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Code Freebird

Code Freebird

Titel: Code Freebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Telekommunikation lag in ihrer Gewalt«, antwortete Demandt.
    »Aber sie hatten niemanden an den Menschen dran, an den Politikern, Entscheidungsträgern, Militärs. Wir hingegen konnten uns in deren Reihen frei bewegen, schließlich hatten wir über die Jahre hinweg gute Geschäfte miteinander gemacht, und unser Nein zum Krieg hatte auch großes Gewicht.
    In diesem Zusammenhang ist es eine völlig normale Angelegenheit, wenn ein befreundeter Dienst, also die CIA oder die Army, auf unsere Vorteile zurückgreift. Daran gibt es nichts zu nörgeln.«
    »Nur dürfen die Menschen in diesem Land nichts davon erfahren«, widersprach Levy, »ansonsten wird die alte Regierung, die auch Teil der neuen ist, der vorsätzlichen Kriegslüge überführt. Und was wahrscheinlich noch schlimmer ist, dann wird das Volk endlich erfahren, dass es von Anfang an von vorne bis hinten belogen worden ist.
    Dieses Nein kam über alle Medien und verhalf Schröder zu seiner zweiten Amtszeit, während die Deutschen an allen Fronten verdeckt den Amis zuarbeiteten. Ich nenne das eine bewusste Täuschung der Öffentlichkeit und die aktive Unterstützung eines Angriffskrieges, der im Grundgesetz wortwörtlich verboten ist.«
    »Es reicht jetzt«, fuhr Michaelis Levy in die Parade. »Politische Reden höre ich ab morgen wieder genug. Lasst uns lieber besprechen, wie wir weitermachen.«
    »Weitermachen?«, konterte Demandt. »Es gibt nichts weiterzumachen. Schreib deinen Bericht, sag deinem Innensenator, dass uns und auch ihm die Hände gebunden sind. Wir können und dürfen in dieser Sache nichts weiter unternehmen. Sollen sich die Politiker …«
    Das Klingeln seines Handys stoppte ihn. »Demandt.«
    Er hörte kurz zu, dann legte er auf und wandte sich an die zwei. »Morgen erscheint eine Meldung in den Medien.
    Die Schlagzeile lautet: Der BND hat Journalisten heimlich belauscht, um Maulwürfe in den eigenen Reihen aufzudecken.«
    »Bumm!«, antwortete Michaelis spontan. Das war mit Sicherheit eine Bomben-Meldung.
    Demandt zog bereits Schlüsse. »Dann werden wir uns auf ein ziemlich lautes Stühlerücken einstellen können.«
    »Auch bei euch im BKA?«, fragte Levy.
    Demandt zuckte mit den Schultern. »Sicher gab und gibt es immer wieder Kooperationen zwischen den beiden Diensten, das ist normal und in den Zeiten der Terroristenbekämpfung ein Muss.«
    »Hängst du da irgendwie mit drin?«, fragte Michaelis.
    Demandt startete den Motor. »Keine Ahnung. Ich muss jetzt schnellstens zurück. Kann ich euch mitnehmen?«
    Michaelis bejahte, doch Levy öffnete die Beifahrertür. »Fahrt schon mal los, ich hab noch was zu erledigen.«

25
    Colonel Nimrod stand diesseits der Absperrung zum Militärkrankenhaus. Er schaute auf die Uhr und fragte sich, wo Levy abgeblieben war. Selbst für einen hochrangigen Soldaten und Angehörigen einer Polizeieinheit war es nicht ungefährlich, sich nachts mit einem Zivilisten zu treffen. Es könnte die Frage gestellt werden: Was hatten Sie mit ihm zu besprechen? Wieso geschah dies nicht zu den sonst üblichen Zeiten auf amerikanischem Terrain?
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Levy, der vom Parkplatz her auf ihn zugeeilt kam. »Wo können wir reden?«
    Nimrod zog ihn vom Tor weg. »Lassen Sie uns ein paar Schritte gehen.«
    Hinein in die Nacht, nur durch die schummrige Straßenbeleuchtung erhellt, gingen sie an den Gitterstäben entlang um das Krankenhaus herum.
    »Was gibt es?«, fragte Nimrod.
    Levy begann mit einem taktischen Kompliment. »Ich bewundere es, wie Sie vorhin den Fall Brendall offiziell abgeschlossen haben. Gratulation, ich bin mir nicht sicher, ob ich genauso ruhig wie Sie gehandelt hätte.«
    »Täuschen Sie sich nicht«, antwortete Nimrod, »Sie haben keine Vorstellung, wie es in mir drin aussieht.«
    »Das heißt, Sie wollen sich nicht mit Ihrer eigenen Entscheidung zufriedengeben?«
    Nimrod grinste abfällig. »Der Soldat hat dem Befehl gehorcht. Er hat getan, was von ihm erwartet wurde. Doch der Polizist fängt gerade erst an, diesen Schweineladen auszumisten.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Selbst auf die Gefahr hin, dass ich meinen Job verliere und vors Kriegsgericht komme, werde ich nun endlich tun, worauf ich einen Eid geleistet habe. Und das betrifft unter anderem, Schaden vom amerikanischen Volk abzuwenden. Bisher hat sich meine Arbeit auf die unteren Ränge bezogen, also Soldaten, Unteroffiziere, vielleicht auch mal einen Offizier einer Straftat oder einer Verfehlung zu überführen, doch das

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