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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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Worte seinen Mund verlassen hatten.

    Samuel gehörte jedenfalls dringend ins Bett und Eric hatte keinerlei Ahnung, was er denn jetzt noch zu erledigen hatte. Die Leute von der Sicherheit hatten sich doch bereits um die Leiche - oder sagte man besser Kadaver? - gekümmert.

    »Ich muss das erledigen. Es ist meine Pflicht, danach kann ich mich ausruhen.« Mehr erwiderte Samuel nicht. Der Lift hielt an, sie traten hinaus in den Gang. Niemand begegnete ihnen, anscheinend war das gesamte Deck abgeriegelt worden.

    Bei dem nächstbesten Computerterminal, das in der Wand eingelassen war, hielt Samuel inne und rief ein paar Statusmeldungen ab. Eric konnte nicht erkennen, was Samuel da las und so lehnte er sich daneben an die Wandverkleidung.

    »Sie suchen bereits nach dir«, meinte er und blickte Eric an.

    »Was? Wieso dass denn?«

    Mit der folgenden Erklärung vermochte Eric nichts anzufangen: »Du hast einen Strife gesehen. Also sei mir dafür jetzt dankbar.«

    Als nächstes tippte er einige Befehle auf dem Terminal und sprach in seinen Kommunikator am Handgelenk: »Der Kadaver soll noch nicht entsorgt werden. Commander Cooper befindet sich hier bei mir. Ich bringe ihn mit.«

    Danach gingen sie zu genau jenem Versorgungsraum, in welchem die Bombe explodiert war. Vor dem Schott standen wie erwartet Wachleute, doch keine Mitglieder des Sicherheitsteams, sondern zwei der Leibwächter, die Samuel stets beschützten. Das ergab irgendwie keinen Sinn, befand Eric.

    Die beiden Leibwächter salutierten zackig vor Samuel, der dies geflissentlich übersah. Wahrscheinlich war dies dem Observer schon so ins Blut übergegangen, er bemerkte es gar nicht mehr, wie ihn die Leute ehrfürchtig und erstaunt anblickten, oder eben vor ihm salutierten. Eric hatte auch schon einen Piloten erlebt, der sich vor Schreck bekreuzigt hatte, als Samuel an ihm vorübergegangen war. Die Observer waren beides: Respektiert und gefürchtet. Manchmal vielleicht sogar von dem ein oder anderen auch gehasst für die Privilegien, die man ihnen einräumte. Samuel nickte den beiden Hünen nur knapp zu und sie öffneten das Schott.

    Dort drin befanden sich noch mehr Leibwächter, ihre roten Uniformen wirkten in der zerstörten Umgebung besonders bedrohlich. Sie hatten das Sicherheitsteam, das Eric heute Mittag zu Hilfe gekommen war, in eine Ecke des Raumes gedrängt. Am weitesten von dem Kadaver des Strifes entfernt. Aber damit nicht genug, die Männer hielten sogar ihre Gewehre auf die Sicherheitsleute gerichtet, als ob es sich hier um Verbrecher handeln würde. Sie hatten doch nur ihre Pflicht getan, wie alle anderen auch. Die Waffen konnten jedoch nicht verhindern, dass sie neugierig den Kopf hoben und versuchten, immer wieder einen Blick auf das außerirdische Wesen zu erhaschen. Nicht vielen Menschen war es beschieden, einen Strife von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Man spürte jedoch auch genau die Nervosität, die von den Männern und Frauen in der Ecke ausging. Sie verstanden nicht, warum man sie noch hier festhielt.

    »Reine Routine«, bekam das versammelte Team zu hören, als Samuel zur Leiche ging und den anderen zugenickt hatte. Die beiläufigen Worte des Observers beruhigten zumindest die Soldaten.

    Eric verfolgte jede Bewegung des Observers. Samuel ging einmal um den toten Strife herum, beugte sich darüber. Schließlich ging er in die Knie und nestelte irgendetwas an dem Gürtel des Wesens herum. Interessant. Eric war es bis jetzt gar nicht aufgefallen, dass der Strife so etwas wie Kleidung trug. Er zwang sich es genauer zu betrachten. Die Farbe der Oberfläche war gräulich-braun und überzog den gesamten Körper. Es war keine Naht erkennbar. Daher war es so schwierig zu sagen, ob es Körper oder Kleidung war. Neugierig beugte sich Eric über den Strife und wollte ihn berühren. Es war wie die absurde Neugier zu spüren, wie sich die Schuppen einer Schlange anfühlen würde, auch auf die Gefahr hin, dass man seine Neugier mitunter mit dem Leben bezahlen konnte. Eric rechnete fast damit, dass sich die Haut des Strifes so ähnlich anfühlen würde. Doch Samuel schnellte nach vorn und hielt ihn zurück. Sein Blick war eiskalt und durchbohrte ihn geradezu. Er musste kein Wort sprechen, die Botschaft war auch so klar. ›Finger weg!‹

    »Gut, dann laden Sie es in die Kapsel.« Mit eindeutigem Ekel kamen zwei Männer nach vorne und luden den Strife in eine längliche Kapsel, die Eric unwillkürlich an einen Sarg erinnerte. Wahrscheinlich

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