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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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interessiert und blätterte in einem der Prospekte herum, „wusste ich’s doch. Vielleicht finden sie bis Oktober was raus.“
    „Denkst du, dass sie Ziggedorns Oktober-Aktion irgendwie verhindern können?“
    „Die Mühlen der Behörden mahlen langsam“, antwortete Chong zögernd. Er ging zum Fenster und sah gedankenverloren raus, „selbst wenn man Ziggedorn anzeigt - der hat gute Anwälte. Eine Anzeige kann ihm Unannehmlichkeiten bereiten, aber mehr auch nicht.“
    Milli machte ein enttäuschtes Gesicht und ließ sich aufs Bett fallen. „Kannst du nichts über deine Mutter rauskriegen“, fragte sie Ben vorwurfsvoll, „mit deinen vielen Tricks.“
    Ben schüttelte den Kopf. „Im Moment läuft bei mir gar nichts. Ich hab Mist gebaut. Einer meiner Spezialrechner ist aufgeflogen, und übers Kabelnetz von meinen Eltern mache ich grundsätzlich nichts.“
    Milli sah ihn resigniert an.
    „In vierzehn Tagen krieg ich einen besseren“, Ben stand von seinem Stuhl auf, „einen neuen Provider und Peripherie … dann geht’s rund.“
    Chong wollte los und klemmte sich das Päckchen für seine Schwester unter den Arm.
    „Ich komm mit“, meinte Ben und wandte sich wieder an Milli, „Chong sagt, du hättest die Dokumente und Fotos, die ihr beide fürs Wirtschaftsreferat gesammelt habt, auf deinem Rechner. Ich hab nun zwei Wochen Zeit und könnte es mal ordnen und zusammenfassen.“ Er begann in seinen Taschen zu wühlen, „ich hab bloß dummerweise meinen Stick vergessen.“
    „Du kannst meinen haben“, Milli war entzückt.
    Dass Ben freiwillig den Wirtschaftskram erledigen wollte, war ein Geschenk des Himmels. Sie löste den alten USB-Stick vom Schlüssel und gab ihn Ben.
    „Ich hoffe der funktioniert noch – er hat schon ein bisschen was mitgemacht. Der Ordner heißt Krise-Favola und liegt auf dem Desktop.“
    Ben setzte sich an ihren Computer und zog sich den Ordner auf den Stick. „Hübsche Idee - im Turnschuh.“
    Milli lächelte. „Hat mir mein Vater geschenkt.“

Eine Party mit Folgen
    Der Lieferwagen war von Koppelitz’ Straßen verschwunden. Alles ging wieder seinen gewohnten Gang. Frau Mehlhase buk wieder Chongs Lieblingskuchen, der Ansturm der Patienten in der Praxis von Bens Vater hatte sich normalisiert, in der Schule gab es weniger Krankmeldungen und Lola Ballarin, Millis Tanzlehrerin, sprühte vor Energie und Tatkraft – keine Spur von der Migräne mehr.
    Eigentlich wäre alles perfekt gewesen, ohne das Problem mit Anna. Sie ging Milli hartnäckig aus dem Weg. Auf dem Schulhof stand sie mit Julia Hutter oder Etta Bauer zusammen. Sie kicherten und flüsterten, aber irgendetwas stimmte mit Anna nicht. Milli hatte Nouri Gransar in Verdacht - er machte sie unglücklich. So war sie heilfroh, dass sie tanzen konnte. Es war die perfekte Ablenkung und gab ihr das Gefühl, voranzukommen.
    Irma Pietschs Vater hatte der Tanzgruppe seinen alten Übungsraum zur Verfügung gestellt. Sie konnten jetzt trainieren, wann sie wollten. Noch nie hatte Milli so viel getanzt, und sie war häufiger mit Irma Pietsch zusammen. Irma war ziemlich schräg, aber Milli kam damit zurecht, solange sie ihr nicht zu sehr auf die Pelle rückte.
    Chong und Ben waren genervt von der neuen Situation. Immer wieder machte der eine oder der andere einen Anlauf, Anna und Milli zu versöhnen.
    „Anna kommt auch auf Philips Party“, sagte Ben zu Milli in der großen Pause. Er druckste eine Weile herum und fing dann an zu flüstern: „Sagst du mir, weshalb ihr euch zerstritten habt? Mir und Chong erzählt sie nämlich nichts.“
    Millis Gesicht verfinsterte sich. „Es ist dieser Kerl - Nouri Gransar“, erwiderte sie und versuchte, einen neutralen Eindruck zu machen. „Ich glaube, er macht sie unglücklich.“
    „Ist sie mit diesem alten Sack richtig zusammen?“
    Milli antwortete mit einem Achselzucken, dann grinste sie. "Sprich es doch aus! Du willst bloß wissen, ob er sie vögelt?"
    „Das soll er nicht!“, versetzte Ben und errötete.
    "Ehrlich gesagt, glaub ich es auch nicht."
    Ben sah sie hoffnungsvoll an. „Versuch’s doch noch mal, rede mit ihr. Bitte, Milli.“
    „Das habe ich eh vor“, sagte sie entschieden. „Etta meint, ich soll’s mal auf der Party morgen versuchen. Hilfst du mir?“
    „Aber klar. Sofort.“
     
    Nach nur vier Sonnentagen hintereinander wässerten die braven Koppelitzer ihre Vorgärten mit wilder Entschlossenheit. Das Thermometer war auf 27 Grad im Schatten geklettert und es war ein

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