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Code Freebird

Code Freebird

Titel: Code Freebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Administrator
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Unterhaltung für ihn beendet war.
    Es reichte auch, Levy hatte einiges über Clearwater erfahren. Dennoch fragte er ihn: »Wer könnte diesen Bombenanschlag auf Clearwater verübt haben?«
    »Ich schätze, jeder, der noch einen Rest von Anstand im Leibe hat.«
    O’Brien nahm Helm und Waffe zur Hand und machte sich auf den Weg zurück zu seiner Truppe.
    Levy folgte ihm. »Woher kennen Sie Colonel Nimrod?«
    »Wir haben beide im Irak gedient. Er als Ermittler für die CIC, ich als Soldat, der auch für die öffentliche Ordnung eintrat. Unsere Wege kreuzten sich irgendwann. Er ist ein guter Mann.«
    »Wieso nennt er Sie Hitman?«
    »Nicht er gab mir den Namen, sondern ich selbst. Jeder in den Kampfeinheiten legt sich ein ehrfurchteinflößendes Pseudonym zu. Das stärkt die Kampfmoral.«
    Bei den jungen Kriegern angekommen, ließ er sie durchzählen.
    Ihre Kampfnamen lauteten: Terminator, Triple X, Doom und so weiter. Alles Namen irgendwelcher dumpfer Ballerspiele. Videokids eben.
    »Und wer ist der Blade Runner?«, fragte Levy ahnungslos.
    O’Brien zeigte nun das erste Mal eine unkontrollierte Reaktion. Er drehte sich zu Levy um.
    »Wer hat Ihnen diesen Namen genannt?«

16
    Die Adresse, die Levy von Huey O’Brien erhalten hatte, lautete: Military Hospital, Würzburg. Dort sollte er nach einem Patienten fragen, Jason Cromley, Kampfname: the Cleaner.
    Cromley habe mit dem Blade Runner in einer Einheit gedient. Er, O’Brien, hatte Cromley in Bagdad auf einer der zahlreichen Siegesfeiern nach dem 9. April 2003 kennengelernt. Von ihm habe er erfahren, was sich während des dreiwöchigen Sturms auf Bagdad ereignet hatte. Mehr wolle er dazu nicht sagen. Cromley, the Cleaner, sei der richtige Ansprechpartner für ihn, um herauszufinden, wer hinter dem Anschlag auf Clearwater stecken könnte.
    Levy verließ das Lager Grafenwöhr mit gemischten Gefühlen. Zum einen hatte er zwar etwas über das Unternehmen Clearwater und seine Bedeutung im Irak erfahren, aber er wusste nicht so recht, was er damit anfangen konnte.
    Zum anderen tauchte nun der mysteriöse Blade Runner auf, der für Nimrod und O’Brien eine bestimmte Bedeutung zu haben schien. Was sich dahinter verbarg, wollte keiner der beiden sagen, außer dass sie Levy auf seine Bedeutung aufmerksam gemacht hatten. Wieso taten sie das? Welche Rolle sollte diese Figur aus einem Hollywood-Film für seine Ermittlungen spielen?
    Apropos Hollywood, erinnerte sich Levy. Hatte nicht auch diese arabische Journalistin, die er im Kino mit Michaelis getroffen hatte, den Film erwähnt?
    Er würde sich den Film anschauen müssen, um zu erfahren, ob eine Botschaft darin verborgen war. Jetzt aber galt es, schnellstens den nächsten Zug zurück nach Hamburg zu bekommen. Levy schauderte bei dem Gedanken, dass ihm eine halbe Weltreise bevorstand.
    »Taxi gefällig?«, hörte er eine Stimme hinter sich sagen.
    Levy drehte sich um. Aaliyah Roshan, die Reporterin des Dubaier TV-Senders Masdar Mawthouk, lehnte lässig an der Fahrertür eines Autos.
    »Wie zum Teufel kommen Sie hierher?«, fragte Levy überrascht.
    »Die Frage sollte eher lauten: Wie zum Teufel wollen Sie hier wieder wegkommen?«, antwortete sie schmunzelnd. »Sie sind mitten in der Einöde der Oberpfalz.«
    »Sind Sie mir gefolgt?«
    »Nein, ich hatte einen Interviewtermin mit dem Lagerkommandanten, wegen der zukünftigen Rolle des Standortes. Dabei erwähnte er, dass ein Kriminalpsychologe aus Hamburg einen seiner Ausbilder befragt. Da wurde ich natürlich hellhörig.«
    Zufall oder Plan, rätselte Levy.
    Doch die Antwort war im Moment nicht entscheidend. Aaliyah verfügte über ein Fahrzeug, das ihn schneller als die Bundesbahn in die Zivilisation zurückbringen konnte.
    »Wohin fahren Sie?«, fragte Levy.
    »Nach Frankfurt. Ich habe dort meinen nächsten Termin. Wollen Sie mit?«
    Noch bevor Levy antwortete, war er zur Beifahrerseite gegangen. »Ich hatte gehofft, dass Sie mich das fragen.«
    Nach einer halben Stunde erreichten sie die Autobahn.
    Die restlichen dreihundert Kilometer bis Frankfurt sollten sie bis zum Einbruch der Nacht hinter sich bringen.
    Levy streckte sich im bequemen Autositz und stellte sich auf eine ruhige Fahrt ein.
    »Müde?«, fragte Aaliyah.
    »Ein wenig schon. Ich bin sehr früh aufgestanden.«
    »Ich hoffe, es hat sich gelohnt.«
    »Teils, teils. Und bei Ihnen?«
    »Ja, es war sehr interessant. Die Truppenverschiebungen, die das US-Militär plant, lassen tief blicken. Ich meine, sie geben

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