Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
Klonkrieger ermöglichten, in einem Meer fast identischer Gesichter und Rüstungen einen anderen Klon zu erkennen, würde er jeweils anhand dessen ID-Sensors herausfinden müssen, wer er war. Das war irgendwie unhöflich – als würde man jedes Mal das Namensschild eines Offiziers lesen müssen, ehe man ihn ansprach – und ein Eingeständnis, dass er. Rex, als befehlshabender Offizier seine Männer nicht kannte.
»Erlaubnis erteilt zu geistreichem Geplänkel – wie es euch gerade in den Sinn kommt.«
»Beginne mit geistreichem Geplänkel, Sir… Stand-by.«
Also besaß Ince doch so etwas wie Sinn für Humor. Rex grinste in sich hinein und ließ sie darüber nachdenken, dass sie nicht mehr auf Kamino waren.
Das Shuttle ging an der hinteren Bucht in Position, und eine leichte Erschütterung ging durch das Gefährt, als es mithilfe der Dämpfer aufsetzte. Die Rampe fuhr aus, und Ahsoka stürzte als Erste noch vor Rex nach draußen. Als er seinen Fuß aufs Deck setzte, kam Gil Pellaeon gerade in seiner grauen Dienstkleidung über die Bodenplatten aus Durastahl auf sie zu und blieb in ein paar Metern Entfernung stehen. Seine ganze Haltung sagte, dass das hier seine Welt war, sein Schiff und er der Herr: und der Kapitän war das Gesetz.
Er schaute von oben auf die winzige Togruta-Jedi herab. Das war nicht unfreundlich gemeint, sondern einfach eine Notwendigkeit; denn Ahsoka war klein. Sie hätte zwar so tun können, als wäre sie so groß wie ein Wookiee, doch nichts änderte etwas an der Tatsache, dass sie klein war – und noch ein Kind. Ein paar Mitglieder der Mannschaft hielten in ihrer Arbeit inne, um zu schauen. Zum Teil waren es Klone, zum Teil Nicht-Klone. Rex stand kurz davor einzugreifen.
»Ma’am.« Pellaeon nickte förmlich und schlug die Absätze seiner auf Hochglanz polierten Stiefel zusammen. »Willkommen an Bord. Als Erstes beschaffen wir Euch mal eine angemessene Montur.« Er warf einen Blick über die Schulter. »Chief? Chief, besorgen Sie Padawan Tano einen feuerfesten Arbeitsanzug und Sicherheitsstiefel. Nehmen Sie die kleinste Größe, die Sie auftreiben können. Schneiden Sie sie unten ab, wenn es nötig sein sollte.«
Rex hatte nicht wirklich daran gedacht, Ahsoka vorzuwarnen, dass es für das Treffen nötig sein könnte, sich angemessen zu kleiden. Es war immer ein heikles Thema, wenn man einer Frau sagte, was sie anziehen sollte. Und das galt besonders für eine Jedi, auch wenn die erst vierzehn Jahre alt sein sollte. Davon abgesehen ging Pellaeon so viel zuvorkommender mit den Damen um. Der Captain ließ sie keinen Moment aus den Augen.
»Ich habe auf keinem einzigen anderen Schiff einen Arbeitsanzug tragen müssen«, erwiderte Ahsoka steif.
»Ihr seid nicht angemessen gekleidet, meine Liebe.« Sein Tonfall war für einen Moment sehr väterlich. »Wir zeigen auf diesem Schiff keine Haut. Nicht nur, weil es unschicklich und undiszipliniert ist und ablenkt, sondern weil ein Schiff ein gefährlicher Ort ist. Hier gibt es scharfe Kanten, giftige Chemikalien, heiße Abgase, Waffenfeuer. Sicherheit kommt zuerst, Padawan. Bedeckt Euch.«
»Aber ich kämpfe so.« Plötzlich war Ahsoka wie jede andere Jugendliche, die ihren Modegeschmack gegenüber spießigen Eltern verteidigte, und kein bisschen mehr eine Jedi. Sie sah auf ihre bloßen Beine und den nackten Bauch, als würde sie sich ihrer erst jetzt bewusst werden. »Und ich verletze mich nie. Admiral Yularen lässt…«
»Admiral Yularen kann auf seinem Schiff tun und lassen, was er will. Aber hier befinden wir uns auf meinem Schiff. Bitte, zieht Euch etwas über, Padawan Tano.«
»Aber ich bin immer…«
»Nicht auf meinem Schiff.«
Rex hatte keine andere Wahl, als die ganze Zeit stillzustehen und darauf zu warten, dass dieser Machtkampf ein Ende fand. Die neuen Truppenmitglieder standen lobenswert reglos, sauber aufgestellt zu seiner Linken. Coric wippte sehr unauffällig auf den Absätzen hin und her. Die Bewegung war fast gar nicht zu erkennen, und nur die Stiefel knirschten ein bisschen. Pellaeon wartete und streckte dann einen Arm zur Seite aus, als der Chief mit einem Paar fester Stiefel und einem zusammengefalteten blauen Overall auf ihn zukam.
Pellaeon nahm die Sachen, ohne auch nur zur Seite zu schauen, und reichte sie Ahsoka.
»Danke«, sagte sie mit gesenktem Kopf. Dann schlurfte sie die Rampe wieder hoch.
Pellaeon entspannte sich sichtlich. »Menschenskind! Rex, sagt Skywalker seinen Untergebenen denn nicht, dass sie
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