Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
in einem Stück haben wollen.«
Normalerweise wäre es die Aufgabe des Gefechtsoffiziers gewesen zu entscheiden, wann das Ziel ins Visier genommen werden sollte, und er hoffte, dass Derel sich deshalb nicht zurückgesetzt fühlte.
»Dem würde ich zustimmen«, sagte Pellaeon. »Aber warum ist der Rest der Flottille nicht dabei? Die können doch nicht tatsächlich so sehr von JanFathal eingenommen sein. Der Planet hat doch gar keine weltraumtaugliche Flotte; denn das ist ja der Grund, warum sie uns überhaupt brauchen.«
»Vielleicht meinen sie ja, für einen Kampf mit uns nicht gerüstet zu sein, und sind nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht.«
»Meriones? Bringen Sie die Echtzeitkarte auf den großen Schirm, Lieutenant.« Er knuffte den Jungen auf den Hinterkopf, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Die taktischen Stationen waren in Armreichweite, wenn er einen Schritt nach links oder rechts tat. »Na los. Ein bisschen fix!«
»Fertig, Sir.«
Pellaeon strich sich mit dem Zeigefinger über den schmalen Schnurrbart, während er im Kopf die verschiedenen Szenarien einer Betrachtung unterzog. Hier ging es nicht darum, ein Gefecht zu gewinnen. Hier ging es darum, ein Schiff und eine Fähre zu retten, oder dem Feind – zumindest – keine Gelegenheit zu geben, die Leveler einzunehmen. Sie mochte vielleicht nicht der Stolz der republikanischen Flotte gewesen sein, aber sie verfügte über modernste Waffen, und das Verhalten der Seps ließ in ihm die Frage aufkommen, ob sie das vielleicht wussten. Die Republik hatte auf jeden Fall Spione in einigen Werften… aber auf Kemla?
Irgendwoher wussten die Seps Bescheid.
Auf diese Entfernung könnten sie uns treffen. Und wir sie.
Warum schicken die nur ein Schiff, wenn eine ganze Flottille da ist? Wenn sie das Shuttle orten können, warum greifen sie es dann nicht an?
Weil sie wissen, dass wir keinen Grund hätten, weiter hierzubleiben, wenn es kein Shuttle mehr gäbe. Und sie wollen dieses Schiff hier.
Pellaeon betrachtete die Situation von allen Seiten. Das Sep-Schiff ging ein Risiko ein, indem es sich hier draußen herumtrieb. Doch wenn er es angriff, würde er es am Ende mit allen zu tun haben, und dann kämpfte die Leveler wahrscheinlich auf verlorenem Posten – auch wenn sie hundert Prozent einsatzbereit wäre. Die Separatisten waren – zumindest im Weltraum – ein Feind, der sich aus tumben Droiden und alles andere als intelligenten organischen Lebensformen zusammensetzte, doch hier draußen waren sie in der Überzahl.
Die Lichtpunkte auf der Holokarte bewegten sich ein bisschen, was seine Aufmerksamkeit auf sich zog.
»Sir, zwei Seps haben sich von der Gruppe getrennt und scheinen ebenfalls in diese Richtung zu kommen.« Derel richtete den Blick auf einen anderen Bildschirm. »Die Erschütterungsraketen sind immer noch offline, aber die Antriebsdämpfer sind stabil und alles andere ist auch einsatzbereit.«
Pellaeon hatte das Gefühl, als hätte er einen 360°-Rundumblick auf der Brücke. Er wusste, dass es mindestens hunderttausend Gründe gab, warum all seine Sinne während eines Gefechts so übermäßig geschärft waren. Und es gab mindestens genauso viele unterschwellige Hinweise im Schiff, auf der Brücke, an denen er ablesen konnte, was seine Mannschaft gerade bewegte. Er hörte das Räuspern, die leisen Schnalzlaute, die das Mienenspiel verrieten – Worte, die gebildet, aber zurückgehalten und nicht ausgesprochen wurden, während man den Atem anhielt.
»Rumahn«, sagte er zu seinem Ersten Offizier, »was würden Sie tun?«
Pellaeon konnte sein Unbehagen förmlich greifen. Rumahn war ein zuverlässiger Stellvertreter, die Art Mann, der es schaffte, einen Mittelweg zwischen Vorschriften und dem, was getan werden musste, zu finden. Er hielt sich an die Dienstvorschriften, aber mit einem gewissen Spielraum. Und man hätte ihn auch nie dabei erwischt, dass er nach einem Flotten-Dinner noch etwas trank und einer wunderschönen Frau unter ihrem Balkon ein Ständchen darbrachte, bis ihr Ehemann auftauchte, um ihn zu bitten, sofort zu gehen. Das war jedenfalls die Kernaussage der Aufforderung gewesen.
Derel gab etwas über die Kontrollen des Sensorschirms ein. Einen Augenblick lang war es auf der Brücke so leise, dass Pellaeon das Klicken der Fingernägel des Offiziers auf dem Plastoid hören konnte.
»Ich würde dem Shuttle entgegenfliegen, Sir«, meinte Rumahn, »und dann ein Lasersperrfeuer eröffnen, um das Schiff zu verteidigen, während es das
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