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Club Kalaschnikow

Club Kalaschnikow

Titel: Club Kalaschnikow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polina Daschkowa
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hat er den Mann gefunden, der seinen Plan ausführte. Ein ganzes Jahr lang ist er zu meinen Ballettabenden gekommen. Vielleicht habe ich anfangs irgendwelche Gefühle inihm geweckt, aber später ist er wütend geworden, oder man hat ihm die Pistole auf die Brust gesetzt und ihn gründlich eingeschüchtert. Über Olga und über Margarita hat er genug erfahren. Zuerst hatte er den Auftrag, Gleb zu beseitigen, nur Gleb. Später dann auch mich.
    Das alles jagte ihr in ungeheurer Geschwindigkeit durch den Kopf. Sie versuchte gar nicht, ihre Gedanken zu Ende zu denken. Dazu war es zu spät. Hauptsache, sie kam noch rechtzeitig bei Lunjok an. Einen zweiten Fehlschlag würde Pawel Dubrowin, der kultivierte, taktvolle, immer verständnisvolle Pawel nicht riskieren. Statt der Schlinge würde er die Pistole nehmen.
    Sie merkte nicht, wie sie zu ihrem Auto rannte, sich ans Steuer setzte, die Türen und Fenster blockierte und den Motor anließ. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, so laut, daß sie nichts hörte außer diesem panischen, pulsierenden Pochen.
    Der Motor begann zu brummen, und im selben Moment bohrte sich etwas Kaltes, Hartes in ihren Nacken.
    »Guten Morgen, meine Liebe. Ausgeschlafen?« erklang eine spöttische, vertraute Stimme. »Bitte kein Gezappel und Gezeter, ja?«
    ***
    Konstantin Iwanowitsch Kalaschnikow erwachte von einem langanhaltenden, hartnäckigen Klingeln an der Tür. Er schaute auf die Uhr. Zehn Uhr morgens. Wer konnte das so früh ohne Voranmeldung sein?
    Ohne besondere Eile erhob er sich, zog seinen Morgenmantel an, ging in den Flur und sah durch den Spion. Vor der Tür stand der Untersuchungsführer Tschernow.
    »Konstantin Iwanowitsch, ich muß Sie unbedingt sprechen. Bitte öffnen Sie.«
    Die Türschlösser klickten, erst das obere, dann das untere, die Kette klirrte, und die Tür öffnete sich.
    »Entschuldigen Sie, daß ich unangemeldet hereinplatze. Es ist sehr dringend«, sagte Tschernow.
    »Das verstehe ich nicht, was kann denn derart dringend sein? Es ist doch alles aufgeklärt«, sagte Kalaschnikow achselzuckend. »Aber wenn es unbedingt nötig ist, dann kommen Sie herein. Entschuldigen Sie meinen Aufzug. Um ehrlich zu sein, Sie haben mich aus dem Bett geholt.«
    »Ich bitte nochmals um Entschuldigung.« Tschernow hob die Hände. »Das ist unsere Arbeit.«
    Sie gingen in das geräumige Wohnzimmer.
    »Ich höre. Aber machen Sie’s bitte so kurz wie möglich.«
    »Ich will mich bemühen«, erwiderte Tschernow. »Konstantin Iwanowitsch, wo ist Ihre Frau?«
    »Meine Frau? Warum interessiert Sie das?«
    »Erlauben Sie, daß ich Ihnen das später erkläre. Jetzt antworten Sie mir bitte, seien Sie so gut.«
    »Aber bitte sehr. Margarita Jewgenjewna ist gestern abend für zwei Tage ins Gebiet Wladimir gefahren. Sie gibt dort in zwei Kinderheimen Wohltätigkeitskonzerte, für behinderte Waisenkinder.«
    »Gibt sie diese Konzerte allein? Oder mit einer Gruppe?« fragte Tschernow.
    »Selbstverständlich nicht allein. Eine amerikanische Frauenorganisation hat sie gebeten, an einer Wohltätigkeitsaktion teilzunehmen. Die Frauen reisen durch Kinderheime und Krankenhäuser, verteilen Lebensmittel, Medikamente, Geschenke, und Margarita Jewgenjewna hat speziell für die Kinder einige Konzertnummern vorbereitet.«
    »Können Sie mir sagen, wie diese Frauenorganisation heißt? Welche Waisenhäuser besuchen sie?«
    »Entschuldigen Sie, worum geht es hier eigentlich?« Kalaschnikow hob die Stimme. »Erklären Sie mir doch freundlichst, mit welchem Recht Sie diese Fragen stellen. Ist das ein Verhör?«
    »Ja, Konstantin Iwanowitsch. Ich bin hier, um Sie als Zeugen zu verhören.«
    »Aber die Sache ist doch aufgeklärt und Olga Guskowa als Mörderin meines Sohnes in Haft«, schrie Kalaschnikow.
    »Erstens ist die Sache noch lange nicht abgeschlossen, zweitens ist sie nicht in Haft, sondern als Verdächtige vorläufig festgenommen, das sind verschiedene Dinge. Und drittens gibt es neue Tatumstände«, erklärte Tschernow ruhig.
    ***
    Der weiße Ford stand im Schatten, tief hinten im Hof.
    »Du drückst jetzt auf den Knopf und kippst die Rückenlehne des Vordersitzes herunter.«
    »Was hast du vor?« fragte Katja und bemühte sich, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen.
    Tatsächlich fühlte sie sich ruhiger, trotz der schaurigen Situation. Pawel Dubrowin war kein Mörder und kein Spitzel des Banditen Täuberich. Das wußte sie jetzt sicher – denn hinter ihr saß mit einer Pistole in der Hand Marga rita .
    »Bleib

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