzufriedenen Störenfriede.«
Hallena betrachtete das Bild. Die Polizei von JanFathal konnte sie nicht einfach festnehmen und verschwinden lassen, wie sie es normalerweise tat. Der Regent war seit dreißig Jahren an der Macht und seine Richter würden ihm das Leben nicht schwer machen, weil er sie alle vor ein paar Jahren ins Gefängnis gesteckt hatte. Aber es fehlten ein paar Teile bei diesem Puzzle.
Ihre Aufgabe war es, diese zu finden.
»Wir möchten, dass diese Sache erledigt wird«, sagte der jüngere Mann. Der Kontrast zwischen den hellen Augenbrauen und der dunklen Haut hatte eine fast hypnotische Wirkung und er nahm offensichtlich einen höheren Rang ein, als auf den ersten Blick zu erkennen war, oder er war einfach nur außergewöhnlich arrogant. »Wir wollen nicht, dass ein paar Millionen Droiden uneingeladen in unserem Hinterhof landen. Die von uns überwachten Störenfriede sind in den letzten paar Wochen deutlich aktiver geworden – als würden sie sich auf irgendetwas vorbereiten.«
»Vielleicht sollte Ihr Regent eher eine vernünftige Armee aufbauen, statt sein Budget in die interne Sicherheit zu pumpen.« Hallena nahm den Holoprojektor und übertrug das Bild auf ihr eigenes Gerät. Je mehr sie von einigen der republikanischen Verbündeten sah, desto geringer schätzte sie deren strategischen Wert ein. »Also, können Sie mich nun in deren Kreise einschleusen oder nicht? Wie lautet mein Deckname und welche Vorgeschichte habe ich?«
»Tja, Genossin Devis…«
»Sie wollen mir doch nicht etwa erzählen, dass Sie den Namen ausgesucht…«
Blondbraue biss die Zähne zusammen und zeigte ganz deutlich seine Verärgerung darüber, dass sie ihn unterbrochen hatte. »Wir sind hier vielleicht weitab von Coruscant, Ma’am, aber das heißt nicht, dass wir Volltrottel vom Lande sind. Ihr Deckname lautet Orla Taman. Sie sind Gewerkschaftsaktivistin aus Nuth, was weit genug entfernt ist, um zu erklären, warum Sie nicht an der Verschwörung beteiligt sind. Außerdem sind Sie wegen unpatriotischer Umtriebe ein paar Jahre im Gefängnis gewesen. Jetzt sind Sie wieder draußen und wollen Unruhe stiften, um die ruhmreiche Revolution voranzutreiben.«
Blondbraue reichte ihr eine ID-Karte und ein paar »persönliche« Besitztümer, die schon bessere Tage gesehen hatten, aber dem entsprachen, was man bei einem frisch entlassenen Gefangenen zu finden erwartete: ein altmodisches Komlink, ein paar zusammengefaltete Zettel aus zerknittertem Flimsiplast, die wie sorgfältig aufgehobene und im Laufe der Jahre immer wieder hervorgeholte und durchgelesene Briefe aussahen, und zu guter Letzt ein Holozin, eine virtuelle Broschüre über die Tugenden eines gehorsamen Bürgers, wie sie alle überreicht bekamen, die auf freien Fuß gesetzt wurden, damit sie nicht wieder vom rechten Weg abkamen.
Hallena sah sich alles sorgfältig an. »Alles klar.«
»Okay, dann bringen wir Sie morgen früh zur Rüstungsfabrik, wo Sie um Arbeit nachsuchen. Die stellen Gelegenheitsarbeiter tage- oder wochenweise ein.«
»Habe ich auch einen beeindruckenden Lebenslauf?«
»Sie verfügen über langjährige Erfahrung im Entfernen von Metallspänen von Fabrikböden. Sie sind eine wahre Zauberin mit dem Besen.«
Das war eindeutig eine leichter vorzugebende Deckidentität, als zu versuchen, die Hirnchirurgin zu geben. Es gab keine tiefschürfenden Berufsgeheimnisse, an die man denken musste, wenn man einen Besen
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