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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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gesprenkelten Augen und mittelblonden Locken. Ein wenig wirr, aber ganz okay. Milli lächelte – bestimmt würde sie auch in Koppelitz schnell wieder Freunde finden, und vielleicht kamen sie ja auch bald wieder nach Berlin zurück.
    Ihre Gedanken wurden durch ein plötzliches lautes Scheppern unterbrochen. Es kam aus der Küche. Sie ließ den Stapel Kleider fallen und ging hin. Johanna war halb zusammengesunken und saß, die Hände vors Gesicht geschlagen, am Herd. Sie schluchzte. Rippel stand ratlos und bekümmert daneben.
    „Das kann jetzt eine Weile dauern“, erklärte Milli Rippel. Sie führte ihre Mutter zum Tisch im Esszimmer und setzte sie behutsam auf einen Stuhl. Dann nahm sie zwei orange Pillen aus einer Dose und deutete auf die Thermoskanne neben dem Herd.
    Rippel guckte sie fragend an.
    „Es ist warmer Tee in der Kanne – der ist jetzt gut für sie.“
    Rippel kam mit dem Tee. Er sah irgendwie hilflos aus. Johanna nahm mechanisch die Tabletten, schluckte sie gehorsam runter und weinte weiter still vor sich hin.
    Rippels gewohnte Coolness war weg. Er war offenbar besorgt. „Kann ich etwas tun?“, fragte er leise.
    „… vielleicht die Scherben wegmachen?“, erwiderte Milli.
    Er lächelte gequält. „Nein - ich meine für Johanna …“
    Milli sah ihn erstaunt an. In diesem Zustand wirkte er ganz normal. Er zeigte Gefühle, sogar seine Augen wurden einen Tick heller.
    „Machen Sie sich keine Sorgen, das passiert ab und zu. Sie kennen doch die Symptome einer Depression“, erklärte Milli ihm. „Sie wird sich wieder beruhigen. Schmieren Sie ihr ein Käsebrötchen ohne Butter mit Pesto und Rucola, das mag sie. In einer Stunde können wir dann zusammen frühstücken.“
    „Ah ja … und was sind das für Tabletten?“, fragte er zerstreut.
    „Ein pflanzliches Beruhigungsmittel. Steht alles drauf. Ich mach dann mal bei mir im Zimmer weiter.“

Autofahrt mit Batori
    Der Möbelwagen aus Koppelitz kam kurz nach Eins. Die Männer fingen sofort mit der Arbeit an. Zuerst kamen Millis Sachen und dann die ihrer Mutter. Rippel überwachte das Einladen und kümmerte sich um Johanna. Ab und zu lächelte sie sogar.
    Millis Mutter sah mitgenommen aus. Die ganze Zeit hatte sie, in eine Wolldecke gewickelt, auf dem Sofa gesessen und teilnahmslos aus dem Fenster geschaut. Aber als Batori die Wohnung betrat, drehte sie sich zur Tür, als hätte sie es vorausgewusst und strahlte übers ganze Gesicht.
    Arpad Batori war der Halbbruder von Johannas Vater. Batori hatte keine Familie, Johanna und Milli waren seine einzigen Verwandten.
    Er blieb kurz am Eingang stehen und überschaute die Lage. Er hatte fülliges Haar, das dunkelgrau geworden war, hellbraune Augen und eine markante Hakennase. Auf den ersten Blick schien er streng. Wenn er aber lächelte, sah er liebenswürdig und freundlich aus.
    Batori umarmte Johanna. Dann sah er sie an und sagte: „Es wird alles gut werden, das verspreche ich dir.“
    „Ich hab meine Sachen gepackt!“, rief Milli und versuchte ein fröhliches Gesicht zu machen.
    „Emilie, meine Liebe!“, Batori nannte Milli immer bei ihrem vollen Namen - Emilie. Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Alles in Ordnung?“, fuhr er fort und lächelte.
    „Wir müssen noch die empfindlichen Sachen bei dir ins Auto packen - zwei Kartons und die Gitarre und das Akkordeon.“
    „Machen wir“, antwortete er.
    Johanna kam nicht mit ihnen. Rippel würde sie später direkt in die Klinik bringen. Dagegen hatte Milli keine Einwände. So hatte sie ihren Onkel eine Weile für sich allein. Sie verabschiedete sich von Rippel und Johanna und ging voraus. Unten blieb sie unschlüssig vor der Haustür stehen und suchte nach Batoris dunkelblauem Volvo. Vor der Tür stand ein bordeaufarbenes Auto mit schwarzem Dach, das wie eine Flunder aussah.
    „Da ist es.“ Batori kam hinter ihr hervor und gab ihr einen kleinen Schubs. Er ging auf das bordeaufarbene Auto zu.
    „Ist wohl neu?“, meinte Milli und trottete hinterher.
    „Nein. Ein Oldtimer. Ein Citroen Pallas von 1967.“
    Milli überschlug es im Kopf. Das Auto war mindestens dreimal so alt wie sie.
    „Und dann läuft es immer noch?“
    „Sehr gut sogar.“
    Nachdem alles eingeladen war, fuhren sie über Berlin-Mitte zur Autobahn Richtung Prenzlau.
    „Das federt ja ziemlich“, sagte Milli, weil sie sich verpflichtet fühlte, etwas zu sagen. „So ein Auto hab ich noch nie bei dir gesehen.“
    „Es steht meistens bei Dix Weber - in einer seiner

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