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0341 - Die Nadel der Cleopatra

0341 - Die Nadel der Cleopatra

Titel: 0341 - Die Nadel der Cleopatra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dumpfe Laute erklangen, als der Nacken des jungen Mannes getroffen wurde. Ed Fisher spürte noch den grauenhaften, alles verzehrenden Schmerz und dann nichts mehr. Er kippte nach vorn.
    Seine leblosen Hände schoben den Krabbenteller zur Seite, das Bier kippte um, Blut spritzte aus der Halsschlagader.
    Eine Sekunde später schrie Fishers Freundin markerschütternd auf…
    »Ein Himmel wie gemalt. Sterne, Mond, eine seltene Bläue. Dazu das Rauschen der Themse, die Ausflugsboote, die glücklichen Menschen, und du stehst hier herum, als wäre ich überhaupt nicht vorhanden«, beschwerte sich die Chinesin mit dem lackschwarzen Haar und schaute Suko von der Seite her an.
    Der Inspektor zuckte herum. »Was hast du gesagt?«
    »Jetzt hörst du mir noch nicht mal zu«, mäkelte Shao. »Und so etwas wie du geht am Abend mit mir aus. Das ist eine Unverschämtheit, will ich dir sagen.«
    Suko lächelte. »Sorry, aber ich mußte gerade an etwas denken.«
    Shao winkte ab. »Ich weiß schon, an John Sinclair und Bill Conolly.«
    »Du hast Jane Collins vergessen.«
    »Ja, auch sie!« stöhnte Shao. Sie lehnte sich gegen das Gitter zurück, so daß der warme Wind in ihr Gesicht blies und mit ihren langen Haaren spielte.
    Shao und Suko waren ausgegangen, um einen herrlichen Spätsommerabend zu erleben. Indianersommer, sagte man in den Staaten dazu. Warme Luft umgab sie, auch wenn von der Themse ein Geruch wehte, der nicht gerade angenehm für die Nasen war.
    Trotzdem, Sonnentage gab es in London selten. Und dieser Sommer war auch nicht der heißeste gewesen.
    Shao hatte sich der Witterung entsprechend angezogen. Leinen war »in«. Deshalb trug sie eine weiße Leinenbluse. Dazu eine Hose aus dem gleichen Stoff und derselben Farbe. Um einen Kontrast zu bekommen, hatten ihr die langen, schwarzen Haare nicht ausgereicht. Sie hatte sich noch für knallrote Schuhe entschieden und für eine hübsche Perlenkette, die ebenfalls rot leuchtete, wie echt aussah, aber nur Modeschmuck war und nicht einmal zwei Pfund gekostet hatte.
    Shao fiel auf.
    Die Blicke der Spaziergänger streiften sie. Es waren vor allen Dingen die Augen der Männer, die wohlgefällig auf der Gestalt der Chinesin ruhten.
    Wieder mußte sie ihren Freund anstoßen. »Du siehst mich überhaupt nicht«, beschwerte sie sich. »Andere Männer schauen mich viel netter an.«
    »Ich weiß.«
    »Mehr sagst du nicht?«
    »Doch.«
    »Und was?«
    »Ob John und Bill es wohl geschafft haben oben in Schottland? Du weißt doch, sie wollten Jane in das Kloster St. Patrick bringen. Bisher habe ich noch nichts von ihnen gehört, auch Sir James nicht.«
    Shao wurde wütend. Sie hatte sich auf den Abend gefreut. Suko nahm ihr durch seine Reden jeglichen Schwung. Sie machte einen letzten Versuch. »Wenn du jetzt nicht aufhörst, davon zu sprechen, verschwinde ich. Hast du mich verstanden?«
    »Sicher. Und wohin willst du gehen?«
    »Irgendwohin.« Shao deutete über die Uferstraße hinweg, wo auf der anderen Seite zahlreiche bunte Lichter glühten, die zumeist von den Leuchtstoffröhren der Lokalreklamen abgestrahlt wurden.
    »Habe ich nicht Auswahl genug?«
    »Ach, die Kneipen.« Suko winkte ab.
    »Sind immerhin besser als deine Redereien über Schottland, das Kloster, Jane Collins…«
    »Kannst du das denn nicht begreifen, wie sehr mich dieser Fall mitnimmt? Er ist praktisch die Folge der Abenteuer, die wir auf dem Planet der Magier erlebt haben.«
    »Da war ich nicht bei.«
    »Eben. Deshalb gelingt es dir auch nicht, meine Gedankengänge nachzuvollziehen.«
    »Willst du noch weiter an Schottland denken?«
    »Sei doch nicht so stur.«
    Shao stellte fest, daß es keinen Sinn hatte, noch länger zu diskutieren. Sie mußte Nägel mit Köpfen machen. Abrupt stand sie auf und schaute von oben her in Sukos erstauntes Gesicht.
    »Wo willst du denn hin?« fragte der Chinese.
    »Weg, das habe ich dir doch gesagt.«
    »Warte, ich gehe…«
    »Nein, mein Lieber, du bleibst hier. Diesmal mache ich keinen Rückzieher. Ich kann mich auch allein amüsieren. Viel Vergnügen.«
    Sie nickte ihrem Freund noch einmal zu und näherte sich forschen Schrittes einer Ampelanlage, um dort die Straße zu überqueren.
    Zurück ließ sie einen völlig verdatterten Suko, der die Welt nicht mehr verstand. So etwas war ihm noch nie untergekommen. Da ließ ihn Shao einfach sitzen.
    Ausgerechnet Shao!
    Er holte tief Luft und sah, daß Shao bereits im Strom anderer Fußgänger die Fahrbahn überquerte. Ihre weiße Kleidung

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