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Coconut Caye - Insel der Lust

Coconut Caye - Insel der Lust

Titel: Coconut Caye - Insel der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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nachgeben wollte, dass sie sich den fragwürdigen Kochkünsten der drei anderen auslieferte. “Entschuldige, aber ich bin nicht ganz auf dem Laufenden. Wohin ist denn eigentlich das Personal verschwunden? Ich habe sie vorhin im Boot abfahren sehen.”
    Sydney nickte und lächelte in sich hinein. Ab morgen müsste sich niemand von ihnen mehr um die Qualität der Verpflegung sorgen, so viel stand fest. “Das waren Auralie und Menga Duarte. Sie hatten uns nur für einen Tagesstopp erwartet. Deshalb sind sie aufs Festland rüber, um die Vorräte aufzustocken. Sie werden morgen Vormittag zurück sein.”
    Mit einem Schwung ließ sie sich von der Verandabrüstung herab und fügte sich automatisch in die Rolle der Gastgeberin, die sie hier schon so oft für Nolan gespielt hatte. “Wart's ab, bis du siehst, was Auralie aus ein paar Tomaten, geröstetem Huhn und schwarzen Bohnen zaubern kann. Sie ist unglaublich.”
    Poe blickte auf ihren Bauch, in dem es hörbar zu grummeln anfing. “Schade, ich hatte gehofft, vor morgen feste Nahrung zu bekommen.”
    “Also, ich kann zwar nichts zu Jess' oder Laurens Talenten in der Küche sagen, aber Kinsey kocht gar nicht mal so schlecht. Und wenn wir uns beeilen, können wir ihr vielleicht helfen und das Risiko eines misslungenen Mahles minimieren.”
    “Falls es dir nichts ausmacht, würde ich mich gern von der Küche fernhalten. Ich fürchte, ich stehe ganz oben auf Laurens Abschussliste.”
    Sydney fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Wie es aussah, hatte sie diesen Urlaub gründlich vermasselt. Wenn sie das totale Fiasko verhindern wollte, musste sie schnellstens die Friedensrichterin spielen – auch wenn sie sich wahrlich etwas Besseres vorstellen konnte, als ihren Jahresurlaub für Schlichtungsversuche zu opfern.
    Manchmal wünschte sie, sie hätte weniger vom Verhandlungsgeschick ihres Vaters und dafür mehr von der unverblümt direkten Art ihrer Mutter geerbt. In diesem Moment ganz besonders. “Na gut, dann müssen wir eben auf die drei da unten vertrauen – ganz gleich, wie beängstigend der Gedanke sein mag.”
    “Beängstigend ist schamlos untertrieben”, sagte Poe spitz.
    “So schlimm wird es schon nicht werden.” Sydney richtete den Knoten ihres Sarongs. “Wenn doch, habe ich hier noch ein paar Sachen für schlechte Zeiten gebunkert.”
    “Für zehn Tage?”
    “Warum denn zehn Tage? Ich sagte doch, dass die Duartes morgen schon wieder da sind.”
    Poe schüttelte den Kopf und stemmte die Hände in die Hüften. “Ich rede nicht vom Essen, sondern von der unerträglichen Spannung, die in der Luft liegt.”
    Sydney hatte beinahe Mitleid mit ihr, weil sie tatsächlich mit den Nerven am Ende zu sein schien. “Du sprichst von den Spannungen zwischen Lauren und Anton.”
    “Von denen zwischen Lauren und Anton und von denen zwischen Lauren und mir. Dies ist mein erster richtiger Urlaub seit Jahren, und ich bin nicht bereit, ihn mir ruinieren zu lassen, weil die beiden unausgegorene Geschichten aus ihrer Exbeziehung mit sich herumtragen.” Sie blickte hinunter zum Strand, wo die drei Männer immer noch Frisbee spielten.
    Dann sah sie wieder Sydney an und zuckte mit den Achseln. “Anton und ich verstehen uns gut, sonst nichts. Aber wenn ich in Versuchung komme und unsere Bekanntschaft vertiefen möchte … Warum nicht? Was spricht für mich dagegen, von der verbotenen Frucht zu naschen? Schließlich ist er ein ziemlich scharfer Typ.”
    Anton
war
zweifellos ein scharfer Typ. Das wusste Sydney auch. Trotzdem war sie sicher, dass Poe nicht wirklich eine Antwort auf ihre Frage haben wollte. “Ich denke, wir wissen beide, dass du Lauren nicht willentlich verletzen würdest.”
    Poe schnaubte verächtlich. “Tja, leider kann man das umgekehrt von ihr nicht behaupten.”
    “Lauren ist einfach überempfindlich, was Anton betrifft. Ich glaube kaum, dass sie etwas gegen dich persönlich hat.”
    “Vielleicht sollte sie sich dann langsam mal entscheiden, was sie eigentlich will. Sie kann ihm nicht den Laufpass geben und gleichzeitig verlangen, dass er nie mehr eine andere Frau ansieht. Das ist nicht nur ihm gegenüber, sondern auch uns anderen Frauen gegenüber unfair. Ich meine, guck dir doch nur das da unten an.” Sie wies mit dem Kopf in Richtung der drei Männer am Strand. “Was siehst du?”
    Was Sydney sah, war weit mehr, als Poe sich vorstellen konnte. Sie wusste ja selbst kaum, was davon tatsächlich der Wirklichkeit und was ihrer Einbildungskraft entsprang.

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