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Code Freebird (German Edition)

Code Freebird (German Edition)

Titel: Code Freebird (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Das passt alles sehr gut in die öffentliche Wahrnehmung. Nur was jenseits dieser Bilder passiert, oben auf der offiziellen Ebene, das bleibt im Dunkeln.»
    «Bist du deswegen hier?»
    «Ja. Ich will ein Interview mit dem Blade Runner.»
    «Wieso hat er den Irak verlassen? Wieso verübt er diese Anschläge in Deutschland, und wie passt das in sein Konzept?»
    «Ich weiß es nicht. Aber es stimmt, ein seltsamer Wandel hat sich in seiner Strategie vollzogen.»
    Levy dachte nach. «Was hat dir Warshovsky gesagt?»
    «Er hatte vor einem halben Jahr mit ihm Kontakt. Der Blade Runner hatte ihn angerufen und wollte sich mit ihm treffen.»
    «Wo?»
    «Irgendwo im Irak.»
    «Was hat er ihm geantwortet?»
    «So weit kamen wir nicht. Ihr habt uns unterbrochen.»
    «Dann wollen wir ihm die Frage nochmal stellen.»
    «Kann ich mit?»
    So wie die Dinge lagen, konnte sie ihm bei der Suche nach dem Blade Runner behilflich sein. Er stimmte zu.
    Sie fanden Warshovsky und Nimrod an einem Tisch am Pool. Sie setzten sich dazu. Nimrod zeigte sich durch die Anwesenheit Aaliyahs überrascht, doch Levy nickte es ab.
    «Er machte auf die ‹guten alten Zeiten›», sprach Warshovsky weiter. «Natürlich wusste ich, dass er mich ködern wollte. Es gab sie nicht, diese Zeiten. Sie waren weder gut noch alt. Er und ich hatten nichts miteinander gemein.»
    «Sie saßen im selben Humvee?», fragte Nimrod.
    «Das war auch die einzige Gemeinsamkeit, und wenn es nach mir gegangen wäre, dann wäre Hernandez schneller vom Bock geflogen, als er hineingekommen war.»
    «Was hatten Sie gegen ihn?», frage Levy.
    «Er war vollkommen untauglich für die Army und erst recht für die Marines.»
    «Obwohl er die Ausbildung als Späher geschafft hatte?», hakte Levy nach.
    «Diese Ausbildung besagt gar nichts, außer dass man sie überstanden hat. Ja, dieses ganze Macker-Gehabe hatte er genauso drauf wie wir alle. Entscheidend aber ist das Verhalten vor dem Feind. Und da hat er kläglich versagt.»
    «Beschreiben Sie es», sagte Nimrod.
    Warshovsky suchte nach einem Beispiel. «Sie haben vom Midtown Massacre gehört?»
    Nimrod nickte.
    «Alles, was darüber geschrieben und gesagt wurde, ist Blödsinn. Es war kein Massaker. Wir hatten einen klaren Befehl, und der lautete, das Widerstandsnest auszuräuchern. Häuserkampf ist keine schöne Sache. Jeder, der jemals darin verwickelt war, weiß das. Doch es hilft nichts, Befehl ist Befehl, und dem hat sich Hernandez widersetzt.
    Wir beide waren dazu eingeteilt, die Hadjis auszuschalten, die mit Sprengsätzen am Bauch in unsere Stellungen gerannt sind. Sie hatten das klare Ziel, uns zu töten. Und wir hatten den Auftrag, sie davon abzuhalten. Es ist keine schöne Sache, auf einen Zwölfjährigen zu schießen, ich weiß das, denn ich habe es gemacht. Ich wollte, wie jeder andere, diesen Krieg überleben.
    Nur Hernandez war dem nicht gewachsen. Er ist zusammengebrochen, hat sich heulend in eine Ecke verzogen und mich im Regen stehen lassen. Das verzeihe ich ihm nie. Im Kampf muss ich mich auf meinen Partner verlassen können, ansonsten habe ich einen zweiten Feind – den an meiner Seite. Richtig, Colonel?»
    Nimrod antwortete nicht. Als Soldat musste er ihm zustimmen, als Polizist war er nicht bereit, das Feuer auf Kinder zu eröffnen.
    «Gab es Konsequenzen für sein Verhalten?», fragte Levy.
    «Der Kommandeur schickte ihn wegen Befehlsverweigerung vors Militärgericht. Er wurde degradiert und wanderte in den Bau.»
    «Wie lange?»
    «Keine Ahnung. Ich war froh, dass er endlich verschwunden war. Wie sich herausstellte, hatte er damit noch Glück gehabt. Der Predator wurde zwei Wochen später bei einem Bombenanschlag in Bagdad getötet, und Sergeant Boyle beging Selbstmord. Ich hätte nie gedacht, dass er sich so gehenlassen würde.»
    «Dann blieben nur noch Sie und Sergeant Cromley übrig?», fragte Nimrod.
    Warshovsky nickte. «Nachdem unser Trupp bis auf zwei geschrumpft war, wurden wir auf andere Trupps verteilt. Cromley wechselte in eine andere Kompanie, ich blieb in der zweiten. Ich habe ihn danach nicht mehr gesehen.»
    «Und Hernandez? Was geschah mit ihm?», fragte Levy.
    «Ein Kamerad erzählte mir, dass er den Rest seiner Army-Zeit als Fahrer in einer Kampfeinheit abgesessen hat. Ich glaube, er hat noch an der Operation Phantom Fury teilgenommen, quasi als Abschiedsgeschenk.»
    «Was ist die Operation Phantom Fury?»
    Statt Warshovsky antwortete Nimrod. «Nach der Belagerung der Stadt Falludja, einer

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